Hochwasser und Murenabgänge in Tirol

Keine Personen zu Schaden gekommen

  • Hochwasser in der Stadt Kufstein
  • Zahlreiche Straßensperren

Hochwasser in der Stadt Kufstein, Murenabgänge und zahlreiche Straßensperren – der gestern Abend, Samstag, einsetzende Starkregen hat zu zahlreichen Einsätzen geführt. In den besonders betroffenen Gebieten im Tiroler Unterland haben die Niederschlagsmengen von 70 bis 120 mm mit Spitzen bis zu 170 mm zu einer Hochwasserentwicklung mit Hochwasserscheiteln über eines 30-jährlichen Hochwassers geführt.

Auf Basis der aktuellen Niederschlagsprognosen ist derzeit von keiner raschen Entspannung der Hochwassersituation auszugehen. Prognostiziert werden von der ZAMG weitere Regenmengen von bis zu 40 mm im Verlauf des Sonntags. Von einer deutlichen Entspannung der Situation ist erst ab Sonntagnachmittag auszugehen.

Ausuferungen des Kienbachs, Kreuzbachs und des Mitterndofer Bachs führten in der Nacht zu Überflutungen im Kufsteiner Stadtgebiet und zum Zivilschutzalarm, der heute Morgen, um kurz vor 8 Uhr wieder aufgehoben wurde. Dennoch ist die Bevölkerung aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben und die Einsatzkräfte nicht zu behindern.

„Glücklicherweise sind keine Personen zu Schaden gekommen. Die Aufräumarbeiten werden in den Morgenstunden starten, je nachdem wie die Lage sich entwickelt. Jedenfalls arbeiten die Einsatzorganisationen in den verschiedenen Stadtteilen bereits mit Hochdruck. Ihnen gilt unser großer Dank für ihr professionelles und schnelles Handeln“, betonen LH Günther Platter und BH Christoph Platzgummer. So wurden im Zeitraum von gestern, ab 18 Uhr bis heute, 6 Uhr in Kufstein 194 und im Bezirk Kitzbühel 97 Feuerwehreinsätze von der Leitstelle Tirol verzeichnet. Zudem waren zahlreiche Mitglieder der Bergrettung, Wasserrettung un des Rettungsdienstes unterstützend für die Feuerwehr tätig. Die Leitstelle wurde mit 30 zusätzlichen Personen in der Nacht verstärkt.

In Söll mussten 16 Personen im Bereich Ried aus Vorsicht evakuiert werden, da der Bereich von einem Hangrutsch bedroht ist. Die Personen befinden sich derzeit im Hotel Gänsleit und werden durch die Rettung versorgt, da die Gebäude nach wie vor nicht betreten werden können.

Ein Landesgeologe ist ebenfalls im Einsatz und begutachtet die Eibergstraße, Söll, Bruckhäusl und Kufstein.

Muren und Hangrutsche in ganz Tirol

In den Bezirken Kitzbühel, Lienz, Kufstein, Reutte, Schwaz und Innsbruck-Land kam es indes zu Muren und Hangrutschungen, die keine größeren Schäden verursachten. Dennoch sind zahlreiche Straßen gesperrt.

Aktuelle Straßen- und Zugsperren:

  • B 108 Felbertauernstraße zwischen Mautstelle und Hinterburg
  • B 181 Totalsperre der Achenseebundesstraße
  • B 177 Seefelder Straße im Bereich der Staatsgrenze
  • B 173 Eibergbundesstraße
  • B 165 Gerlosstraße ab Gerlos in Richtung Gerlospass

Die Bahnstrecke Richtung Brixental ist weiterhin gesperrt.

Verhaltensempfehlungen für die Bevölkerung:

Die Bevölkerung wird weiterhin gebeten, folgendes zu beachten:

  • Informieren Sie sich über die Hochwasserlage www.tirol.gv.at/hydro-online.
  • Beachten Sie die Anweisungen der Behörden.
  • Behindern Sie nicht die Sicherheitskräfte.
  • Halten Sie sich von Flussufern fern.
  • Benützen Sie keine Uferbegleitwege.
  • Halten Sie sich nicht auf Brücken auf, hoher Wellenschlag und Treibholz erhöhen die Gefahr
  • Vermeiden Sie den Aufenthalt in Unterführungen.
  • Vermeiden Sie Freizeitaktivitäten im Freien.
  • Unternehmen Sie keine nicht notwendigen Fahrten, besonders nicht in der Nacht.
  • Achten Sie auf Sirenen: Ein drei-minütiger Ton warnt, bei unmittelbarer Gefahr gibt der Ton ein einminütiges Auf und Ab. Dann sollte man unbedingt höhere Lagen oder sichere Gebäudeteile aufsuchen.