Euregio veranstaltet zweiten AusbilderInnen-Stammtisch in Südtirol

Motto: „Touristische Ausbildungen in Zeiten von Corona – Chance und Lernprozess“

Das Thema Duale Ausbildung ist einer der Schwerpunkte der Tiroler Euregio-Präsidentschaft. Im Rahmen eines Stammtisches treffen sich LehrlingsausbilderInnen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino, um sich über Best Practice-Beispiele und fachlich pädagogische Qualifikationen betrieblicher AusbilderInnen auszutauschen.

„Die in Tirol bereits etablierten Stammtische des Ausbilderforums bieten allen in der Lehrlingsausbildung Tätigen eine Plattform zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch. Das Format wurde aufgrund seines anhaltenden Erfolgs auch auf die drei Länder ausgerollt“, erklärt Euregio-Präsident LH Günther Platter. Dabei können AusbilderInnen, LehrerInnen und VertreterInnen der Sozialpartner und der Länder in kollegialer Atmosphäre zu aktuellen Themen diskutieren, Kontakte knüpfen und Ideen und Erfahrungen austauschen.

Gestern, Donnerstag, fand der zweite Stammtisch beim Südtiroler Hoteliers- und Gastwirteverband HGV zum Thema „Touristische Ausbildungen in Zeiten von Corona – Chance und Lernprozess“ per Videokonferenz statt. „Auch in diesen herausfordernden Zeiten liegt der Fokus auf einer qualitativ hochwertigen Ausbildung. Denn klar ist, junge Menschen mit einer guten Ausbildung sind bestmöglich auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet“, betonte Bildungs- und Arbeitslandesrätin Beate Palfrader.

Neben einer Podiumsdiskussion über die Auswirkungen von Corona auf die touristische Ausbildung erläuterte Gustav Tschenett, Landesdirektor der deutschsprachigen Berufsbildung und Bildungsdirektor, das Ausbildungssystem in Südtirol am Beispiel des Hotel- und Gastgewerbes. Mental- und Motivationstrainer Valentin Piffrader hielt einen Fachvortrag zum Thema Begeisterung und Begleitung.

„Der Tourismus gehört zwar derzeit zu den Branchen, die von der Krise am stärksten betroffen sind, zählt nach Einschätzung von Expertinnen und Experten aber auch zu jenen Branchen, die sich nach der Krise am raschesten erholen wird. Wir setzen im Tourismus auf Qualität und nicht Quantität. Deshalb ist eine professionelle Ausbildung gepaart mit Freundlichkeit und Fleiß eine Trumpfkarte, die wir im internationalen Wettbewerb ausspielen müssen,“ sind LH Platter und LRin Palfrader einig.

Über das Euregio-AusbilderInnen-Forum

Im Arbeitsschwerpunkt „Duale Ausbildung“ werden die „Stammtische für LehrlingsausbildnerInnen“ als eine der Initiativen des Ausbilderforums Tirol vorgestellt. Die Veranstaltungsreihe wird von der Abteilung Gesellschaft und Arbeit des Landes Tirol gemeinsam mit dem „Ausbilderforum Tirol“ der Arbeitsmarktförderungsgesellschaft (amg-tirol) und dem Euregio-Büro organisiert. Der erste Stammtisch wurde im Februar 2020 in der Firma Swarovski in Wattens abgehalten. Nach der Veranstaltung in Bozen folgt ein weiterer Stammtisch im Trentino. Die Abschlussveranstaltung wird wiederum in Tirol durchgeführt.

Fakten und Zahlen zum Tourismus und der Lehre im Tourismus

Im Corona-Jahr 2020 gab es in Tirol 10.666 Lehrlinge, 68 Prozent waren Burschen und 32 Prozent Mädchen. Die Zahl ging gegenüber 2019 um 1,9 Prozent zurück. In der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft ging die Zahl der Lehrlinge um 7,1 Prozent zurück. In Tirol gab es 2020 3.285 Betriebe, die Lehrlinge ausbildeten, 2019 waren es noch 3.400. 433 Lehrbetriebe gehörten zur Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. Die Zahl der Lehrlinge im ersten Lehrjahr ging um 9,8 Prozent zurück.

Nord- und Osttirol verzeichneten im Jahr 2019 über 12 Mio. Gästeankünfte und über 49 Mio. Nächtigungen in über 42.000 Fremdenunterkünften. Entsprechend stark nachgefragt sind die Fachkräfte im Tourismus. Die Ausbildungswege zur Tourismus-Fachkraft sind in Tirol sehr vielfältig: Neben Fachschulen und Kollegs steht die Lehre offen, mit einer europaweit als vorbildhaft geltenden Ausbildung in Schule und Betrieb. Die Ausbildung zum Koch/zur Köchin fand sich auch 2020 unter den zehn am häufigsten gewählten Lehrlingsausbildungen in Tirol (Platz 7).

Unter den Top Ten der von Mädchen gewählten Lehrberufen fand sich noch vor der Köchin (Platz 5) die Hotel- und Gastgewerbeassistentin (Platz 4). Die Restaurantfachfrau folgt dann auf Platz 9.