Tiroler Volkskulturpreis 2023 verliehen

Josef Zeisler und Helmut Jenewein für ihre Verdienste um die Tiroler Volkskultur ausgezeichnet

  • Herausragendes Engagement von Land Tirol mit Volkskulturpreis gewürdigt
  • Preis wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit je 5.000 Euro dotiert

Der für das Traditionswesen zuständige LHStv Josef Geisler überreichte heute, Montag, den Tiroler Volkskulturpreis 2023 an Josef Zeisler und Helmut Jenewein im Rahmen eines Festakts im Landhaus.  Die Preisträger wurden von den Mitgliedern des Kulturbeirats für Volkskultur einstimmig nominiert und erhalten jeweils 5.000 Euro als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für ihr langjähriges und wichtiges Engagement in der Tiroler Volkskultur.

„Unser volkskulturelles Erbe kann nur dann erhalten und von Generation zu Generation weitergegeben werden, wenn es auch Menschen gibt, die sich dieser Aufgabe widmen. Die heute ausgezeichneten Persönlichkeiten, Josef Zeisler und Helmut Jenewein, haben dies mit großer Leidenschaft, Hingabe und Expertise jahrzehntelang getan. Ihre Leistungen und Verdienste werden heute vor den Vorhang geholt und mit dem Tiroler Volkskulturpreis ausgezeichnet“, gratulierte und dankte LHStv Josef Geisler den Preisträgern.

Die Preisträger

Josef (Sepp) Zeisler absolvierte die Kunstgewerbeschule in Innsbruck und ist seit 1973 als freischaffender Bildhauer tätig. Als Krippenkünstler fertigte Zeisler mehr als 60 Krippen, unter anderem die Dorfkrippe Natters und die Kirchenkrippe Hatting. Über 30 Krippenhintergründe tragen seine Handschrift. Als leidenschaftlicher Fasnachtler war Zeisler viele Jahre im Ausschuss des Fasnachtsvereins tätig. Er schnitzte hunderte Holzmasken für das Wampelerreiten in Axams und das Schemenlaufen in Imst. In zahlreichen Schnitzkursen gab er sein Wissen an SchülerInnen weiter und unterrichtete zudem Holzbildhauerei an der HTL Innsbruck. Neben der Bildhauerei nahmen auch Musik und Schauspiel eine wichtige Rolle im Leben des Axamer Künstlers ein: 50 Jahre lang war er als aktives Mitglied der Musikkapelle Axams und 20 Jahre lang als Hornist beim Jagdhorn-Ensemble „Hubertusbläser Tirol“ im Einsatz. Des Weiteren ist er seit 50 Jahren aktives Mitglied beim Axamer Kirchenchor und Gründungsmitglied der Original Tiroler Kaiserjägermusik. Beim Volkstheater Axams war Zeisler nicht nur hinter den Kulissen, sondern auch auf der Bühne aktiv: Er war als Obmann und Obmann-Stellvertreter tätig, schuf zahlreiche Bühnenbilder und war viele Jahre als Schauspieler im Einsatz.

Im Jahr 1980 besuchte Helmut Jenewein mit seiner Frau Erika einen Anfängerkurs für Volkstanz in Innsbruck. Ein Jahr später erkrankte die Tanzleiterin, Jenewein übernahm kurzerhand die Tanzleitung für Anfänger. Der tanzbegeisterte Tiroler war im In- und Ausland stets ein gern gesehener und viel bejubelter Gast – als Vermittler des Tiroler Volkstanzes hat er sich weit über Tirols Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. In knapp 40 Jahren aktiver Kulturarbeit leitete Jenewein rund 150 Tanzwochen und Lehrgänge, darüber hinaus hielt er 26 Kurzlehrgänge im Volkstanz ab. Jenewein hat wesentlich dazu beigetragen, die Tiroler Volkstanztradition mit Leben zu füllen und seine Leidenschaft und Begeisterung an unzählige seiner SchülerInnen weiterzugeben.

Der Tiroler Volkskulturpreis

Das Land Tirol verleiht seit 2009 den Tiroler Volkskulturpreis an Persönlichkeiten, die sich in den Bereichen regionaler Traditionen wie Tanz, Musik, Brauchtum oder Trachten verdient gemacht haben. Diese Auszeichnung würdigt ein Gesamtwerk oder herausragende Einzelleistungen auf den Gebieten der Volkskultur sowie der Heimat- und Brauchtumspflege und wird alle zwei Jahre auf Vorschlag des Kulturbeirates für Volkskultur vergeben. Der Tiroler Volkskulturpreis ist mit je 5.000 Euro dotiert und kann an eine oder mehrere Personen vergeben werden.