BürgerInnenrat präsentiert Vorschläge für lebendige Euregio Tirol-Südtirol-Trentino

Delegierte des BürgerInnenrates präsentieren Landeshauptleuten erste Vorschläge.

Wie kann die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino auf Gemeindeebene und im gesamten Euregio-Gebiet sichtbarer und erlebbarer werden? Mit dieser Frage hat sich der neue Rat der Bürgerinnen und Bürger befasst und eine Reihe von Vorschlägen ausgearbeitet. Heute, Montag, haben die Delegierten des BürgerInnenrates am Sitz der Euregio im Waaghaus in Bozen den drei Euregio-Landeshauptleuten Anton Mattle, Arno Kompatscher und Maurizio Fugatti ihre Empfehlungen vorgestellt. An der heutigen Vorstellung nahmen auch die Bürgermeister der drei Gemeinden Hall, Christian Margreiter, Arco, Alessandro Betta, und Brixen, Peter Brunner, teil.

Maßnahmen für die Gemeinden und die Euregio

Der Euregio-BürgerInnenrat, der aus 30 BürgerInnen aus den Gemeinden Hall in Tirol, Brixen in Südtirol und Arco im Trentino besteht, schlägt demnach Maßnahmen in den Gemeinden sowie auf Ebene der Euregio vor. Auf Gemeindeebene plädiert der Rat dafür, eine oder einen Euregio-Beauftragten einzusetzen, Euregio-Gemeindepartnerschaften einzugehen oder jährlich in einer anderen Gemeinde ein Euregio-Festival zu organisieren. Auf Euregio-Ebene sprechen sich die Euregio-Bürgerinnen und Bürger für eine wirksame Kommunikation, einen einheitlichen Mobilitätspass und gemeinsame digitale Informationsplattformen aus. 

Der amtierende Euregio-Präsident und Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti bezeichnete den BürgerInnenrat heute als „wichtigen Schritt nach vorne, der eine Öffnung und mehr Bürgernähe mit sich bringt“ und neben den Gemeinden auch die Bürgerinnen und Bürger in die institutionelle Architektur der Euregio einbinde. „Unsere Erfahrungen und die Rückmeldungen von Bürgerinnen und Bürgern sowie von den Gemeinden, die sich am BürgerInnen-Rat beteiligt haben, sind positiv und tragen dazu bei, die Grundsätze, Werte und Ziele der Euregio so weit wie möglich zu verbreiten", so Fugatti.

Europaregion soll Mehrwert für Bevölkerung bringen

LH Mattle erklärte: „Wie im Euregio-Monitor festgestellt wurde, ist die Euregio in den vergangenen zehn Jahren bekannter geworden. Mein Dank gilt dem BügerInnen-Rat, welcher heute viele gute und umsetzbare Ideen präsentiert hat. Sein Vorschlag, mehr Präsenz in den Gemeinden zu zeigen, finde ich beispielsweise sehr gut und man könnte auch die Platzierung des Euregio-Logos auf öffentlichen Briefpapieren schnell umsetzen. Auf Gemeindeebene werden die Bürgerinnen und Bürger den Mehrwert am ehesten spüren. Darüber hinaus war es auch das Ziel des Rates, dass wir die Bedürfnisse der Bevölkerung in Bezug auf die Europaregion wahrnehmen und dann darauf mit konkreten Maßnahmen reagieren können.“

Allein die Tatsache, dass dieser Beteiligungsprozess stattfinde, wertete der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher als klares Zeichen, dass die Euregio bekannter werde. „Wenn wir die Vorschläge anschauen, finden wir einiges, was die Euregio schon angedacht und zum Teil angestoßen hat. Die Bürgerinnen und Bürger sind aber wesentlich mutiger und wollen vieles konsequent durchziehen." Am Vorschlag gemeinsamer Euregio-Logos in den Briefköpfen der Euregio-Länder sehe man, dass zur Stärkung der Euregio noch viele Schritte möglich seien.

Die Einrichtung des Euregio-Rates der Bürgerinnen und Bürger erfolgte auf der Grundlage der Reform der Euregio-Gründungssatzungen, die der Euregio-Vorstand 2021 in Alpbach in Tirol beschlossen hatte. Ziel dieser Reform war es, die demokratische Beteiligung an der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino zu stärken, und dadurch die Euregio in der Bevölkerung bekannter zu machen und stärker zu verwurzeln.