LH Platter: „Erfolgsprojekt einkommensunabhängige Sanierungsoffensive wird erneut für zwei Jahre verlängert“

Sanierungen boomen in Tirol: Starker Anstieg bei Sanierungen

  • Land Tirol gibt bis 2023 90 Millionen Euro für Sanierungsoffensive aus
  • Aktuelles aus der Regierungssitzung: Unterstützung zur Erforschung von Langzeitsymptomen nach Virusinfektionen
  • Verlängerung der Förderung zur nachhaltigen Veranstaltungskultur in Tirol

Das Ökopaket, welches das Land Tirol im Vorjahr lancierte, greift: „Durchschnittlich wurden in den Jahren 2013 bis 2020 pro Jahr über 12.700 Wohnungen saniert. Jedes dieser Wohnhaussanierungsprojekte führt zu verringerten Schadstoff-Emissionen, einem höheren Wohnkomfort und langfristig zu Einsparungen bei den Heizkosten. Mit der einkommensunabhängigen Fördermöglichkeit der Sanierungen setzen wir bewusst einen Anreiz, um möglichst viele Menschen von einer nachhaltigen Sanierung zu überzeugen und sie dabei auch finanziell bestmöglich zu unterstützen. Aus diesem Grund haben wir heute beschlossen, das Erfolgsprojekt der einkommensunabhängigen Sanierungsoffensive um weitere zwei Jahre bis 31. Dezember 2023 zu verlängern. Dafür nehmen wir rund 90 Millionen Euro in die Hand“, sagt Finanzreferent LH Günther Platter.

Verlängert wird die Offensive auf Antrag von Wohnbaulandesrätin Beate Palfrader, die betont: „Sei es ‚Raus aus Öl‘, die Sanierungsoffensive oder die Photovoltaikförderung: Mit den Maßnahmen der Wohnbauförderung kommen wir den Klimazielen, die sich das Land Tirol gesetzt hat, deutlich näher“, freut sich die Wohnbaulandesrätin. „Gerade bei der Sanierungsoffensive zeigt sich, dass finanziell attraktive Unterstützungen einen großen Anreiz darstellen.“ So sei in den anderen Bundesländern die Sanierungstätigkeit rückläufig, während sie in Tirol zugenommen hat. „Wir haben die Trendwende geschafft“, ist LRin Palfrader stolz.  

Jahr 2021: Fördervolumen der Sanierungsoffensive 45 Millionen Euro

Allein seit Beginn dieses Jahres wurden mit einschließlich September 2021 bereits 10.705 Wohnungen gefördert – etwa ungefähr so viel wie im gesamten Jahr 2020. Das Förderungsvolumen wird sich dieses Jahr auf 45 Millionen Euro mit einem Bauvolumen von 175 Millionen Euro erstrecken. Im Vorjahr wurden Sanierungen mit 36,7 Millionen Euro gefördert, das Bauvolumen umfasste 143 Millionen Euro. „Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Sanierungen boomen in Tirol“, sagt LRin Palfrader. Auch für Umweltlandesrätin LHStvinIngrid Felipe stellt die Verlängerung der Sanierungsoffensive damit einen wichtigen Meilenstein dar: „Mit den umfangreichen Maßnahmen fördern wir klimafreundliches Wohnen bzw. Energie- und Wärmesysteme und verabschieden uns zunehmend von den fossilen Energieträgern wie Öl und Gas. Wir setzen dadurch auch ökologische Impulse zur Belebung der heimischen Bau- und Energiewirtschaft, schaffen Anreize zum Umstieg auf hocheffiziente Alternativsysteme und reduzieren zugleich langfristig die Betriebskosten. Dieses ambitionierte Programm ist daher auch ein wesentlicher Beitrag, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen.“

„Raus aus Öl-Bonus“ besonders gefragt

Besonders stark gefragt ist der „Raus aus Öl-Bonus“, welcher den Austausch alter Hei­zungsanlagen oder Heizkessel auf Basis fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas und Koks gegen ein hocheffizientes, alternatives System mit einem Zuschuss von 3.000 Euro unterstützt. Kostet beispielsweise eine Wärmepumpe 20.000 Euro, wird je ein Viertel von Land und Bund gefördert sowie der Bonus von 3.000 Euro gewährt. Das bedeutet eine Ersparnis von 13.000 Euro. 

Weitere Informationen sowie die „Wohnhaussanierungsrichtlinie“ finden sich unter www.tirol.gv.at/bauen-wohnen/wohnbaufoerderung/sanierung/


LRin Leja: „Land fördert Erforschung und Entwicklung von Therapieoptionen in Tirol bei Langzeitsymptomen nach Virusinfektionen“

 Müdigkeit, Brustschmerzen, Schlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen oder depressive Stimmung: Das sind unter anderem Symptome nach einer Covid-19-Infektion, die auch über mehrere Wochen bis Monate andauern können. „Viele Patientinnen und Patienten, die eine Covid-19-Infektion hinter sich haben, erholen sich nach der Infektion nicht vollständig und haben chronische Symptome, wodurch häufig eine deutlich eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen, Depressionen und Fatigue (Müdigkeit) besteht“, erklärt Gesundheitslandesrätin Annette Leja, dass auch infolge von Infektionen mit anderen Erregern (Viren) derartige Langzeitauswirkungen entstehen können. „Viele Patientinnen und Patienten entwickeln aktuell ein chronisches Fatigue-Syndrom, wenn auch die dafür zugrundeliegenden Ursachen derzeit vielfach noch im Dunkeln liegen.“ Dem soll sich die Forschung in Tirol nun verstärkt widmen. Vonseiten des Landes werden auf Antrag von LRin Leja über 126.000 Euro für die kommenden zwei Jahre zur Verfügung gestellt. Umgesetzt wird das Projekt vonseiten der Medizinischen Universität Innsbruck.

