Aktuelles aus der Regierungssitzung

21 Blockabfertigungstage garantieren Verkehrs- und Versorgungssicherheit im ersten Halbjahr 2022

  • Transit-Schwerverkehr fast wieder auf Vorkrisenniveau
  • Zusätzliche Dosiertage werden im September 2021 wegen dringender Sanierungsarbeiten auf Brennerautobahn nötig

Der Dosierkalender für das erste Halbjahr 2022 wurde von der Tiroler Landesregierung im Rahmen ihrer heutigen Sitzung am hohen Frauentag verabschiedet: Demnach wird der LKW-Verkehr bei Kufstein-Nord zwischen Jänner und Juni 2022 an insgesamt 21 Tagen blockweise abgefertigt.

„Die letzten dreieinhalb Jahre haben gezeigt, dass die Blockabfertigungen als Lenkungsinstrument zur Aufrechterhaltung der Verkehrs- und Versorgungssicherheit an besonders kritischen Tagen, an denen Überlastungen drohen, für Tirol unverzichtbar sind. Im Kampf gegen den überbordenden Transit werden wir deshalb weiterhin daran festhalten, denn diese Maßnahme sorgt dafür, dass es in unserem Land an verkehrsreichen Tagen nicht zu einem kompletten Stillstand kommt“, betont LH Günther Platter.

Beim Transit-Schwerverkehr zeigt sich, dass dieser annähernd das Vorkrisenniveau erreicht hat. In den Monaten Jänner bis Juli 2021 wurden an der Hauptmautstelle Schönberg rund 1,43 Millionen Schwerverkehrsfahrzeuge erfasst. Im Vergleichszeitraum des Rekordjahres 2019 waren es im selben Zeitraum 1,49 Millionen LKW. Im Juni 2021 lagen die Zahlen mit 217.443 sogar über dem Niveau von 2019 – damals fuhren 210.803 Transit-LKW über den Brenner.

Verkehrslandesrätin LHStvinIngrid Felipe streicht die Notwendigkeit des Dosiersystems zur Entlastung der Inntal- und Brennerautobahn hervor: „An den festgelegten Tagen ist mit großräumigen Überlastungen entlang des Brennerkorridors zu rechnen. Eine LKW-Dosierung ist daher weiterhin zwingend notwendig, um gefährliche Situationen an den Auf- und Abfahrten zu vermeiden.“ Im vergangenen Jahr wurden aufgrund der coronabedingten Mobilitätseinschränkungen nur 24 der ursprünglich 35 geplanten Dosiertage durchgeführt. Dabei wurde insgesamt 96 Stunden dosiert, was einem Durchschnitt von vier Stunden pro Dosiertag entspricht. Der transitierende Schwerverkehr hat sich im Vergleich zu 2019 mit 2,47 Millionen LKW vergangenes Jahr mit 2,31 Millionen Fahrten nur geringfügig reduziert. „Ein Rückgang um 6,3 Prozent während der schwersten Wirtschaftskrise ist nur eine minimale Delle in der Statistik und bringt bei jetzt wieder deutlich steigender Verkehrsbelastung für die Tiroler Bevölkerung keine langfristige Erleichterung. Solange es keine europäischen Lösungen gibt, die den Schwerverkehr in Tirol durch Verlagerung deutlich reduzieren, werden wir das bewährte Dosiersystem weiter anwenden“, betont LHStvin Felipe.

Im laufenden Jahr 2021 sind laut Dosierkalender insgesamt 35 Dosiertage vorgesehen: 23 Tage wurden bereits absolviert, 19 davon im ersten Halbjahr.

Zusätzliche Dosierungen wegen Sanierungsarbeiten im September nötig

Vom Abend des 20. September bis in die Morgenstunden des 24. September 2021 müssen auf der A 13 Brennerautobahn dringende Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Im Zuge der laufenden Kontrollen der Luegbrücke sind im Bereich der Entwässerungsrinnen der Fahrbahnübergangskonstruktionen Undichtigkeiten festgestellt worden. Die Wiederherstellung der Wasserableitungen muss unbedingt zeitnah erfolgen, da die unkontrollierte Wasserableitung sonst insbesondere im Winter zu weiteren Schäden an der Brücke führt. Im Baustellenbereich wird deshalb eine einspurige Verkehrsführung eingerichtet, um die Sanierungsarbeiten durchzuführen. Mit Blick auf die Verkehrszahlen der vergleichbaren Woche aus dem Jahr 2019 – mit teilweise mehr als 2.000 Fahrzeugen pro Stunde – ist von massiven Verkehrsbehinderungen und damit erheblichen Stauungen auszugehen. Zur Gewährleistung des Verkehrsflusses und zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit im Inntalkorridor ist daher in der 38. Kalenderwoche 2021 mit weiteren Dosiermaßnahmen für Schwerfahrzeuge zu rechnen.

„Der dringende Bedarf für Sanierungsarbeiten zeigt einmal mehr anschaulich, dass die Belastungsgrenze nicht nur für Mensch und Umwelt, sondern auch für die Straßeninfrastruktur überschritten ist. Die anstehenden dringend notwendigen Bauarbeiten sind ein Vorbote für weitere Baustellen entlang des Brennerkorridors in den kommenden Jahren. Unsere Straßen leiden unter der Last des Schwerverkehrs, weshalb hier mit weiteren Sanierungen zu rechnen ist. Wir behalten uns auch hier vor, entsprechende Maßnahmen zu setzen. Denn die Verkehrs- und Versorgungssicherheit und damit der Schutz der Bevölkerung haben für uns oberste Priorität“, so LH Platter und LHStvin Felipe.

Hinweis: Der Dosierkalender für das erste Halbjahr 2022 steht im Downloadbereich zur Verfügung.


Kurzmeldung aus der Regierungssitzung

Taxispalais Kunsthalle Tirol: Die Landesgalerie in der Maria-Theresien-Straße wird auf Empfehlung des Landesrechnungshofes aus der Landesverwaltung ausgegliedert. Damit verbunden ist die Gründung der gemeinnützigen „Taxispalais Kunsthalle Tirol GmbH“, die künftig als Tochtergesellschaft der Tiroler Landesmuseen geführt wird. Dies wurde von der Tiroler Landesregierung auf Antrag von Kulturlandesrätin Beate Palfrader beschlossen. „Das Ziel der Neuregelung ist es, adäquate Strukturen für den Kunstbetrieb des Taxispalais zu ermöglichen und bestehende Synergien zu nutzen. Die künstlerische Eigenständigkeit des Taxispalais bleibt selbstverständlich erhalten“, erklärt LRin Palfrader.