Dosierung Achenseestraße: Grenzüberschreitendes Projekt gestartet

Erste grobe Zwischenbilanz nach zwei von vier Pilottagen

  • Weitere Adaptierungen auf Basis der ersten Auswertungen geplant  
  • Grundlage des Pilotprojektes ist enge grenzüberschreitende Kooperation

Den Verkehr regulieren und damit die Bevölkerung schützen und Stauzeiten bestmöglich reduzieren – das sind die Ziele des Pilotprojektes an der B 181 Achenseestraße. An insgesamt vier besonders verkehrsintensiven Samstagen im Februar und März wird dabei unter wissenschaftlicher Begleitung eines Verkehrsplanungsbüros eine Verkehrsdosierampel getestet. Nach den ersten beiden Pilottagen – Samstag 10. und 17. Februar – kann nun eine erste grobe Zwischenbilanz gezogen werden.

„Die beiden ersten Pilottage waren mitunter die verkehrsintensivsten Tage des Jahres – in Tirol und auch darüber hinaus. Daher wurden sie auch bewusst gewählt, um das Pilotprojekt gleich einem Härtetest zu unterziehen. Dass sich Staus bilden war, unabhängig des Pilotprojektes, vorhersehbar. Nach einer ersten Betrachtung der ausgewerteten Verkehrsdaten zeigt sich jedoch: Die Dosierampel hat zweckgemäß funktioniert und hat den Verkehr über den Großteil der beiden Tage hinweg gut reguliert. Gleichzeitig haben die ersten Pilottage auch gezeigt, dass noch an Schrauben gedreht werden muss, um die Dosierung weiter zu optimieren. Es gibt Verbesserungspotential – genau für solche Erkenntnisse sind Pilotprojekte da“, resümiert Bezirkshauptmann Michael Brandl und ergänzt: „Jetzt gilt es, die gewonnenen Daten mit den externen Expertinnen und Experten im Detail zu evaluieren und Adaptierungen für Teil zwei vorzunehmen.“ Die nächsten Pilottage sind am 23. und 30. März 2024. Im Rahmen der nun stattfindenden Evaluierung wird unter anderem geprüft, ob ein alternativer Standort für die Verkehrsdosierampel an den beiden weiteren Pilottagen im März gewählt werden soll um die Wirkung noch weiter zu verbessern. Auch die Zeitdauer der Rot- bzw. Grünphasen wird aufgrund der bereits gewonnen Erkenntnisse adaptiert und angepasst.

„Ein endgültiges Resümee kann allerdings erst infolge aller vier Pilottage gezogen werden. Dann können wir auch über die weitere Vorgehensweise, wie beispielsweise eine langfristige Umsetzung entscheiden“, so BH Brandl.

Projekt in enger Kooperation mit Transitforum Austria-Tirol und bayerischen Nachbarn

Grundlage für das Pilotprojekt, welches von der Bezirkshauptmannschaft Schwaz initiiert wurde, ist das verkehrstechnische Gutachten eines renommierten Verkehrsplanungsbüros. Zudem wurde vorab eine enge Abstimmung den bayerischen Euregio Partnern, den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach, vorgenommen. Im Rahmen der bestehenden Euregio SBM ist zwischen den drei Partnerregionen schon seit längerem eine Reduktion des Ausweichverkehrs ab Holzkirchen über das Tegernsee- bzw. Isartal und Achental vereinbart. Die nun vorliegenden Maßnahmen sind erste konkrete Umsetzungsschritte. So wurden im Rahmen des Pilotprojektes bereits vor der Grenze auf der Autobahnabfahrt in Holzkirchen in Bayern Hinweistafeln mit dem Appell an die Verkehrsteilnehmenden, die Autobahn zu nutzen und nicht über die B 181 auszuweichen, aufgestellt.

„Anstatt dieser vermeintlichen Ausweichroute, entlang derer es oft zu stundenlagen Verzögerungen durch Staubildungen kommt, bitten wir Verkehrsteilnehmende, die meist staufreie und damit schnellere Strecke über die Inntalautobahn A 12 via Kufstein zu nutzen. Eine Tagesvignette ist für PKW mit wenigen Klicks online um 8,60 Euro erhältlich. 10-Tagesvignetten gibt es zudem um 11,50 Euro“, appellieren BH Brandl und seine bayerischen Amtskollegen, Olaf von Löwis of Menar, Landrat im Landkreis Miesbach und Josef Niedermaier, Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen, einmal mehr Rücksicht auf AnrainerInnen zu nehmen. In die Umsetzung des Pilotprojektes ist auch das Transitforum Austria-Tirol mit der Achentaler Gruppe eingebunden. „Die großen Herausforderungen im touristischen Verkehr können wir nur in enger Absprache und unter Einbindung aller Partner lösen“, sind sich alle Beteiligten einig.