Virtuelle Demokratielandschaft: 319 SchülerInnen lernten Landtag kennen

Politische Bildung in Zeiten von Corona

Fünf Tage, 13 Schulen, 15 Workshops, 19 Abgeordnete und ExpertInnen sowie 319 SchülerInnen: Heute Mittag, 2. Juli 2021, ist die erste digitale Demokratielandschaft erfolgreich zu Ende gegangen. Die vom Tiroler Landtag veranstaltete und von der Agentur „Müller’s Freunde“ entwickelte Workshop-Reihe befasste sich diesmal mit den Themen Demokratie, Kinder- und Jugendrechte sowie Medienkonsum. Nachdem die Veranstaltung im vergangenen Jahr pandemiebedingt abgesagt werden musste, fand die Demokratielandschaft diesmal virtuell statt – dem interaktiven Austausch zwischen den SchülerInnen und Abgeordneten bzw. ExpertInnen aus Wissenschaft und Verwaltung tat die räumliche Distanz jedoch keinen Abbruch.

„Neue Rahmenbedingungen erfordern kreative Lösungen – mit den digitalen Workshops haben wir diese gefunden“, so Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann auf die diesjährige Demokratielandschaft zurückblickend. „Alle Beteiligten haben sich gleich auf das neue Format eingestellt, das Ergebnis war ein interessanter und spannender Dialog. Wir werden unsere Arbeit im Bereich Politische Bildung auch in Zukunft mit solchen Workshops ergänzen.“

Die Schwerpunkte der Demokratielandschaft lagen dieses Jahr auf folgenden Themenblöcken:

„Medien und Politik“

Nachdem grundlegende Dinge wie die Rolle der Medien in einer Demokratie, die Bedeutung von Meinungs- und Pressefreiheit sowie die Verantwortung der Medien für eine funktionierende Demokratie diskutiert worden waren, stand auch der kritische Konsum von Information bzw. vermeintlicher Information im Fokus der Gespräche zwischen den SchülerInnen und den ExpertInnen. Gerade die Kompetenzen, „Fake News“ von tatsächlichen Nachrichten – etwa in den Sozialen Medien – zu unterscheiden, werden immer relevanter, so der Tenor am Ende des Workshops.

„Du und deine Rechte“

Hier fungierte Kinder- und Jugendanwältin (Kija) Elisabeth Harasser als Expertin. Gemeinsam mit Abgeordneten beantwortete die Juristin offene Fragen rund um Jugendschutz, Möglichkeiten der Mitbestimmung und Schul- sowie Bildungspolitik. „Es ist mitunter erstaunlich, wie intensiv sich die Schülerinnen und Schüler im Workshop mit den unterschiedlichen Themen beschäftigen. Heuer fand der Austausch zwar online statt, es wurde aber trotzdem ausgiebig diskutiert“, so Harasser.

„Du und dein Landtag“

Bei diesem Workshop setzten sich die SchülerInnen mit dem politischen System im Allgemeinen, mit Formen der Partizipation und den konkreten Aufgaben des Tiroler Landtages und seiner Abgeordneten auseinander. Viele Fragen drehten sich dabei auch um den Berufsalltag der MandatarInnen und wie man sich die Arbeit als PolitikerIn in der Praxis vorstellen kann. „Politik ist für viele oft etwas Abstraktes. Der Austausch mit den jungen Bürgerinnen und Bürgern erlaubt es uns, mit so manchen Mythen aufzuräumen, ist aber auch für uns ein wertvoller Spiegel“, führt LTPin Ledl-Rossmann aus.

Die gewonnenen Eindrücke und das neue Wissen werden nun in den kommenden Tagen durch die SchülerInnen zu Papier gebracht: Jede Klasse erstellt eine eigene Zeitung, die anschließend gedruckt bzw. auf der Webseite der Workshop-Reihe www.demokratielandschaft.at/ veröffentlicht wird. „Wenn man dann diese verschriftlichten und bebilderten Ergebnisse in Händen hält und sieht, wie viel die Kinder und Jugendlichen aus diesen Workshops ziehen, dann ist das wirklich eindrucksvoll und bereitet mir eine riesen Freude. Formate wie die Demokratielandschaft sind für das gegenseitige Verständnis, für neue Blickwinkel und das voneinander Lernen unverzichtbar“, resümiert die Landtagspräsidentin.