Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Tirol

Bildungsminister und Bildungslandesrätin zu Besuch

  • LRin Hagele: „Praxisschulen verbinden optimale Lernumgebung für SchülerInnen und Lehramtsstudierende“
  • Unterricht, Lehramtspraxis, Forschung und Schulentwicklung an einem Ort
  • Digitale Schule Tirol: Land Tirol unterstützt Digitalisierungsoffensive mit rund 7 Mio. Euro bis 2024

Die Praxisschulen der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT) bieten nicht nur eine optimale Lernumgebung für Kinder und Jugendliche im Primar- und Sekundarbereich, sondern auch ein ideales Lehr- und Forschungsumfeld für LehrerInnen, Lehramtsstudierende sowie SchulforscherInnen. Gemeinsam besuchten Bildungsminister Martin Polaschek und Bildungslandesrätin Cornelia Hagele heute Vormittag mit Rektorin Regine Mathies die Praxismittelschule der PHT. „Die Praxisschulen der Pädagogischen Hochschulen leisten in Österreich einen wertvollen Beitrag in der praktischen Ausbildung von künftigen Lehrerinnen und Lehrern. Im Rahmen dieser Modellschulen kommen innovative Unterrichtsformen zum Einsatz. Zudem fördern zahlreiche Forschungsprojekte auf unterschiedlichen Ebenen die Qualitätsentwicklung und die Weiterentwicklung der Lehre in Österreich“, betont Bildungsminister Polaschek.

„Durch die Vernetzung von Unterricht, Lehramtspraxis und Forschung profitieren nicht nur die Schülerinnen und Schüler vor Ort, sondern auch angehende Lehrpersonen sowie der gesamte Bildungsbereich. Initiativen wie die Praxisschulen der PHT bieten einen großen Mehrwert für die weitere Schulentwicklung in Tirol“, hebt LRin Hagele hervor.

Praxisschulen als wertvolle Ergänzung des Lehramtsstudiums

Derzeit gibt es in Österreich insgesamt 23 Praxisschulen (zwölf Volksschulen und elf Mittelschulen) – diese sind direkt an den Pädagogischen Hochschulen eingegliedert und haben eine besondere Stellung im Schulsystem. Die Praxisschulen in Tirol unterstehen als Bundesschulen direkt dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) und sind Zentren der pädagogisch-praktischen Studien im Rahmen der neuen PädagogInnenausbildung. Die Praxismittelschule der PHT ist Lernort für knapp 200 SchülerInnen. In insgesamt 16 Klassen werden sie von rund 50 Lehrpersonen und Assistenzkräften betreut. Neben ihrer Aufgabe als Ausbildungsort für jährlich ca. 200 Lehramtsstudierende versteht sie sich auch als Modell-, Innovations- und Forschungsschule für die Weiterentwicklung von Unterricht. Hier können Studierende ihre ersten Unterrichtserfahrungen sammeln und dabei auch für die weiteren praktischen Ausbildungen, die dann an verschiedensten Standorten erfolgen, Orientierung finden. Insbesondere die Praxiserfahrungen und -anteile im Lehramtsstudium möchte Bildungsminister Polaschek im Rahmen der Weiterentwicklung der PädagogInnenausbildung stärken. „Mein Ziel ist klar: Drei Jahre Bachelor und einen gut mit der Praxis verschränkten Master für alle Lehramtsstudierende“, betont der Minister. Die Vorbereitungen für die Umstellungen laufen sehr intensiv, Bundesminister Polaschek zielt auf eine gesetzliche Änderung vor dem Sommer ab. Dadurch will der Minister nachhaltig dafür sorgen, dass genügend motivierte und gut ausgebildete LehrerInnen nachhaltig da sind. Darüber hinaus bietet die pädagogische Arbeit an den Praxisschulen Studierenden und Hochschullehrenden der Pädagogischen Hochschulen ein ideales Feld für Forschungsvorhaben. „Die Pädagogische Hochschule Tirol versteht sich als weltoffener Bildungscampus für alle pädagogischen Berufsfelder und steht für forschungs- und praxisgeleitete Ausbildung, Fortbildung und Weiterbildung in einem attraktiven Lehr- und Lernumfeld“, so die Rektorin der PHT.

