Weil es gleich sein muss, ob Frau oder Mann den Lohnzettel in Händen hält

Frauenlandesrätin Gabriele Fischer zum Tiroler Equal Pay Day am 9. März

Vergleicht man das Jahreseinkommen von Frauen und Männern in Tirol, so beginnt sich erst morgen, am 9. März, die geleistete Arbeit von Frauen sprichwörtlich auszuzahlen. Denn erst an diesem Tag verdienen Frauen auch Geld mit ihrer beruflichen Erwerbstätigkeit – sie arbeiten 68 Tage kostenlos und verdienen im Durchschnitt 18,6 Prozent weniger als Männer. Der österreichweite Equal Pay Day fand am 21. Februar statt, bundesweit verdienen Frauen um 14,3 Prozent weniger als Männer und arbeiten 52 Tage kostenlos.

„Für mich zeigt der Equal Pay Day eine Schieflage auf, die weit über den Lohnzettel hinausgeht. Dieser Tag stellt ganz allgemein die bestehende Ungleichbehandlung von Frauen und Männern unter Beweis“, betont Frauenlandesrätin Gabriele Fischer, die darauf hinweist: „Für das Erreichen einer monetären Gleichstellung am Lohnzettel muss an vielen Schrauben gedreht werden. Dazu braucht es ein klares Bekenntnis und ein Tun auf allen Ebenen. Nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft und schlussendlich auch in der kleinsten gesellschaftlichen Einheit – der Familie“.

So sind weibliche Vorbilder wichtig, um zu zeigen, dass Frauen dieselbe Arbeit mit derselben Qualität abliefern wie Männer und in allen Arbeitsbereichen und -sparten eine Bereicherung darstellen. Verstärkte Sichtbarkeit der weiblichen Mitarbeiterinnen und das Fördern ihrer Karrierewege sind weitere Schritte in Richtung Chancengleichheit und damit Lohngerechtigkeit. „Oft ist die Ursache des Problems in falschen Rollenbildern und Stereotypen zu finden, die in der Gesellschaft fest verankert sind und die dazu beitragen, dass sich Frauen und Mädchen nicht zutrauen, in bestimmten Berufsfeldern zu arbeiten oder ihre Karriere voranzutreiben“, weiß LRin Fischer. 

Was Frauen ebenso daran hindert, nach den beruflichen Sternen zu greifen, ist das Jonglieren zwischen Beruf und Familie: „Um Privatleben und Job erfolgreich zu vereinbaren, braucht es Flexibilität. Die zunehmende Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten: Nicht nur für die Frauen selbst, sondern auch für Männer, die dadurch in größerem Ausmaß in die Sorgearbeit eingebunden werden können, womit die Notwendigkeit der Teilzeit für Frauen reduziert werden kann“, ist LRin Fischer überzeugt.

Das „Gleichstellungspaket 2020 - 2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“ beinhaltet maßgebliche Impulse für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Insgesamt werden fast drei Millionen Euro für Maßnahmen zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und der eigenständigen Existenzsicherung von Frauen investiert. Weitere Schwerpunkte werden in der geschlechtersensiblen Berufsorientierung sowie zur Erhöhung des Frauenanteils in der Technik und des Männeranteils in der Betreuung gesetzt werden. „Das Gleichstellungspaket schlägt in diesen Bereichen maßgebliche Pflöcke ein; diese Maßnahmen sollen die Schritte in Richtung Lohngerechtigkeit unterstützen. Doch damit sich die Schere schließt und der Equal Pay Day am 1. Jänner gemeinsam begangen werden kann, braucht es die Bemühung der gesamten Gesellschaft“, stellt LRin Fischer klar.