Fernpass-Paket: Sekundärwegenetz für lokale Mobilität wird geprüft

Planungsverbände beauftragen mit Unterstützung der Landesbaudirektion eine Machbarkeitsstudie für ein paralleles Wegenetz

  • Umsetzbarkeit von niederrangigen Straßen für den lokalen Verkehr wird geprüft
  • Region unterstützt Fernpass-Paket

Ein großer Wunsch der BürgermeisterInnen des Bezirks Reutte ist die Prüfung eines Sekundärwegenetzes von Lermoos bis Reutte. Dabei soll erhoben werden, ob durch die Ertüchtigung bestehender Gemeindestraßen und mit Hilfe von Lückenschlüssen im niederrangigen Straßen- und Wegenetz unter anderem die Gemeinden des Talkessels Berwang, Biberwier, Bichlbach, Ehrwald, Heiterwang und Lermoos abseits der vielbefahrenen B179 Fernpassstraße durchgängig miteinander verbunden werden können. In Kombination mit Abfahrverboten von der B 179 Fernpassstraße würde damit sichergestellt werden, dass sich der lokale Verkehr unabhängig vom Durchzugsverkehr möglichst staufrei bewegen könnte. Hierzu beauftragen nun die Planungsverbände des Bezirkes Reutte mit Unterstützung der Landesbaudirektion eine Machbarkeitsstudie.

LHStv Josef Geisler unterstützt diesen Vorstoß. Die Idee eines parallelen Wegenetzes für den lokalen Verkehr ist nicht neu. Bereits im Zuge der Fernpass-Strategie wurde die Ertüchtigung des untergeordneten Straßen- und Wegenetzes diskutiert. „Durch das Fernpass-Paket und die Durchzugsmaut gibt es die notwendigen Ressourcen, um diese Maßnahme ernsthaft anzugehen. Wir haben mit den Bürgermeistern vereinbart, dass uns eine Machbarkeitsstudie die notwendigen Informationen für die weiteren Schritte liefern soll. Wir wollen die lokale Mobilität massiv verbessern. Der Verwandtschaftsbesuch im Nachbarort soll keine Odysee mehr sein“, sieht LHStv Geisler eine große Chance. Sinn mache eine durchgängige Befahrbarkeit des untergeordneten Straßennetzes aber nur, wenn sichergestellt ist, dass dieses vom Durchzugsverkehr nicht als Ausweichroute missbraucht wird. Dafür müssten Abfahrverbote und strenge Kontrollen sorgen.

Geprüft werden sollen deshalb nicht nur die technische Machbarkeit unter Rücksichtnahme auf allfällig notwendige Grundstücksflächen, sondern auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für Abfahrverbote und Finanzierungsmöglichkeiten aus der Durchzugsmaut.

In enger Abstimmung mit dem Bezirk Reutte

Zuletzt wurde das Sekundärwegenetz bei einem Termin mit den Bürgermeistern des Planungsverbandes Zwischentoren besprochen. „Bei einem sehr guten Termin mit LH Anton Mattle und seinem Stellvertreter Josef Geisler haben wir konkrete Vorschläge für die Zukunft der B179 einbringen können. Einige Punkte sind bereits im Fernpass-Paket berücksichtigt und werden umgesetzt. Dass uns das Land bei einer Studie zur Schaffung eines parallelen Wegenetzes unterstützt, ist natürlich besonders erfreulich. Wir erkennen ernsthafte Bemühungen, im Rahmen des Fernpass-Pakets echte Verbesserungen für den Bezirk zu erzielen und werden uns auch weiterhin mit unseren Forderungen im Sinne der Außerfernerinnen und Außerferner einbringen“, spricht der Planungsverbandsobmann und Bürgermeister von Ehrwald, Markus Köck, stellvertretend für die Region.

Technisch wird ein Sekundärwegenetz jedenfalls eine Herausforderung, wie Landesbaudirektor Christian Molzer erklärt. „Wir unterstützen und fördern seitens des Landes die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie, um wesentliche technische und rechtliche Fragen zu klären. Zur Umsetzung eines Sekundärwegenetzes braucht es jedenfalls die Gemeinden, um Grundstücksfragen, Errichtung und Erhalt zu klären. Gemeinsam mit den Planungsverbänden und Gemeinden widmen wir uns deshalb einer umfassenden Prüfung. Ziel ist es, ein solches paralleles Wegenetz oder Teile davon auch im Rahmen des Fernpass-Pakets umzusetzen, wenn sich die Situation vor Ort für die ansässige Bevölkerung maßgeblich verbessert“, so Molzer abschließend.