Tirol stellt Lehre als Best Practice-Beispiel für EUSALP-Länder vor

EUSALP-Arbeitsgruppe zum Thema duale Ausbildung

Auf Initiative Tirols setzt sich die EUSALP – die Europäische Strategie für den Alpenraum – unter anderem mit dem Thema einer zukunftsrelevanten, qualitätsvollen Berufsausbildung für junge Menschen in den alpinen Regionen auseinander. Gestern, Donnerstag, fand dazu das bereits vierte Forum zur dualen Ausbildung als Videokonferenz der teilnehmenden Länder statt. Dabei tauschten sich 23 Mitglieder aus den sechs Mitgliedsstaaten Italien, Frankreich, Österreich, Deutschland, Slowenien und der Schweiz sowie deren über 900 Netzwerkpartner aus Schulen und Unternehmen mit jungen Menschen, SchülerInnen und Lehrlingen aus den Regionen zum Thema „How I met my future job“ – „Wie lerne ich meinen zukünftigen Arbeitsplatz kennen“ über Best Practice-Beispiele aus.

 „Wir wollen aus bereits bestehenden und bewährten Beispielen lernen, um auf die künftigen Anforderungen im Lebens- und Wirtschaftsraum bestmöglich vorzubereitet zu sein. Denn auch wenn es unterschiedliche Ausbildungssysteme in den Ländern gibt, sehen wir uns alle mit denselben Herausforderungen konfrontiert“, sagte Arbeits- und Bildungslandesrätin Beate Palfrader.

So findet beispielsweise in Österreich, Deutschland oder der Schweiz die Ausbildung sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt, während in Frankreich, Italien oder Slowenien die Jugendlichen zuerst die Schule besuchen und erst dann einen Arbeitsplatz suchen.

Tirol stellte im Rahmen der Videokonferenz das bewährte Modell der dualen Ausbildung mit Schule und Betrieb vor. Als Best Practice-Beispiel präsentierte der Direktor der Tiroler Fachberufsschule Rotholz, Gerhard Rinnergschwentner, das Projekt „Smart factories – connected learning“, welches gemeinsam mit der Fachhochschule Kufstein und den Firmen kufgem und Stihl initiiert wurde.

 

Über die EUSALP

Die EUSALP umfasst neben den 48 Alpenregionen auch die sieben Alpenstaaten Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Schweiz, Frankreich, Italien und Slowenien mit insgesamt 80 Millionen EinwohnerInnen.

Die Aktionsgruppe 3 befasst sich mit Verbesserungen am gemeinsamen Arbeitsmarkt und mit dem Bereich der beruflichen Bildung in strategischen Branchen.

 

Lehre als Best Practice-Ausbildung

Im langjährigen Durchschnitt entscheidet sich fast die Hälfte der PflichtschulabgängerInnen in Tirol für eine Lehre. 10.700 Jugendliche sind derzeit in der Lehre, wobei über 200 Lehrberufe zur Auswahl stehen. Rund 3.300 Tiroler Unternehmen bilden derzeit Lehrlinge aus, der größte Anteil mit 5.400 Lehrlingen liegt hier im Gewerbe und Handwerk, gefolgt vom Handel mit 1.500 Lehrlingen sowie der Industrie mit 1.300 Lehrlingen und dem Tourismus, mit der coronabedingt etwas gesunkenen Zahl von 1.075 Lehrlingen.