Weiterhin „Erhebliche Lawinengefahr“ (Stufe 3) in Tirol

Lawinengefahrenstufe 3 der fünfteiligen Skala oberhalb der Waldgrenze in vielen Teilen Tirols

  • Appell, Warnungen ernst zu nehmen
  • Regelmäßige Informationen auf Social Media-Accounts des Lawinenwarndienstes des Landes und des Landes Tirol
  • Euregio-Lawinenreport täglich ab 17 Uhr für den darauffolgenden Tag abrufbar: www.lawinen.report  
  • Video zu mehr Sensibilität auf Social Media: www.youtube.com/watch?v=4IY6lJX9KzA

In den kommenden Tagen warten viele Sonnenstunden auf WintersportlerInnen – dementsprechend wird es viele von ihnen ins Freie locken. Gleichzeitig bleibt jedoch die Lawinensituation weiterhin angespannt. Grund dafür ist die instabile Schneedecke, da sich der in den vergangenen Tagen gefallene Neuschnee teils nur schlecht mit dem bereits gesetzten Altschnee verbinden konnte. Der Lawinenwarndienst des Landes Tirol gibt daher auch für die kommenden Tage die Lawinengefahrenstufe 3, „erheblich“, aus und warnt einmal mehr, dass man bei Fahrten im freien Gelände bei einer „Stufe Drei“ unbedingt entsprechendes Fachwissen und angepasstes Verhalten walten lassen muss.

Sicherheitslandesrätin Astrid Mair betont: „Viele unterschätzen die ‚Stufe 3‘, da sie sich im Mittelbereich der fünfteiligen Skala befindet. Die Realität ist aber, dass bei  ‚Stufe 3‘ die meisten – nämlich etwas über die Hälfte – Lawinenunfälle passieren und viele ihr eigenes Können und Wissen überschätzen. Vonseiten des Landes werden wir auf allen Ebenen nicht müde, weiter zu warnen, zu sensibilisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass man sich durch unverhältnismäßiges Verhalten selbst und andere in Gefahr bringt. Ich bin überzeugt davon, dass diese Warnungen noch mehr gehört und ernst genommen sowie Informationen abgeholt werden müssen. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass bei vielen Menschen die Warnungen auch ankommen und potentielle Unglücke verhindert werden konnten – wenn auch jedes einzelne eines zu viel ist.“

Im Hinblick auf die kommenden Tage erklärt Lawinenexperte Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst des Landes: „Mit einer ‚hohen Stufe 3‘ (erhebliche Lawinengefahr) ist vor allem oberhalb der Waldgrenze zu rechnen. Gefahrenstellen findet man weiterhin sowohl auf Schatten- als auch auf Sonnenhängen. Schon einzelne Wintersportlerinnen oder Wintersportler können Lawinen auslösen. Auch wenn das schöne Wetter zum Sport in den Bergen und abseits der Pisten lockt, sollten Wintersportlerinnen und -sportler große Vorsicht und Zurückhaltung walten lassen. Gefahr besteht auch für sogenannte ‚Variantenfahrerinnen und -fahrer‘, da auch hier oftmals keine stabile Schneedecke vorhanden ist. Lediglich Variantengelände, welches den gesamten Winter über ständig befahren wird, ist günstiger einzuschätzen.“

Nairz: „Warnungen ernst nehmen“

Auch Patrick Nairz appelliert an all jene, die sich außerhalb des gesicherten Skigeländes bewegen, sich vor einer Tour genauestens über die Lawinensituation zu informieren und Warnungen ernst zu nehmen. „Wir sprechen Warnungen nur aus, wenn sie auch notwendig sind. Zudem empfehlen wir, regelmäßig Lawinenkurse zu besuchen und das eigene Wissen laufend zu erweitern und auf dem aktuellen Wissensstand zu bringen.“

Mehr Sensibilität auf Social Media

Alle Informationen zur aktuellen Lawinensituation in Tirol, Südtirol und dem Trentino finden sich im täglichen Lawinenreport unter www.lawinen.report. Dieser wird jeweils um 17 Uhr für den darauffolgenden Tag von den ExpertInnen online zur Verfügung gestellt. Zudem werden laufend Informationen und Warnungen auf den Social-Media-Kanälen des Lawinenwarndienstes sowie des Landes Tirol veröffentlicht.

Gleichzeitig sollten WintersportlerInnen auf Social Media mehr Sensibilität walten lassen, so Nairz: „Wir sehen immer wieder, dass Videos von rasanten Abfahrten gepostet werden, die eine Illusion von Sicherheit suggerieren, obwohl erhöhte Lawinengefahr besteht. Für die Seherinnen und Seher dieser Videos führt dies oft zu Nachahmungen, ohne die entsprechenden Lawinenkenntnisse, Ausrüstung und Erfahrung zu haben. Jede und jeder, die oder der solche Videos postet, trägt auch entsprechende Verantwortung.“ Vonseiten des Landes wurde bereits im Vorjahr ein Film dazu produziert:  www.youtube.com/watch?v=4IY6lJX9KzA