Vernetzung von Schule, Studium und Forschung

Im Zentrum der Praxisschulen stehen die SchülerInnen und deren Bedürfnisse. In einem idealen Förderumfeld werden die Kinder und Jugendlichen vor allem in der Entwicklung ihrer Selbst- und Sozialkompetenz unterstützt. Durch ein breitgefächertes Angebot von Lehr- und Lernformen wie Teamteaching, offenes Lernen oder fächerübergreifende Projekte werden zudem die Stärken und Interessen der einzelnen SchülerInnen gefördert. Zudem steht die Schule für Lehrende und Studierende der Pädagogischen Hochschulen offen und ermöglicht so ein forschendes Lernen sowie die Verbindung von Theorie und Praxis. Durch Konferenzen, Fachgruppen und Forschungsprojekte, wie einem hauseignen lebendigen Garten als Experimentierfeld für SchülerInnen, Studierende und Lehrende, werden die Praxisschulen gemeinsam inhaltlich, methodisch und pädagogisch ständig weiterentwickelt. Neben dem täglichen Schulbetrieb sowie der praktischen Ausbildung von Studierenden wird an den Praxisschulen auch geforscht: Mithilfe von Fragebogenstudien und Umfragen zu Beobachtungen, Erprobungen von Unterrichtsmaterial und Interviews mit SchülerInnen, LehrerInnen und SchulleiterInnen soll die Weiterentwicklung im Bildungsbereich vorangetrieben werden.

Digitale Schule Tirol

Neben dem Ausbau der technischen Ausstattung der Schulen und der Schaffung von zahlreichen softwareseitigen Lösungen sieht das Regierungsprogramm auch die Ausstattung von Lehrenden und SchülerInnen mit technischen Endgeräten vor. Im Rahmen dieses Vorhabens wurden in den vergangenen drei Jahren an der Praxismittelschule bereits 144 SchülerInnen mit iPads ausgestattet. Digitale Kompetenzen in den Bereichen Orientierung und Teilhaben in der digitalisierten Gesellschaft, Umgang mit Informationen, digitale Kommunikation sowie Produktion von digitalen Inhalten werden im Pflichtgegenstand „Digitale Grundbildung“ grundgelegt und in nahezu jedem anderen Unterrichtsfach realisiert. Darüber hinaus bietet die Schule erstmals als Schulversuch das Fach MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) an.

„Das Ziel der Digitalisierungsoffensive in den Schulen ist es, junge Menschen fit für die digitalisierte Zukunft zu machen. Diese umfasst alle Lebensbereiche – von der Arbeit bis hin zur Freizeit. Kinder und Jugendliche sollen dabei nicht nur lernen, wie sie die Geräte bedienen, sondern auch Medienkompetenz erwerben“, betont Bildungsminister Polaschek. LRin Hagele führt weiter aus: „Dazu gehört, dass auch die Lehrpersonen diesen Weg mitgehen. Deshalb sind Aus- und Weiterbildungen für unsere Pädagoginnen und Pädagogen in digitaler und mediendidaktischer Unterrichtsgestaltung so wichtig. Das Land unterstützt die Digitalisierungsoffensive seit 2018 bis 2024 mit insgesamt sieben Millionen Euro.“

„Digitale Grundbildung als Pflichtgegenstand im Bereich der Sekundarstufe I ist ein Gebot der Stunde im Sinne der ‚vierten‘ Kulturtechnik in einer digital basierten Wissensgesellschaft. Das Team um Direktor Gregor Örley ist Garant für die professionelle und wissenschaftlich fundierte Umsetzung dieses Vorhabens. Damit wird einmal mehr unsere Praxismittelschule dem Anspruch und gesetzlichen Auftrag einer Modell- u. Forschungsschule gerecht. Auch für die Hochschule ist Digitalisierung zentral: digitale Infrastruktur, Administration und Pädagogik unter Eibeziehung von Forschung sind dabei wesentliche Themen. Die PHT bietet außerdem im Themenkomplex Digitalisierung zahlreiche Fort- und Weiterbildungsangebote für alle Lehrpersonen und Schulen des Bundeslandes Tirol an“, hebt die Rektorin der PHT hervor.