Mädchen und Technik – das passt zusammen!

11. Oktober: Weltmädchentag

  • Berufswahlprämie des Landes soll Rollenbilder am Arbeitsmarkt aufbrechen
  • Sonderprogramm im Rahmen des Gleichstellungspakets 2020 – 2023

„Technische Berufe werden oft fälschlicherweise mit körperlicher Arbeit und Muskelkraft in Verbindung gebracht. Dieses Klischee entspricht keineswegs der Realität. Längst zählen in der Technik Talent und Köpfchen, Kreativität und Kommunikationsfähigkeit“, stellt Frauenlandesrätin Gabriele Fischer – selbst diplomierte Landschaftsplanerin – klar. „Mädchen stehen bei der Berufswahl alle Türen offen. Es macht keinen Unterschied, ob ein Beruf von einer Frau oder einem Mann ausgeübt wird, im Mittelpunkt steht in unserem Bestreben einzig und allein, Talente zu fördern und Persönlichkeiten zu stärken, sodass sich diese entfalten können“, ist Arbeitslandesrätin Beate Palfrader anlässlich des Weltmädchentags am 11. Oktober wichtig zu betonen. Und es spricht einiges für die Wahl eines technischen oder handwerklichen Berufs: Neben einer vergleichsweise hohen Bezahlung gibt es gerade in der Technik gute Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten. „Gerade in Zeiten des Lehrlingsmangels ist es Betrieben ein besonderes Anliegen, sich auch um Mädchen in Technik-Berufen zu bemühen und ihnen Ausbildungsmöglichkeiten zu eröffnen. Am wichtigsten ist, dass die Ausbildung den individuellen Talenten und Interessen entspricht“, weiß Frauenlandesrätin Fischer. „Das Land Tirol unterstützt dieses Bemühen der Betriebe mit verschiedenen Initiativen wie dem Girls’ Day oder der Berufswahlprämie“, ergänzt LRin Palfrader.

Bis zu 2.000 Euro Berufswahlprämie

Als zusätzlichen Ansporn, um mehr Mädchen und Frauen für eine technische Ausbildung zu motivieren, wurde – nach einstimmigen Beschluss des Tiroler Landtages – heuer vom Land Tirol die Berufswahlprämie eingeführt: „Wer eine berufliche Erstausbildung im Bereich Technik und Handwerk mit einem geringeren Frauenanteil als 40 Prozent absolviert, erhält bis zu 2.000 Euro an Förderung“, berichtet LRin Fischer. Ziel der Berufswahlprämie ist es, Rollenbilder am Arbeitsmarkt aufzubrechen und den Frauenanteil in technischen Berufen und im Handwerk zu erhöhen. Übrigens: auch Burschen und Männer können in den Genuss der Berufswahlprämie kommen, wenn sie eine berufliche Erstausbildung im Alten- und Krankenpflegebereich oder im Bereich der Elementarpädagogik mit einem Männeranteil unter 40 Prozent absolvieren.

Gleichstellungspaket 2020 – 2023

Die Berufswahlprämie ist ein Sonderprogramm im Rahmen des Gleichstellungspakets 2020 – 2023. Darin wurden Handlungsfelder definiert und für die nächsten drei Jahre entsprechend finanziell ausgestattet. Diese Handlungsfelder betreffen Gewaltprävention, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Rollenbilder (Stereotype), Arbeitsmarkt, Gleichstellung in der Landesverwaltung, Mobilität, Infrastruktur sowie die Ausstattung von Gleichstellungseinrichtungen. Zusätzlich zum laufenden Budget wurden rund 6,7 Millionen Euro zusätzlich für Gleichstellungsmaßnahmen für die Jahre 2020 bis 2023 zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus können rund 3,5 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) lukriert werden.

„Ein wesentlicher Schritt in Richtung Gleichstellung betrifft das Aufbrechen von Rollenbildern“, betonen die beiden Landesrätinnen und appellieren an Mädchen und Frauen, die Berufswahlprämie in Anspruch zu nehmen.

 

Informationen, Fördervoraussetzungen sowie die Liste der geförderten Erstausbildungen bzw. zur Berufswahlprämie können unter www.tirol.gv.at/berufswahlpraemie abgerufen werden.