Tiroler NaturgärtnerInnen zu Besuch bei den Wildbienen

Naturgärten als wertvolle Lebensräume

Die Natur in den Garten holen – diesen Weg gehen immer mehr TirolerInnen bei der Gestaltung des eigenen Gartens. Deshalb lud die Initiative „Natur im Garten“ heute, Samstag, interessierte NaturgärtnerInnen zum „Brunch im Gartensalon“ – dieses Mal in den Botanischen Garten in Innsbruck zur dortigen "Wildbienen-Ausstellung". Auch beim Land Tirol ist man sich des besonderen Werts von Naturgärten bewusst. „Ein Naturgarten bietet vielen Tieren und Pflanzen einen wertvollen Lebensraum, geschützte Arten finden in solchen Naturjuwelen ihr Zuhause“, so Naturschutzlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe. Deshalb fördert das Land Tirol das Projekt „Natur im Garten“, welches 2015 vom Tiroler Bildungsforum ins Leben gerufen wurde und neben HobbygärtnerInnen auch Gemeinden bei naturnahen Umgestaltungen von Grünflächen unterstützt.

Weiterbildung für den eigenen Garten

Bei „Natur im Garten“ stehen Weiterbildung, Austausch und Vernetzung im Mittelpunkt. „Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner verfügen oft über ein enormes Wissen durch ihre jahrelange Gartenarbeit. Wir möchten den Austausch von Erfahrungen und Know-How anregen und organisieren daher regelmäßige Treffen, bei denen sich naturbegeisterte Tirolerinnen und Tiroler untereinander vernetzen können und das Tiroler Bildungsforum für den Weiterbildungsschwerpunkt sorgt“, so Matthias Karadar, Projektleiter von "Natur im Garten", der für den heurigen Brunch im Botanischen Garten von Innsbruck eine Spezialführung in der "Wildbienen-Ausstellung" organisiert hat. „Mittlerweile tragen über 500 Gärten in Tirol die Natur im Garten-Plakette“, so Karadar weiter.

Wildbienen sorgen für Artenvielfalt

Sabine Sladky-Meraner, Biologin und Mitarbeiterin des Botanischen Gartens Innsbruck, berichtet über das Leben der Wildbienen. Diese sind, wie auch viele andere Insekten, gefährdeter denn je. Umso wichtiger ist es, ihnen in Gärten Lebensräume zu schaffen. „Dazu benötigt es vor allem Blüten von heimischen Pflanzen“, so Sladky-Meraner. „Wildbienen sind häufig sehr wählerisch, was ihre Nahrung anbelangt. Einige sind auf Glockenblumen spezialisiert, andere benötigen Pflanzenhaare zum Bau der Niströhren oder sammeln Pflanzenöle, mit denen sie ihre Brut vor Pilzen schützen.“ Aber auch Nistmöglichkeiten sind essentiell. „Die meisten Wildbienen graben ihre Brutröhren in den Boden, der nur spärlich bewachsen ist, oder legen ihre Eier in von Käferlarven zerfressenem Holz. Eine Alternative zu diesem Totholz ist das Wildbienenhotel, wo die Löcher von Menschen in das Holz gebohrt werden“, so Sladky-Meraner. Wildbienen haben auch für die Landwirtschaft eine große Bedeutung, da sie einen wesentlichen Teil zur Bestäubung beitragen. Auch an kühlen und bewölkten Tagen sind Wildbienen eifrig am Blüten-Bestäuben.