Mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr

Verkehrssicherheitsfonds unterstützt vielfältige Projekte

  • Verkehrserziehung für Kinder aller Schulstufen
  • Projekte mit rund 44.000 Euro aus Verkehrssicherheitsfonds gefördert
  • Rücksichtnahme und defensives Fahrverhalten von Erwachsenen unabdingbar

Pkw und Busse, Radfahrende, landwirtschaftliche Fahrzeuge, FußgängerInnen – auf den Tiroler Straßen treffen täglich unterschiedliche Mobilitätsformen aufeinander. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass insbesondere Kinder die Verkehrssituation, wie etwa die Geschwindigkeit von Fahrzeugen oder Gefahrensituationen auf Kreuzungen, nur schwer einschätzen können. Nicht ohne Grund sind sie laut Straßenverkehrsordnung „vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen“. In den letzten zehn Jahren kamen fünf Kinder auf Tirols Straßen ums Leben, mehr als 2.600 wurden bei Unfällen verletzt. Der Verkehrssicherheitsfonds hat in seiner letzten Sitzung daher einmal mehr die Unterstützung zahlreicher Projekte beschlossen, die die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr erhöhen. 44.000 Euro werden dafür bereitgestellt.

„Vom klassischen ‚Radlführerschein‘ bis zum Besuch der Verkehrspolizei im Klassenzimmer über die jährliche Schulstartaktion des Vereins ‚Sicheres Tirol‘, bei der alle Schulkinder der ersten Schulstufe mit einer Warnweste ausgestattet werden – in Tirol gibt es sehr viele Initiativen und Projekte, um bereits den jüngsten Verkehrsteilnehmenden entsprechendes Grundwissen und Achtsamkeit zu vermitteln. Die nun gewährten Förderungen für unterschiedliche Projekte tragen weiter zur Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr bei“, so Verkehrslandesrat René Zumtobel.

„Aufeinander schauen“ als wichtige Devise im Straßenverkehr

Neben der klassischen „Verkehrserziehung“ ist für den Verkehrslandesrat hauptsächlich das Verhalten aller VerkehrsteilnehmerInnen ausschlaggebend: „Um die Sicherheit für Kinder zu erhöhen, ist ein defensives und aufmerksames Fahrverhalten von Bedeutung. Auch bauliche Maßnahmen wie Gehsteige, Schutzwege, Radwege oder Radstreifen sowie eine gute Beleuchtung sind wichtige Schutzmaßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.“

LR Zumtobel stimmt dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) voll und ganz zu, der erst kürzlich über die aktuelle Statistik der Verkehrsunfälle mit Kindern informierte: „Das Ziel muss die Zahl 0 sein – kein verunglücktes Kind im Straßenverkehr. Dafür werden wir weiterhin Maßnahmen ergreifen, Geld in die Hand nehmen und Projekte treffsicher fördern.“

Folgende Förderungen wurden vom Verkehrssicherheitsfonds in seiner letzten Sitzung genehmigt:

  • Mobile Jugendverkehrsschule der Bildungsdirektion Tirol/Radfahrprüfungen (Zielgruppe 4. Klasse Volksschule)
  • ARBÖ-Verkehrserziehung (Zielgruppe Sekundarstufen I und II – 7 bis 14 Jahre)
  • BLEIB SAUBER – JUGEND OK der Landespolizeidirektion (Zielgruppe Jugendliche)
  • Kleines Straßen1x1, ÖAMTC Tirol (Zielgruppe 3 bis 6 Jahre)
  • Wertschätzung für Freiwillige im Rahmen der Schulwegsicherheit (SchülerlotsInnen)

Über den Verkehrssicherheitsfonds

Der Verkehrssicherheitsfonds wurde Ende der 1980er Jahren ins Leben gerufen und tagt zwei Mal im Jahr. Über die Förderungswürdigkeit von Projekten wird in einem eigens geschaffenen Beirat beraten, welcher dann hinsichtlich Art und Umfang der Förderung eine Empfehlung ausspricht. In diesem Beirat ist neben dem Land Tirol auch die Polizei, die Verkehrsclubs, der Verein Sicheres Tirol und das Kuratorium für Verkehrssicherheit vertreten.

Wer sein Fahrzeug in Tirol mit einem individuellen Wunschkennzeichen ausstattet, der beteiligt sich auch an der Verkehrssicherheit in Tirol: Die Kosten von 200 Euro pro Wunschkennzeichen fließen nämlich zu 60 Prozent in den Tiroler Verkehrssicherheitsfonds, der vom Land Tirol verwaltet wird. 40 Prozent der Einnahmen gehen an den Verkehrssicherheitsfonds des Bundes. Bei der Sitzung des Beirates zum Verkehrssicherheitsfonds im September wurden zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Tirols Straßen Förderungen mit einem Betrag von mehr als 213.000 Euro beschlossen.

Unternehmen, Vereine und Privatpersonen, die Projekte im Bereich Verkehrssicherheit umsetzen möchten, finden auf der Website der Abteilung Verkehrs- und Seilbahnrecht alle notwendigen Informationen und den Förderantrag für Unterstützungen aus dem Verkehrssicherheitsfonds.