„Ohne Moos – nix los“: Karwendelmoore langfristig erhalten

10 Hektar Hochmoor durch Langzeitprojekt revitalisiert

  • Land Tirol unterstützt Weidefreistellung
  • Moore als CO2-Speicher und besonderer Lebensraum

Bereits seit dem Jahr 2004 schützt das Land Tirol die besonderen Moorflächen im Natura 2000-Gebiet Karwendel. „Noch vor 50 Jahren wurde versucht, die wertvollen Moore trocken zu legen, um sie für die Forstbewirtschaftung und die Beweidung zu nutzen. Durch die gute Zusammenarbeit mit den Österreichischen Bundesforsten (ÖBF), dem Naturpark Karwendel sowie durch die aktive Einbindung der Weideberechtigten ist es gelungen, diese degradierten Moore durch die gezielten Renaturierungsmaßnahmen der vergangenen 15 Jahren wiederherzustellen“, sagt Naturschutzlandesrätin LHStvinIngrid Felipe.

Zu Beginn dieses Langzeitprojektes standen klassische Renaturierungsmaßnahmen wie die Errichtung von Lärchenholzdämmen, Entbuschungen sowie das begleitende wissenschaftliche Monitoring im Vordergrund. Nach Abschluss dieses Forschungsprogramms und den dadurch erlangten Erkenntnissen, braucht es nun langfristige Schutzmaßnahmen, die den Erfolg der umgesetzten Initiativen und somit den Erhalt dieser Feuchtgebiete weiterhin absichern. Diese Maßnahmen werden vom Land Tirol zunächst für die kommenden zwei Jahre mit knapp 25.000 Euro aus Naturschutzmitteln unterstützt und von den ÖBF und dem Naturpark Karwendel vor Ort umgesetzt. „Es ist gelungen, diese besonderen Naturräume mitten im größten Naturpark Tirols wiederherzustellen. Auf insgesamt neun Moorflächen wird durch temporäres Einzäunen eine Weidefreistellung und damit der Schutz vor Überdüngung und Überweidung sichergestellt. Zudem werden die notwendigen Dämme zur Wiedervernässung der bis zu zwei Meter dicken Torfmoosschicht laufend kontrolliert und gegebenenfalls erneuert. Damit leisten wir nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt dieser naturkundlichen Besonderheit im Alpenraum, sondern pflegen auch einen der effizientesten CO2-Speicher“, weiß LHStvin Felipe.

Moore speichern neben Wasser auch Kohlendioxyd, entziehen es dadurch der Atmosphäre und leisten damit in Zeiten der globalen Erderwärmung einen wichtigen Beitrag gegen den Klimawandel. Die Moore im Karwendel sind aufgrund des sauren Bodens auch Lebensraum für angepasste Pflanzenarten wie den fleischfressenden Sonnentau oder seltene Tiere, wie die Kleine Moosjungfer (Libelle). Mit der erfolgreichen Wiederherstellung dieses zirka 10 Hektar großen Naturjuwels kehren diese Spezialisten auch wieder vermehrt in das Ökosystem zurück.