Erster Euregio-Gemeindetag

LH Platter: „Startschuss für noch engere Zusammenarbeit der Gemeinden der Euregio-Länder“

  • Erster Euregio-Gemeindetag mit Präsentation des neuen Euregio-Rats der Gemeinden ging in Hall in Tirol über die Bühne
  • Gemeindeverbände von Tirol, Südtirol und Trentino besiegeln Zusammenarbeit
  • Vorstellung von Zusatzschildern für Ortstafeln sowie Euregio-Gemeindemünze erfolgt

Die alte Münzstadt Hall in Tirol war heute, Donnerstag, Schauplatz des ersten Euregio-Gemeindetags, bei dem Euregio-Präsident LH Günther Platter neben seinen Amtskollegen LH Arno Kompatscher (Südtirol) und LH Maurizio Fugatti (Trentino) auch die Gemeindeverbandspräsidenten der drei Länder Ernst Schöpf (Tirol), Andreas Schatzer, (Südtirol) und Paride Gianmoena (Trentino) sowie zahlreiche BürgermeisterInnen begrüßen konnte.

„Für die positive Entwicklung der Europaregion Tirol, Südtirol, Trentino ist eine intensive Zusammenarbeit der Gemeinden der drei Länder unverzichtbar. Der heutige Tag bildet den Startschuss für eine noch engere und vor allem langfristige Kooperation der Gemeinden und ihrer Gemeindeverbände. Zugleich holen wir bestehende Gemeindepartnerschaften vor den Vorhang, die anderen Kommunen als Vorbild dienen sollen und stellen auch den Euregio-Rat der Gemeinden vor. Über die Gemeinden holen wir die Bürgerinnen und Bürger der Euregio noch mehr ins Boot, wodurch die drei Landesteile im europäischen Geist weiter zusammenwachsen werden“, sagte LH Platter.

Auf die Bedeutung der Gemeinden in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wies auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher hin: „Als kleinste Verwaltungseinheit sind die Gemeinden Garanten von Bürgernähe. Diese Bürgernähe und Bürgerbeteiligung sind für die Europaregion unverzichtbar. Daher setzen wir auf eine Zusammenarbeit der Gemeinden über die Landesgrenzen hinaus und auf die starke Einbindung in die Europaregion. In der Folge werden es auch die Gemeinden sein, in denen der Mehrwert eines europäischen Handelns sichtbar wird.“

Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti bezeichnete die Einrichtung des Rates der Gemeinden der Euregio als eine wichtige Entwicklung für den EVTZ, da die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino dadurch den Bedürfnissen der BürgerInnen der drei Länder noch näherkomme. „Für die Bürgerinnen und Bürger sind die Gemeinden der erste Bezugspunkt mit der öffentlichen Dimension des Lebens. Die Gemeinden sind treibende Kraft in der Gemeinschaft und Katalysator für die aktuellsten Themen, die sie betreffen. Die Beteiligung der Gemeinden an der Entwicklung der Euregio macht diese für die Menschen in Tirol, Südtirol und dem Trentino noch erfahrbarer", so LH Fugatti.

„Als Gemeindeverbände haben wir vereinbart, unsere Zusammenarbeit ganz stark in den Fokus der Euregio zu stellen. Der Tiroler Gemeindetag wird heuer erstmals als Euregio-Gemeindetag ausgerufen“, informiert Tirols Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf.

Das bestätigt auch Südtirols Gemeindeverbandspräsident Andreas Schatzer: „Die Zusammenarbeit der Gemeinden, die wir in Südtirol vorantreiben, wollen wir nun auch im europäischen Geiste in der Europaregion stärken. Der heutige erste Euregio-Gemeindetag mit der Einsetzung des Rates der Gemeinden der Europaregion bildet einen starken Auftakt.“

Der Präsident des Trentiner Gemeindeverbandes Paride Gianmoena spricht von einem “Meilenstein“ für die Gemeinden der drei Euregio-Länder: „Mit dem heutigen Tag beginnt eine neue Ära der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Sie ist als vorrangig einzustufen angesichts der vielen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede in den drei Ländern. Wenn wir sie als wertvolles Erbe erkennen, können sie den Grundstock für eine soziale, wirtschaftliche und umweltverträgliche Entwicklung bieten. Dazu werden wir mit konkreten Projekten die Bevölkerung der Euregio mit einbinden.“

Konstituierung des Euregio-Rats der Gemeinden

Im Rahmen des heutigen Euregio-Gemeindetags wurde ein neuer Euregio-Rat der Gemeinden konstituiert: Dieser umfasst je fünf Mitglieder aus Tirol, Südtirol und Trentino sowie einen Vertreter der Alttiroler Gemeinden Cortina d’Ampezzo, Col und Buchenstein. Die Alttiroler Gemeinden wurden 1923 im Rahmen der Teilung des ladinischen Verwaltungsgebiets von Italien an die Provinz Belluno angegliedert. Primäre Aufgabe des Euregio-Rats der Gemeinden ist es, die drei Landeshauptleute in sämtlichen Angelegenheiten der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino, die den Wirkungsbereich der Gemeinden betreffen oder besondere Auswirkungen auf sie haben, zu beraten.

Euregio-Willkommenstafeln für Gemeinden

Als sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zur Europaregion wurde beim Euregio-Gemeindetag die Euregio-Willkommenstafel für Gemeinden präsentiert. Sie ist zweisprachig und kombiniert die wesentlichen Elemente der Gemeinde, der Länder und der Europaregion. Bei all jenen Gemeinden, die eine Gemeindepartnerschaft mit einer Südtiroler oder Trentiner Gemeinde pflegen, werden zusätzlich auch die Namen und Wappen der Partnergemeinden angeführt. Bei der Gastgeberstadt von Hall in Tirol sind dies mit Brixen und Arco gleich zwei Gemeinden. Neben den Partnerschaften der Salzstadt Hall wurden beim Euregio-Gemeindetag auch noch die neue Gemeindepartnerschaft Lans-Montan und die enge Zusammenarbeit der Gemeinden des nördlichen und südlichen Wipptals vorgestellt.

Die Mitglieder des Euregio-Rats der Gemeinden:

Tirol:

Bgm Franz Hauser, Schwendau
Bgm Christian Härting, Telfs
Bgmin Eva Maria Posch, Hall in Tirol
Bgm Ernst Schöpf, Sölden
Bgm Georg Willi, Innsbruck

Südtirol:

Bgm Renzo Caramaschi, Bozen
Bgm Roland Demetz, Wolkenstein
Bgm Dominik Oberstaller, Welsberg-Taisten
Bgmin Rosmarie Pamer, St. Martin in Passeier
Bgm Andreas Schatzer, Vahrn

Trentino:
Bgm Franco Ianeselli, Trient
Bgmin Michela Noletti, Rumo
Bgm Luca Puecher, Frassilongo/Garait
Bgmin Cristina Santi, Riva del Garda
Bgm Paride Gianmoena, Ville di Fiemme          

Vertreter der Alttiroler Gemeinden: Denni Dorigo (Direktor des ladinischen Kulturinstituts Cesa De Jan).