Befahrung der Radwanderwege in Tirol
Projekthintergrund
Bereits in den Sommermonaten 2016 und 2017 erfolgte eine erste Erhebung des Tiroler Radwanderwegenetzes, deren Ergebnisse in die Graphenintegrations-Plattform (GIP) eingepflegt wurden, die u.a. die Datengrundlage für den Radrouter Land Tirol darstellt. Im Sommer 2024 erfolgte eine neuerliche Befahrung der gesamten Radwanderwege. Dabei wurden neben dem Streckenverlauf auch allgemeine Fahrverbote und Gefahrenstellen dokumentiert und entlang der gesamten Routen neue Fotos aufgenommen. Die Fotos dienen nur der internen Verwendung und werden sowohl für die Dokumentation des Wegzustands als auch als Informationsgrundlage für verschiedene Planungsinstanzen herangezogen. Es wurden rund 1.000 Kilometer auf 35 beschilderten Routen des bestehenden Radwanderwegenetzes erfasst.
Technische Details
Für die Erhebung kamen diverse technische Hilfsmittel zum Einsatz, darunter Action-Kameras, ein GPS-Gerät, und Smartphones mit einer speziellen App. Mit der Action-Kamera wurden im Fünf-Sekunden-Takt Fotos erstellt sowie GPS-Koordinaten präzise aufgezeichnet. Zusätzlich wurden in einer App Fahrverbote und Gefahrenstellen, wie enge Kurven, steile Abschnitte, unebene Fahrbahnabschnitte und sonstige Hindernisse dokumentiert. Als Backup wurde mit dem GPS-Gerät oder einem Smartphone zusätzlich der Routenverlauf abgesichert. Das technische Equipment sowie die Herangehensweise haben sich im Laufe der Befahrungen weiterentwickelt. So bietet z.B. die Aufnahme von Fotos mit integrierten GPS-Tags eine deutliche Erleichterung der nachfolgenden Datenverarbeitung im Vergleich zur Befahrung 2016/17.

Auftrag bei der Befahrung war mit dem Fahrrad der Beschilderung und/oder Bodenmarkierung des entsprechenden Radwanderweges zu folgen und möglichst konstant mit etwa 15 km/h die Route abzufahren. Aus den Aufnahmeintervall und der Fahrtgeschwindigkeit ergab sich damit auf dem gesamten Streckenverlauf eine Foto-Aufnahme etwa alle 20 m.
Digitale Nachbearbeitung und Ergebnis
Die Rohdaten wurden mittels der GIS Software QGIS zu einem dynamischen Datensatz zusammengefügt (siehe folgende Abbildung). Die in hellgrün dargestellten Punkte repräsentieren die kontinuierlich erfassten Aufnahmen. Dank der verspeicherten Positionsdaten können die Fotos gezielt nach ihrem räumlichen Bezug ausgewählt und angezeigt werden. Dies ermöglicht einen schnellen und praktikablen Zugriff auf die erhobenen Informationen. Abweichungen vom Routenverlauf, die während der Befahrung auftraten, sind durch rote Punkte markiert. Diese wurden in der Nachbearbeitung detektiert und analysiert und bilden nun eine wichtige Informationsgrundlage, z.B. zur Verbesserung der Beschilderung oder Korrektur der Routenverläufe in der GIP. Gefahrenstellen und Fahrverbote sind jeweils mit Sondersymbolen versehen.

Schlussendlich wurden knapp 51.000 Fotos zur Weiterverarbeitung herangezogen. Des Weiteren wurden 1281 Gefahrenstellen und 263 Fahrverbote erfasst. Bereits 2016/17 wurden außerdem rund 3.700 Schilder, 670 Bauwerke und 250 Hindernisse dokumentiert und in die GIP integriert. Die Auswahl der Aufnahmeparameter zusätzlich zum Streckenverlauf richtet sich bei jeder Befahrung nach Bedarf und Notwendigkeit. In Zukunft soll die Befahrung der Radwanderwege in Tirol alle drei Jahre erfolgen.
Vorangegangene Befahrungen
Im Zuge des Tages der offenen Tür 2017 wurde ein Poster gestaltet, dass den Ablauf und die Ergebnisse der Radwanderweg-Befahrungen 2016/17 beschreibt. Außerdem wurde ein kurzer Videoclip über das Projekt zusammengestellt (zum Abspielen bitte auf das Bild klicken):