• Große Beutegreifer

Entnahmeempfehlung für Wolf 158 MATK, weitere Risse in Tirol

  • Fachkuratorium empfiehlt Entnahme von Wolf 158 MATK
  • Tiroler Landesregierung beschließt Gefährlichkeitsverordnung
  • Bescheid für Entnahme wird schnellstmöglich ausgearbeitet
  • Risse in den Bezirken Lienz und Innsbruck-Land

Der Wolf 158 MATK aus der italienischen Population wird mit mehreren Rissereignissen im Gemeindegebiet von Ellbögen in Zusammenhang gebracht: 20 gerissene Schafe wurden im Zeitraum von 10. Juni und 2. Juli 2022 begutachtet. Im unmittelbar angrenzenden Almbereich im Gemeindegebiet von Tulfes wurden am 20. Juli 2022 vier weitere tote Schafe amtlich registriert. Abgetrieben wurden die Tiere einer von Schafrissen betroffenen Alm im Bezirk Innsbruck-Land im Gemeindegebiet von Wattenberg: Dort wurden am vergangenen Wochenende insgesamt 17 tote Tiere aufgefunden bzw. der Behörde gemeldet sowie zahlreiche davon amtsärztlich begutachtet. Nach Prüfung bzw. Begutachtung des Fachkuratoriums gibt es nicht nur eine geographische Nähe, sondern auch Ähnlichkeiten zwischen den amtlich festgestellten Rissbildern bei den dem Wolf 158 MATK zuordenbaren, gerissenen Schafen in den Gemeindegebieten von Ellbögen und Wattenberg. Daher werden die Risse im Gemeindegebiet von Wattenberg vonseiten des Fachkuratoriums als wahrscheinlich ebenfalls dem Wolf 158MATK zuzurechnen gewertet. Es wurde daher die Entnahme des Wolfes 158 MATK zum Schutz vor weiteren Übergriffen empfohlen. Der entsprechende Ausnahme-Bescheid von der ganzjährigen Schonung ist nun in Ausarbeitung.


Aktuelle Ergebnisse genetischer Untersuchungen nach Rissen liegen ebenfalls vor: Im Bezirk Lienz konnte bei begutachteten toten Schafen vom 9. Juli (Lavanter Alm) ein weiterer bisher nicht in Österreich nachgewiesener Wolf identifiziert werden. Bei Rissen auf derselben Alm vom 15. Juli konnte ebenfalls ein Wolf nachgewiesen werden – eine Bestimmung des Individuums ist bei diesem Rissereignis noch ausständig. Dementsprechend sind im heurigen Jahr im Bezirk Lienz bisher vier verschiedene Wolfsindividuen genetisch nachgewiesen worden. Bei gerissenen Schafen, die am 14. Juli in Obertilliach begutachtet wurden, bestätigte die Untersuchung die Beteiligung eines Wolfes der italienischen Herkunftspopulation – eine Bestimmung des Individuums liegt noch nicht vor. Zudem liegt bei Rissen vom vergangenen Wochenende (24. Juli) auf der Lavanter Alm der konkrete Verdacht auf einen Wolf als Verursacher vor – 13 gerissene und zwei verletzte Nutztiere wurden begutachtet und Proben zur weiteren Untersuchung entnommen. Die noch auf der Alm verbliebenen Schafe wurden bereits abgetrieben. Am 25. Juli wurden der Behörde weitere vier tote Schafe im Gemeindegebiet von Anras sowie 18 vermisste Schafe im Gemeindegebiet von Außervillgraten gemeldet.


Im heurigen Jahr wurden bislang insgesamt neun verschiedene Wolfsindividuen genetisch nachgewiesen.