„Erste Hilfe für die Seele“

Psychische Erkrankungen frühzeitig erkennen

  • Sensibilisierung für psychische Erkrankungen im Fokus von pro mente tirol
  • Psychosoziale Zentren Tirol leisten Ersthilfe für betroffene Menschen und Angehörige
  • Übersicht aller psychosozialen Beratungs- und Hilfsangebote in den Tiroler Bezirken unter www.tirol.gv.at/psychosozialeangebote

„Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit“: Nach diesem Motto bietet pro mente tirol seit Herbst 2022 unter anderem Seminare zur Stärkung der psychosozialen Gesundheitskompetenz an. Das Ziel der „Erste-Hilfe-Kurse“ für psychische Gesundheit ist, für Hilfestellungen bei psychischen Krisen zu sensibilisieren – am Beispiel der Erste-Hilfe bei physischen Notfällen. Denn das Umfeld kann oft am schnellsten eine Veränderung bei betroffenen Menschen bemerken und dadurch bei vorhandenem Wissen zeitnahe Hilfe leisten. Für mehr Sichtbarkeit und Sensibilisierung dieses Themas ist ein Informationsstand von pro mente tirol auch auf der Frühjahrsmesse in Innsbruck vertreten. Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele und Soziallandesrätin Eva Pawlata besuchten den Stand und tauschten sich mit geschulten ErsthelferInnen aus.

„Jedes Jahr ist rund ein Drittel der Bevölkerung in Österreich von einer oder mehreren psychischen Belastungen und Erkrankungen betroffen. Deshalb gilt auch in psychischen Krisensituationen: Je schneller geholfen wird, desto besser“, weiß Soziallandesrätin Eva Pawlata. „Erste-Hilfe und präventive Maßnahmen sind in der psychischen Gesundheitsversorgung genauso wichtig wie in physischen Krankheitsfällen. Schnelle Hilfe und das richtige Verhalten können die Chance auf Genesung erhöhen und langfristigen Krankheitsverläufen frühzeitig entgegenwirken“, betont LRin Hagele.

Hilfe leisten in psychischen Krisensituationen

„Noch immer gibt es viele Vorurteile, die dazu führen, dass sich betroffene Menschen schämen und keine oder erst spät Hilfe in Anspruch nehmen. Das möchten wir ändern. Mit unserem breitgefächerten Angebot von Beratungen bis hin zu ‚Erste-Hilfe-Kursen‘ helfen wir betroffenen Menschen und Angehörigen, aber auch Eltern, Lehrpersonen, Schulsozialarbeitenden, Lehrlingsausbildenden und Führungskräften dabei, Vorurteile abzubauen und in psychischen Krisensituationen schnell zu helfen“, erklärt Markus Walpoth, Geschäftsführer von pro mente tirol.

An sieben Standorten in Tirol (Innsbruck, Imst, Kufstein, Landeck, Lienz, Reutte und Schwaz) bietet pro mente tirol umfangreiche Betreuungsleistungen. Mit dem Angebot „Erste Hilfe für die Seele“ soll zudem das Bewusstsein für psychische Belastungen in der Bevölkerung gestärkt und eine schnelle Hilfeleistung durch das Umfeld von Betroffenen etabliert werden. Weitere Informationen zur Initiative finden sich unter www.erstehilfefuerdieseele.at.

Psychosoziale Zentren als Erst-Anlaufstellen

Ersthilfe bei psychischen Belastungen bieten seit vergangenem Jahr die vier Psychosozialen Zentren in Innsbruck, Imst, Wörgl und Lienz. Sie wurden vom Land Tirol in Kooperation mit den psychosozialen Einrichtungen pro mente tirol, Psychosozialer Pflegedienst und start pro mente ins Leben gerufen. Das Angebot reicht von der Bedarfsabklärung über die Suche nach geeigneten Hilfen bis zur Weitervermittlung und Eingliederung in vorgesehene psychosoziale Angebote – mobil, ambulant oder stationär. „Mit den Psychosozialen Zentren wurde in Tirol ein niederschwelliges Unterstützungsangebot etabliert, das eine rasche und bedarfsgerechte Hilfe und Versorgung von betroffenen Menschen und Angehörigen sicherstellt“, so LRin Pawlata.

Psychosoziale Versorgung in Tirol

Einen Überblick über die gesamte Angebotslandschaft in Tirol im psychosozialen Bereich schafft die Website www.tirol.gv.at/psychosozialeangebote.

Kostenlose telefonische Beratung und Unterstützung sowie Weitervermittlung bietet zudem der Psychosoziale Krisendienst des Landes Tirol täglich von 8 bis 20 Uhr unter der Nummer 0800 400 120. Weitere Informationen zum Angebot der Psychosozialen Zentren in Tirol sowie dem Psychosozialen Krisendienst finden sich unter www.psz.tirol und www.tirol.gv.at/krisendienst