LH Platter: „Der Neubau der Landshuter Europahütte ist ein einzigartiges Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit“

Stiftung Europahütte: Gründungsakt auf 2.693 Metern Höhe besiegelt

  • Stifter: Tirol, Südtirol und DAV-Sektion Landshut
  • Mitten durch den Speisesaal der Hütte verläuft die italienisch-österreichische Grenze

Im Jahr 2020 beschloss der Euregio-Vorstand unter dem damaligen Europaregions-Vorsitzenden LH Günther Platter in Stift Stams den Neubau der Landshuter Europahütte. Heute, Sonntag, unterzeichneten LH Platter und sein Südtiroler Amtskollege LH Arno Kompatscher den Gründungsvertrag der Stiftung Europahütte vor Ort im Schutzhaus, das sich auf 2.693 Metern in den Zillertaler Alpen befindet.

Die österreichisch-italienische Grenze verläuft mitten durch den Speisesaal der Europahütte. Doch so wie die Grenze im Schutzhaus nicht sichtbar ist, soll auch die Grenze in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino immer weniger spürbar sein. Daher wurde mit der Stiftung eine neue Führungsstruktur der Landshuter Europahütte als Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im europäischen Geiste beschlossen, die nun im Einvernehmen mit den alpinen Vereinen umgesetzt wird“, sagte LH Platter. „Umweltschutz, Frieden und Pazifismus – das sind die Ziele, welche die Stiftung verfolgt. Der Zusammenhalt in Europa ist heute wichtiger denn je. Das Schutzhaus ist dafür ein Sinnbild: Wo einst Krieg und nationale Trennung herrschten, bestehen nun Gemeinschaft und grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“

Die Europahütte steht symbolisch für das Überwinden von Grenzen, für Zusammenarbeit und Zusammenhalt", betonte LH Kompatscher. „Wir wünschen uns, dass die Europahütte von einem Geist des Friedens und der Gewaltlosigkeit beseelt wird und diese Botschaft weitergibt und verbreitet. Mit dem Projekt Europahütte setzen wir unsere Bemühungen um grenzüberschreitende Kooperation in der Europaregion fort.“

„Wir, die Sektion Landshut und der deutsche Alpenverein freuen uns auf das Zusammenwirken über Grenzen hinweg. Was uns die Politik im Großen vorgibt, gilt es in der Zusammenarbeit mit den Behörden und Gemeinden in der Projektentwicklung zum Neubau der Europahütte umzusetzen“, erklärte Bernhard Tschochner, Sektionsleiter des Deutschen Alpenvereins Landshut.

Schutzhaus wird von Stiftung geführt

Das neue Schutzhaus wird von einer Stiftung, in der das Land Tirol, das Land Südtirol und die Sektion Landshut des Deutschen Alpenvereins vertreten sind, geführt werden. Ebenfalls eingebunden sind die von den beiden Ländern ernannten VertreterInnen des Österreichischen Alpenvereins, des Alpenvereins Südtirol und der Club Alpino Italiano-Sektion Sterzing.

Die nächsten Schritte

Der aufgrund des instabilen Untergrundes notwendige Neubau wird mit Unterstützung einer externen Prozessbegleitung über eine ArchitektInnenausschreibung für den Ersatzbau der Hütte eingeleitet.

Über die Europahütte

Die Europahütte liegt zwischen dem Südtiroler Pfitsch- und dem Tiroler Venntal. Seit den 1980er-Jahren wurde sie von der Deutschen Alpenvereins-Sektion Landshut und dem Club Alpino Italiano-Sektion Sterzing gemeinsam geführt. Die Lage auf der 1919 gezogenen Grenzlinie zwischen Italien und Österreich macht das Schutzhaus besonders symbolträchtig. Daher war die Zukunft der sanierungsbedürftigen Europahütte auch Gegenstand eines Interreg-Projekts „Fit4Co“ (Fit for Cooperation) in Zusammenarbeit mit dem Interreg-Rat Wipptal. In einem weiteren Interreg-Projekt war der Standort geologisch untersucht worden. Auf Grundlage der beiden Gutachten fiel in der Folge die Entscheidung für den Neubau.