LH Mattle: „Tirol wird Vorreiterrolle im Breitbandausbau weiter stärken“

Grundsatzbeschluss der Tiroler Landesregierung: Breitbandoffensive Tirol wird fortgeführt

  • Zehn Millionen Euro vonseiten des Landes für Ausbau der Breitbandinfrastruktur allein im Jahr 2024
  • Maximale Förderhöhe für Gemeinden pro Vorhaben auf 150.000 Euro angehoben
  • Unterstützung für Gemeinden zur Errichtung passiver Breitbandinfrastrukturen verlängert, Förderung erhöht

Beim Online-Meeting für die reibungslose Ton- und Bildübertragung in Echtzeit, beim Übertragen großer Datenmengen, beim Streamen von Filmen, bei allen Online-Aktivitäten: Sicheres und schnelles Internet gilt heute als wesentliche Voraussetzung dafür, Dienstleistungen und Services in Anspruch zu nehmen. Dafür braucht es entsprechende Datenleitungen. Die fördert das Land Tirol mit dem Tiroler Breitband-Modell – auch im Jahr 2024: Die Gemeinden bauen die Breitbandinfrastruktur mit Unterstützung des Landes aus, die errichteten Datenleitungen werden den Netzbetreibenden zur Verfügung gestellt, EndkundInnen können den gewünschten Betreiber selbstständig wählen. Das Modell bewährt sich bereits seit knapp elf Jahren. Inzwischen beteiligen sich 190 von 277 Gemeinden bzw. 20 Planungsverbände an der Breitbandoffensive des Landes mit gemeindeeigenen Glasfasernetzen. Insgesamt wurden dafür bis dato knapp 110 Millionen Euro vonseiten des Landes bereitgestellt. Die Breitbandinfrastruktur in Tirol soll in den kommenden Jahren noch weiter ausgebaut werden. Die Tiroler Landesregierung beschloss heute, Dienstag, auf Antrag von LH Anton Mattle und Digitalisierungs- und Wirtschaftslandesrat Mario Gerber die Fortführung der Breitbandoffensive Tirol für 2024. Zehn Millionen Euro werden vonseiten des Landes für den weiteren Ausbau der örtlichen Glasfaserinfrastrukturen im Jahr 2024 zur Verfügung gestellt.

„Ob die Gründung der Breitbandserviceagentur Tirol, der Schulterschluss zwischen Land Tirol, Gemeinden, Netzbetreibenden und der Breitbandserviceagentur Tirol in Form des Glasfaserpakts für Tirol oder die mehrmalige Fortschreibung des Breitband Masterplans Tirol – seit 2013 haben wir einige wichtige Meilensteine gesetzt und damit den Breitbandausbau in unserem Land erfolgreich vorangetrieben. Auch wenn Tirol bereits jetzt österreichweit eine Vorreiterrolle einnimmt, wollen wir auch künftig daran festhalten und stellen weiterhin Mittel für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur in unserem Land zur Verfügung“, betont LH Mattle. Zudem wird die Förderung für Gemeinden zur Errichtung passiver Breitbandinfrastrukturen verlängert und verbessert. Gefördert werden dabei beispielsweise Grabungsarbeiten oder Leerverrohrungen inkl. Verlegung.

Maximale Förderung für Gemeinden erhöht sich um 25.000 auf 150.000 Euro

Vor wenigen Monaten beschloss die Tiroler Landesregierung bereits die Fortschreibung des Breitband Masterplans Tirol in angepasster Form bis zum Jahr 2028. „Bis 2028 sollen insgesamt 75 Prozent aller Adressen im Dauersiedlungsraum auf Glasfaser zugreifen können, der Nutzungsgrad soll auf 60 Prozent erhöht werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind vor allem die Tiroler Gemeinden gefordert. Um diesen eine entsprechende Planungssicherheit zu garantieren, haben wir die Förderung zur Errichtung von passiven Breitbandinfrastrukturen für Glasfasernetze bis 2028 verlängert und förderbare Kosten sowie die Förderhöhe angepasst“, weist LR Gerber auf die Neuerungen bei der Unterstützung der Gemeinden hin, die rückwirkend seit Anfang des Jahres gelten.