Forschung: Zusammenhang Stoffwechselwege mit Symptome

Ziel des Projektes soll es sein, mögliche Ursachen von chronischen Beschwerden nach Virus-Infekten besser zu charakterisieren und den PatientInnen effektive Therapien anbieten zu können. Mittels Blutuntersuchungen sowie Mikrobiom- und Metabolomuntersuchungen von PatientInnen, die nach einer Virusinfektion am Fatigue- bzw. Müdigkeitssyndrom, Post-Covid-Syndrom oder Chronic-Fatigue-Syndrom leiden, sollen deren biochemischen Stoffwechselwege untersucht werden. Dadurch soll ein möglicher Zusammenhang mit den chronischen Symptomen erörtert werden.

„Ein Fokus liegt nicht nur in der Ursachenforschung, sondern vor allem auch auf mögliche Therapieoptionen. Die Symptome haben starken Einfluss auf die Lebensqualität. Unser Ziel ist es daher, diese für die Patientinnen und Patienten wieder zu verbessern. Wenn viele Patientinnen und Patienten an solchen Syndromen erkranken, verursacht der nachfolgende Krankheitszustand zudem eine höhere sozioökonomische Belastung der Gesellschaft – das gilt es ebenfalls zu vermeiden“, sagt LRin Leja.


LHStvin Felipe: „Green Events prägen weiterhin Tirols Veranstaltungskultur“

 Abfall vermeiden, auf regionale und saisonale Produkte achten oder Mehrweggeschirr verwenden: All das sind Kriterien der sogenannten „Green Events Tirol“ – ein österreichweites Vorbildprojekt. Mit der Zertifizierung von Veranstaltungen werden Umweltfreundlichkeit sowie Nachhaltigkeit im Veranstaltungsmanagement und eine ressourcenschonende Veranstaltungskultur gestärkt. Auf Antrag von Umweltreferentin LHStvinIngrid Felipe beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, Green Events in Tirol in den kommenden zwei Jahren mit insgesamt 125.000 Euro zu fördern. Die Initiative wird von Klimabündnis und Umwelt Verein Tirol betreut.

Seit Beginn im Jahr 2014 konnte jedes Jahr eine Steigerung der Beratungsleistungen und der zertifizierten Veranstaltungen verzeichnet werden – bislang wurden 646 VeranstalterInnen beraten. „Immer mehr Veranstalterinnen und Veranstalter bemühen sich um dieses Zertifikat, profitieren damit von Imagegewinn und mehr Effizienz bei der Veranstaltungsorganisation und leisten einen wesentlichen Beitrag für einen nachhaltigen Lebensstil. Das Tiroler Netzwerk wird durch neue Partnerbetriebe und Kooperationen immer größer“, sagt LHStvin Felipe und weist darauf hin, dass „Green Events Tirol österreichweit als wegweisend angesehen wird. Das zeigt, dass wir mit diesem Projekt absolut am Puls der Zeit sind und Green Events die Veranstaltungskultur Tirols weiterhin prägen werden.“

Müll vermeiden – Ressourcen schonen

Ein wichtiges Kriterium für ein zertifiziertes Green Event ist der Veranstaltungsort, der bestenfalls mit dem Umweltzeichen zertifiziert und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Bei der Vorortverpflegung sollte auf Regionalität, Saisonalität und nach Möglichkeit auf Bio-Qualität geachtet werden. Drucksorten müssen auf ressourcenschonendem Recyclingpapier gedruckt werden. Außerdem ist Mehrweggeschirr das um und auf, um bei einer Veranstaltung Müllberge zu vermeiden. „Allen Green Events gemeinsam ist, dass sie einen wertvollen und nachvollziehbaren Beitrag zu Klimaschutz und Ressourcenschonung leisten“, so LHStvin Felipe.

Bislang wurden 382 Veranstaltungen als „Green Event Tirol Basic“ und 534 Veranstaltungen als „Green Event Tirol“ und sogar die beiden „Green Event Tirol Stars“ Wiesenrock und Steudltenn ausgezeichnet. Die Initiative bietet Beratungen und konkrete Kriterienkataloge für VeranstalterInnen an, wertet die Veranstaltungen statistisch aus um Verbesserungspotenziale auszumachen und begleitet die öffentliche Verwaltung bei der weiteren Umsetzung zur Integration von Green Event Kriterien in der öffentlichen Verwaltung. „Durch die Umsetzung der Kriterien wird die regionale Wirtschaft gestärkt, die Angebote bekommen einen qualitativen Mehrwert und nicht notwendige Ressourcen werden eingespart“, freut sich Nachhaltigkeitslandesrätin LHStvin Felipe über die positive Projektentwicklung.

Weitere Informationen unter: www.greenevents-tirol.at


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Medizinischer Forschungsfonds 2021: Auf Antrag von Gesundheitslandesrätin Annette Leja wird der Medizinische Forschungsfonds 2021 (MFF) mit 50.000 Euro unterstützt. Der Fonds wurde im Jahr 1999 eingerichtet, um kurzfristige Einzelprojekte, die ein rasches Handeln erfordern, zu fördern. „Der MFF stellt den Ärztinnen und Ärzten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an den Universitätskliniken ein eigens finanzielles Standbein zur Verfügung. Dadurch können kurzfristige Forschungen, Pilotprojekte oder Vorhaben zur Verbesserung der wissenschaftlichen Infrastruktur oder Kooperation einfach und unbürokratisch unterstützt werden“, sagt die die Gesundheitslandesrätin.