• Große Beutegreifer

Bescheid für Abschuss von Wolf 158 MATK erlassen

  • Abschussgenehmigung gilt bis 31. Oktober 2022
  • Bescheid ergeht an Jagdausübungsberechtige in 39 Jagdteilgebieten
  • Abschussgebiet orientiert sich an dem Wolf 158 MATK zugeordneten bisherigen Rissen
  • Aufschiebende Wirkung von Beschwerden ausgeschlossen
  • Aktuelle Risse in Osttirol, Wildkameraaufnahmen aus dem Außerfern zeigen mit hoher Wahrscheinlichkeit Wolf

Nachdem am Montag die Entnahme des Wolfs 158 MATK aus
der italienischen Population vonseiten des Fachkuratoriums
empfohlen wurde und die Tiroler Landesregierung am Dienstag
die entsprechende Gefährdungsverordnung beschlossen hat,
liegt mit heute, Freitag, der von der zuständigen Fachabteilung
ausgearbeitete Bescheid vor. Darin ist festgehalten, dass ein
Wolf in Jagdteilgebieten in den Gemeinden Ellbögen,
Kolsassberg, Matrei am Brenner, Navis, Patsch, Rinn, Schmirn,
Sistrans, Tulfes, Tux, Volders, Wattenberg, Wattens und
Weerberg bis zum Ende der Almsaison am 31. Oktober 2022
von der ganzjährigen Schonzeit ausgenommen wird. Der
Bescheid wird nunmehr den Jagdausübungsberechtigten und
den Jagdschutzorganen in den betreffenden Jagdgebieten
zugestellt und wurde gemäß den gesetzlichen Bestimmungen
auf der Internetseite des Landes Tirol veröffentlicht. Gegen den
Bescheid kann innerhalb von vier Wochen Beschwerde erhoben
werden. Die aufschiebende Wirkung einer allfälligen Beschwerde
wurde allerdings aberkannt.

Dem Wolf 158 MATK konnten in den Gemeindegebieten von
Ellbögen und Tulfes mehrere Risse aufgrund von DNAUntersuchungen
zugeordnet werden. Auch Risse im
Gemeindegebiet von Wattenberg können nach Analyse der
ExpertInnen wahrscheinlich diesem Wolf zugerechnet werden.
Unabhängig davon wurden in Tirol in den letzten Tagen weitere
Risse gemeldet bzw. liegen für Risse folgende DNAUntersuchungsergebnisse
vor:

  • Anras (Bezirk Lienz):

Am 27. Juli wurden der Behörde im Gemeindegebiet von Anras in Osttirol erneut Risse
gemeldet: Zehn tote und vier verletzte Schafe wurden auf
einer Alm verzeichnet, die Begutachtung der verletzten
Schafe lässt hier auf einen Wolf als Verursacher
schließen. Es wurden Proben für weitere Untersuchungen
entnommen. Von derselben Alm wurden der Behörde
darüber hinaus aktuell zwölf weitere tote und 20 vermisste
Schafe gemeldet. Die amtliche Begutachtung eines toten
Rindes erbrachte keine Hinweise auf die Beteiligung eines
großen Beutegreifers.

  • Obertilliach (Bezirk Lienz):

Proben für weiterführende Untersuchungen wurden ebenfalls bei amtlichen
Rissbegutachtungen vom 27. Juli auf einer Alm im
Gemeindegebiet von Obertilliach vorgenommen. Es
wurden zwei tote Schafe untersucht. Weitere 30 Schafe
werden vermisst. Auf der betroffenen Alm wurde bereits
Mitte Juli die DNA eines Wolfes italienischer Herkunft
nachgewiesen. Wie aufgrund neuer Ergebnisse von DNAUntersuchungen
festgestellt werden konnte, wurde dieser
männliche Wolf (151 MATK) auch bereits bei weiteren
Rissen (27. Mai im Gemeindegebiet von Kartitsch bei
einem Reh, 6. Juni im Gemeindegebiet Anras bei einem
Schaf) nachgewiesen.

  • Prägraten (Bezirk Lienz):

Die Beteiligung eines großen Beutegreifers kann auch bei einem Riss im
Gemeindegebiet von Prägraten vom 27. Juli nicht
ausgeschlossen werden.

  • Ehrwald (Bezirk Reutte):

Der Behörde wurden Aufnahmen einer Wildkamera im Außerfern, im
Gemeindegebiet von Ehrwald, übermittelt. Diese zeigen
mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Wolf. Die in den letzten
Wochen bei zwei Anlässen durchgeführte amtliche
Begutachtung von zwei toten Lämmern sowie die
durchgeführte genetische Untersuchung brachte bisher
keine konkreten Hinweise auf die Beteiligung eines großen
Beutegreifers. Bei einem heute, Freitag, amtlich
begutachteten toten Lamm wurde die Beteiligung eines
großen Beutegreifers für möglich erachtet und
entsprechende Proben entnommen. Insgesamt wurden
der Behörde neun tote Lämmer gemeldet.