- Nachtdienst in intensiven sozialpsychiatrischen Wohnangeboten
„Die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist mir persönlich sehr wichtig und ist auch ein Anliegen vieler betroffener Menschen und deren Familien“, betont Soziallandesrätin Gabriele Fischer. Als Leitfaden diene dabei die Behindertenrechtskonvention – es gehe darum, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass eine volle Teilhabe für Menschen mit psychischer Erkrankung möglich ist. „Dazu zählt auch das Wohnen. Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen ist die Möglichkeit eines selbstbestimmten Wohnens erschwert. Hier braucht es betreute Wohnformen mit individuell angepasster sozialtherapeutischer Unterstützung“, erläutert LRin Fischer. Die dafür notwendige Betreuung wird nun ausgebaut und um einen Nachtdienst erweitert, der seitens des Landes aus der Konjunkturoffensive mit jährlich 200.000 Euro finanziert wird.
Wurden früher Menschen mit komplexen psychiatrischen Krankheitsbildern und sehr hohem Unterstützungsbedarf hospitalisiert, geht man nun einen anderen Weg: „Heute werden die betroffene Menschen mit viel Alltagstraining in die größtmögliche Selbstständigkeit begleitet“, berichtet LRin Fischer. Für diese Begleitung braucht es aber eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung: Intensive sozialtherapeutische Betreuung unterstützt chronisch psychisch kranke Menschen dabei, ihren Lebensbereich weitgehend selbst zu gestalten und den Alltag zu erleichtern. Es werden dabei gemeinsam mit ihnen Strukturen und Tagesabläufe aufgebaut. Damit kann ein weitgehend unabhängiges, selbstbestimmtes Leben erreicht werden.
Nachtdienst in intensiven sozialpsychiatrischen Wohnangeboten
Bisher hatten die intensiven sozialpsychiatrischen Wohnangebote der Tiroler Behindertenhilfe nicht die Möglichkeit, einen Nachtdienst anzubieten. Das hatte zur Folge, dass für psychisch kranke Personen in einigen Fällen kein Wohnplatz gefunden werden konnte. „Durch die Förderung im Rahmen des ‚COVID 19 – Grundsatzbeschlusses Konjunkturoffensive 2021; 110 Projekte für Tirol‘ können die entsprechenden Wohnangebote – jeweils zwei Wohneinrichtungen des Vereins Psychosozialer Pflegedienst Tirol (PSP) und der pro mente tirol gemGmbH – einen Nachtdienst anbieten und mit dem Land Tirol abrechnen. Diese Maßnahme, bringt eine deutliche Verbesserung für Menschen mit komplexen psychiatrischen Krankheitsbildern und sehr hohem Unterstützungsbedarf“, betont LRin Fischer.