Musau: Umgesetzte Verkehrsmaßnahmen zeigen Wirkung

Positive Bilanz: Maßnahmenpaket seit einem Jahr in Kraft

  • Adaptierter Kontrollpunkt im Bereich Ulrichsbrücke 
  • Neue Geschwindigkeitsbegrenzung bei Roßschläg
  • Neue Beschilderungen sorgen für bessere Verkehrslenkung 
  • Staugeschehen in Fahrtrichtung Norden: deutsche Grenzkontrollen im Fokus

Der Streckenabschnitt bei Musau (Bezirk Reutte) ist ein neuralgischer Bereich entlang der B 179 Fernpassstraße. Bei Stau oder stockendem Verkehr fahren viele VerkehrsteilnehmerInnen dort von der B 179 ab und glauben, dadurch die vermeintlich schnellere Strecke über Musau nutzen zu können. Um dem einen Riegel vorzuschieben, wurden vor einem Jahr nach engem Austausch mit AnrainerInnen im Rahmen des Fernpasspaketes Maßnahmen umgesetzt. Ein Jahr danach zeigt sich: Das Fahrverbot für den Ausweichverkehr bewährt sich und die dazugehörigen Optimierungen haben zu spürbaren Verbesserungen für die AnrainerInnen geführt, wie Verkehrslandesrat René Zumtobel berichtet: „Im Jahr 2024 wurden an der Zählstelle Vils durchschnittlich 17.320 Fahrzeuge pro Tag erfasst. Das zeigt, welchem Druck die umliegenden Ortschaften potentiell ausgesetzt sind – besonders wenn es sich staut. Gemeinsam mit der Bürgerinitiative aus Musau haben wir vergangenes Jahr Verbesserungsvorschläge diskutiert und danach gezielte Maßnahmen umgesetzt. Ich freue mich, dass wir nach zwölf Monaten aufzeigen können, dass diese die gewünschte Wirkung zeigen. Wir setzen innerhalb unseres Handlungsspielraums alles daran, die Bevölkerung vom Durchreiseverkehr bestmöglich zu entlasten.“ 

Konkret wurden folgende Maßnahmen im Bereich Musau umgesetzt:

  • Verstärkte Kontrollen des Fahrverbots für den Ausweichverkehr in Fahrtrichtung Süden: verkehrstechnische Adaptierung (inkl. Umkehrmöglichkeit) des Kontrollpunkts beim ehemaligen Gasthof Ulrichsbrücke, gezielte Kontrollen
  • Zusätzliche Geschwindigkeitsbeschränkungen: maximal zulässige Geschwindigkeit vor dem Ortsgebiet Roßschläg (aus Süden kommend) von 100 auf 70 km/h gedrosselt
  • Optimierung der Beschilderung: verbesserte Beschilderung im Bereich des ehemaligen Gasthofs Ulrichsbrücke, Hinweis auf die Fahrverbote mittels digitaler Anzeige besteht weiterhin, zusätzliche Hinweistafel am Kreisverkehr Wiesbichl bei Pflach (Verweis Erreichbarkeit der deutschen A 7 über die B 179)

Die Verantwortlichen der Bürgerinitiative Roswitha Hammerl, Marion Höller, Josef Senner und Bruno Dengg berichteten auf Einladung des Verkehrslandesrats vor einem Jahr von der Situation und präsentierten damals auch konkrete Verbesserungsvorschläge zur Lösung der Verkehrsproblematik in Musau. Auch sie betonen heute: „Durch die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Land ist es gelungen, dass es in Musau trotz generell steigendem Verkehrsaufkommen ruhiger und sicherer geworden ist. Es war und ist auch weiterhin wichtig an diesen Schrauben zu drehen. Die Fahrverbote in Richtung Süden funktionieren sehr gut, Ähnliches würden wir uns auch in Fahrtrichtung Norden wünschen. Es ist schon viel Positives geschehen, das wäre ein weiterer Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität im Dorf. Der Verkehr wird weiterhin eine große Herausforderung im Außerfern bleiben."

Ziel: Besserer Verkehrsfluss bei deutschen Grenzkontrollen

Im Zuge des Maßnahmenpakets wurde auch ein mögliches Fahrverbot bei Musau für den Ausweichverkehr in Fahrtrichtung Norden noch einmal geprüft. „Verkehrsflüsse und -situationen können nie isoliert betrachtet werden – sie sind in Relation zu vor- und nachgelagerten Effekten zu analysieren. Ein solches Fahrverbot würde zu einer massiven Verlagerung des Ausweichverkehrs über das Ortsgebiet von Reutte führen“, erklärt Bernhard Knapp, Leiter der Abteilung Verkehrsrecht beim Land Tirol. Um das Staugeschehen in Fahrtrichtung Norden zu verringern, stehe man auch mit dem benachbarten Allgäu in Kontakt. Erst kürzlich wurde auf die aus Sicht Tirols notwendige Adaptierung der deutschen Grenzkontrollen verwiesen, um den Verkehrsfluss zu verbessern und Rückstaus bestmöglich zu verringern (mehr dazu in der Pressemitteilung vom 26. September 2025). 

Fahrverbote für den Ausweichverkehr auch im Winter 2025/2026

„Die Fahrverbote für den Ausweichverkehr selbst wird es jedenfalls auch im heurigen Winter geben“, kündigt LR Zumtobel an. „Dass allein im vergangenen Winter knapp 108.000 Zurückweisungen – mit 43 Prozent beinahe die Hälfte aller tirolweiten Zurückweisungen – im Bezirk Reutte verzeichnet wurden, zeigt wie wichtig und notwendig diese Fahrverbote zum Schutz unserer Bevölkerung und der Gäste vor Ort sind“, so LR Zumtobel. Die Fahrverbote für das niederrangige Verkehrsnetz werden aktuell fachlich vorbereitet und rechtzeitig vor dem Weihnachtsverkehr für die gesamte Wintersaison 2025/26 bekannt gegeben.