Aufruf zum PCR-Test für ReiserückkehrerInnen sowie für die Bevölkerung von Reutte und Lienz

70 Prozent der derzeitigen Neuinfektionen auf ReiserückkehrerInnen zurückzuführen

LH Platter: „Reiserückkehrende sind aufgerufen, einen kostenlosen PCR-Test machen – das kann der entscheidende Faktor sein“

  • 70 Prozent der derzeitigen Neuinfektionen auf ReiserückkehrerInnen zurückzuführen
  • Neuinfektionen haben sich in Tirol innerhalb von einer Woche mehr als verdreifacht
  • Bezirke Lienz und Reutte: Bevölkerung wird zu PCR-Testungen aufgerufen
  • Kontrollen in Gastronomie sollen verschärft werden

Durchschnittlich rund 70 Prozent der aktuell täglich zu verzeichnenden Corona-Neuinfektionen in Tirol stehen in direktem oder indirektem Zusammenhang mit einer Reisetätigkeit. Insgesamt gelten derzeit 151 Personen in Tirol als aktiv mit dem Coronavirus infiziert – heute vor einer Woche waren es noch 46. Damit haben sich die Infektionszahlen innerhalb von nur einer Woche mehr als verdreifacht. Ausgelöst wurden die Cluster vielfach durch Infektionen infolge einer Reiserückkehr. Vor allem in den Bezirken Lienz und Reutte wird derzeit ein steigendes Infektionsgeschehen festgestellt, weshalb die Bevölkerung – unabhängig von einer persönlichen Reiserückkehr – aufgerufen wird, sich an den PCR-Testungen zu beteiligen. Anmeldungen sind unter www.tiroltestet.at möglich.

„Wir müssen diese Entwicklung zum Anlass nehmen, um die Bevölkerung einmal mehr zur Vorsicht und zur Unterstützung im Kampf gegen die Pandemie aufzurufen: Jene, die sich für mehrere Tage im Ausland aufgehalten haben, sollen sich umgehend nach ihrer Rückkehr mittels PCR-Test auf das Coronavirus testen lassen. Es kostet nicht viel Zeit und kann der entscheidende Faktor sein, um die Infektionszahlen in Tirol nicht erneut steigen zu lassen. Ein PCR-Test nach der Heimreise sollte daher zum Urlaubsabschluss dazugehören wie das Koffer auspacken – aus Solidarität gegenüber den Mitmenschen“, sagt LH Günther Platter und appelliert: „Niemand möchte, dass die Infektionszahlen in Tirol wieder steigen. Wer aus dem Urlaub zurückkommt, sich nicht auf das Virus testen lässt und damit möglicherweise eine Infektionskette auslöst, riskiert jedoch genau das.“ Auch Gesundheitslandesrätin Annette Leja betont: „Aktuell steigen die Infektionsfälle wieder an – ein Phänomen, das auch im vergangenen Sommer mit der Urlaubszeit zu beobachten war. Mit einem großen Unterschied: Heute stehen uns ein noch ausgeprägteres Test-Angebot sowie Covid-Impfungen zur Verfügung. Als Gesundheitslandesrätin appelliere ich daher an jede und jeden Einzelnen, Test- und Impfmöglichkeiten wahrzunehmen.“

Bezirke Reutte und Lienz: Aufruf an Bevölkerung

Im Bezirk Reutte werden derzeit 39 und im Bezirk Lienz 29 aktiv positive Fälle verzeichnet, wovon 33 bzw. 26 Fälle auf Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen zurück zu führen sind. „Darum wird die Bevölkerung in diesen zwei Bezirken explizit – unabhängig von einer Reiserückkehr – dazu aufgerufen, sich vorsorglich mittels PCR-Test auf das Coronavirus testen zu lassen. „Wir beobachten hier, dass ausgehend von den Erstinfektionen bereits zahlreiche weitere Infektionen in indirektem Zusammenhang stehen. Auch Neuinfektionen, deren Quelle unbekannt ist, werden verzeichnet“, sagt Leiter des Einsatzstabes, Elmar Rizzoli. Zudem sei es auch die Delta-Variante, die wie auch in anderen Ländern und Teilen Österreichs, vielfach nach einer Reiserückkehr eingetragen wird. „Zwei Drittel der derzeit aktiv positiven Infektionsfälle in Tirol sind der Virusmutation zuzurechnen“, so Rizzoli.

Anmeldungen für die PCR-Tests sind über www.tiroltestet.at möglich. Dabei ist wie folgt vorzugehen: Öffentliche Aufrufe auswählen; im Bereich „Ich habe von der Behörde die Info erhalten, mich zu melden“ ist anschließend für den Bezirk Reutte der Code RE-Aufruf-140721, für den Bezirk Lienz der Code LZ-Aufruf-140721 anzugeben.

Fokus auf 3-G-Kontrollen

Um auch die Sicherheit in der Gastronomie zu erhöhen, sollen in insbesondere in der Nacht-Gastronomie verstärkt Kontrollen hinsichtlich der Einhaltung der aktuellen Vorgaben stattfinden. „Wir wissen aus Erfahrungen, dass sich Covid-Infektionen dort, wo viele Menschen auf sehr engem Raum beisammen sind, rasch verbreiten können. Daher ist es wichtig, dass gerade in diesen Bereichen die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden – im Sinne der Gäste, der Gastro-BetreiberInnen und der Bevölkerung“, so Rizzoli.

Impfung schützt

Weiterhin appellieren LH Platter und LRin Leja in diesem Zusammenhang auch, sich mittels Covid-Impfung gegen das Virus zu schützen: „Zwar ist ein einhundertprozentiger Schutz vor einer Infektion nicht möglich, aber die Impfung kann jede geimpfte Person vor einem Aufenthalt auf der Intensivstation bewahren.“ Eine erste Impf-Schutzwirkung entfaltet sich nach circa zwei bis drei Wochen infolge der Erstimpfung, die volle Schutzwirkung ein bis zwei Wochen nach der Zweitimpfung. LRin Leja: „Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto geschützter sind wir alle und desto eher können wir an unserer Normalität festhalten. Während die Impfung bereits jetzt vielfach als ‚Eintrittskarte‘ oder persönliche ‚Testbefreiung‘ gesehen wird, macht sie vor allem eines: Sie kann Leben retten.“ Dass eine hohe Durchimpfungsrate das Infektionsgeschehen nachhaltig niedrig halten könne, zeige der Bezirk Schwaz: Mit Stand heute, Donnerstag, wird dort eine Infektionen verzeichnet.