„Eis und Glut“ im Tirol-Büro in Brüssel

Eine Ausstellung – drei KünstlerInnen

Das Haus der Europaregion Tirol-Trentino-Südtirol in Brüssel hat sich immer schon als Ort des Austausches und der Kontaktpflege gesehen. Alljährlich wird KünstlerInnen die Möglichkeit geboten, in der Hauptstadt Europas ihre Werke zu präsentieren. Unter dem Titel „Eis und Glut“ wurde am 30. Mai die Austellung der KünstlerInnen Georg Friedl, Maria Kerschbaumer und Anneliese Pichler vom Tiroler Landtagspräsidenten Herwig van Staa eröffnet.

Die drei KünstlerInnen verbindet nicht nur ein gemeinsamer Fixpunkt in ihrer Karriere - sie sind Schüler und Schülerinnen von Giselbert Hoke und besuchten über mehrere Jahre hinweg dessen internationale Sommerakademie und HOKE-SCHULE „Hortus Niger“ – sie stammen auch alle aus der Europaregion, nämlich aus Tirol, Südtirol und dem Trentino.

Vereint finden sich die drei KünstlerInnen aber nicht nur im Alpenraum, sondern vor allem durch ihren speziellen künstlerischen Zugang zur Wirklichkeit: von dieser losgelöst und doch intuitiv mit ihr verbunden. Ein Dreiklang, auch wenn es sich um drei unterschiedliche künstlerische Temperamente handelt, verbunden durch einen gemeinsamen Nenner. Für die BesucherInnen der Ausstellung galt es genau diesen zu entdecken. Die Werke sind verschieden und doch ergeben sie ein stimmiges Ganzes, denn im Mittelpunkt steht die spezielle Auseinandersetzung mit der eigenen Kreativität, der Landschaft und der Kommunikation mit dieser. „Eis und Glut“ sind die Gegenpole, welche über der Ausstellung stehen. Sie sind Zustände, die als Metapher auch für innere Befindlichkeiten, für existentielle Bekenntnisse, aber auch für die Auseinandersetzung mit dem Meister Professor Giselbert Hoke stehen.

Die Ausstellung befasst sich mit Farbflächen und Flächengliederungen, die Bedeutung der Bewegung, um Zeichen und bestimmte Strukturen, um innere und äußere Landschaften und um die Auseinandersetzungen mit Gefundenem und vielleicht Verlorenem.  Genau dieses Verlorene und Gefundene trifft in gewisser Weise auch auf die Regionen Tirol, Südtirol und Trentino zu, die sich in ihrer historischen Entwicklung verloren und doch nach Jahrzehnten in der heute vorhandenen Zusammenarbeit wiederfanden. Somit hätte wohl kein besserer Rahmen für die Ausstellung der KünstlerInnen Georg Friedl, Maria Kerschbaumer und Anneliese Pichler gefunden werden.

Landtagspräsident Herwig van Staa unterstrich die tiefe Verbundenheit und die gemeinsame Geschichte und Kultur Tirols seit der Gründung der Grafschaft Tirol im 13. Jahrhundert. „Ich freue mich sehr, dass im Hause der Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino Werke dieser Künstler aus unserer Heimat ausgestellt werden. Bereits seit 1995 arbeiten in Brüssel das Land Tirol und die beiden autonomen Provinzen Südtirol und Trentino eng zusammen, um gemeinsame politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Interessen auf europäischer Ebene zu vertreten“, so LTP van Staa. „Nicht zuletzt mit der Hilfe Europas ist es gelungen, wieder ein Stück Gesamttiroler Identität zurückzugewinnen und über die Grenzen hinweg das Verbindende in den Vordergrund zu stellen."