„Die Förderung beträgt 50 Prozent der förderbaren Kosten, maximal jedoch 150.000 Euro. Darüber hinaus unterstützen wir die Gemeinden bei Investitionen in neue Anwendungen, welche die Nutzungsmöglichkeiten der geförderten Glasfasernetze erweitern – etwa Parkraumsteuerung, intelligente Verkehrsleitsysteme oder Fernüberwachung der Trinkwasserversorgung“, erläutert LR Gerber. Die Förderung kann von Tiroler Gemeinden, Kooperationen mehrerer Gemeinden und Tiroler Gemeindeverbänden angesucht werden und ist für Gebiete vorgesehen, wo noch keine ausreichende gigabitfähige Breitbandinfrastruktur vorhanden ist. Zusätzlich werden Gemeinden jedoch auch bei der Nutzung und beim Kauf von bestehender passiver Breitbandinfrastruktur unterstützt – beispielsweise, wenn ganze Leerrohrnetze, einzelne Leerrohrstrecken oder Glasfaserstrecken gekauft werden oder Einmalkosten für die Nutzung wie eine Abgeltung von Nutzungsrechten anfallen.

Gemeinden und BBSA als unerlässliche Partner beim Breitbandausbau

Die Breitbandserviceagentur Tirol (BBSA), die im Jahr 2018 gegründet und seit 1. Februar 2024 von Stephan Willburger geleitet wird, ist als Service- und Schnittstelle zwischen den Tiroler Gemeinden und dem Markt ein wesentlicher Partner des Landes beim Breitbandausbau. „Vertreterinnen und Vertreter der Tiroler Gemeinden können sich bei Fragen technischer, wirtschaftlicher oder rechtlicher Art rund um den Ausbau der Breitband- und Glasfaserinfrastruktur an die Mitarbeitenden der BBSA wenden. Zudem finden künftig auch vermehrt Beratungen in den Gemeinden vor Ort sowie Bewusstseins-, Schulungs- und Bildungsmaßnahmen statt“, kündigt LH Mattle an und ergänzt abschließend: „Übergeordnetes Ziel ist und bleibt es, der Tiroler Bevölkerung sowie den Wirtschaftstreibenden in unserem Land eine moderne Infrastruktur und ultraschnelles Internet bis in die entlegensten Regionen zu bieten und damit als Standort auch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Alle Informationen zum Breitbandförderungsprogramm sowie zur adaptierten Förderung von Gemeinden zur Errichtung passiver Breitbandinfrastrukturen finden sich unter www.tirol.gv.at/breitband.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Erinnerungskultur: Im Zuge des Förderschwerpunkts „Erinnerungskultur“ wird auf Antrag von LH Anton Mattle das Forschungsprojekt „Moderne Vergnügungskultur und Ausgrenzungspolitik in Tirol 1918-1948“ mit über 82.000 Euro gefördert. Das Projekt wird am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck durchgeführt. Es knüpft an Ergebnisse zweier bereits erfolgter Forschungsprojekte im Zuge des Förderschwerpunkts an. Diese widmeten sich bereits der Volksmusik und dem Volkstanz und deren politischen wie identitätsstiftenden Zwecke im Austrofaschismus und Nationalsozialismus in Tirol. Das nun geförderte Projekt soll eine bestehende Forschungslücke schließen und sich detaillierter mit den verschiedenen Sparten der Unterhaltungskultur auseinandersetzen. „Ziel des Förderschwerpunkts ‚Erinnerungskultur‘, den wir im vergangenen Jahr um weitere fünf Jahre verlängert haben, ist die kritische Aufarbeitung historischer und gesellschaftlicher Entwicklungen in Tirol während des 20. und 21. Jahrhunderts. Als Teil eines wissenschaftlichen Gesamtkonzepts wird auch das vorliegende Projekt nochmals einen wesentlichen Beitrag zur Erinnerungskultur in Tirol und in Österreich beitragen“, ist Kulturreferent LH Mattle überzeugt.

Euregio-Projekt: Beim Projekt „Drama Lab“ der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino wird das dramatische Schreiben in all seiner Formenvielfalt gefördert – ebenso wie der kreative Austausch über Landesgrenzen hinweg. Auf Antrag von LH Anton Mattle wird Tirol dieses Projekt für die Euregio federführend umsetzen, die Durchführung erfolgt durch das Tiroler Landestheater in Kooperation mit den Vereinigten Bühnen Bozen und der Centrale Fies Dro im Trentino. Es werden drei AutorInnen aus Tirol, Südtirol und dem Trentino mittels einem „Open Call“ ausgewählt, die sich anschließend regelmäßig zu Labortagen treffen und an ihren mehrsprachigen literarischen Projekten arbeiten. Begleitet werden sie von drei renommierten MentorInnen. „Ich bin überzeugt davon, dass wir damit den kulturellen Austausch in der Europaregion fördern und alle Beteiligten davon profitieren werden. Gleichzeitig fördern wir damit auch die Sichtbarkeit dieses besonderen Genres, das von vielen Menschen geschätzt wird und für noch mehr Menschen zugänglich gemacht werden soll“, so LH Mattle.