Zwei Millionen Euro für Beratung und Betreuung im Bereich der psychosozialen Versorgung

Fördermittel für Suchthilfe Tirol, Drogenarbeit Z6 und AIDS-Hilfe Tirol

  • Drei-Jahresverträge für hohe Planbarkeit der Trägervereine
  • Angebote umfassen suchtspezifische psychosoziale Beratung und Betreuung sowie Wohnangebote für Menschen in Notlagen

Finanzielle und personelle Planungssicherheit für systemrelevante Sozialeinrichtungen: das wurde im Regierungsprogramm für Tirol festgeschrieben. Vor Kurzem schloss die Landesregierung mit einer Reihe von Trägervereinen Drei-Jahresverträge ab. Im Bereich der psychosozialen Versorgung werden hierbei insgesamt über zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt: Davon kommen rund 1,6 Millionen Euro der Suchthilfe Tirol, 400.000 Euro der Drogenarbeit Z6 und 85.000 Euro der AIDS-Hilfe Tirol zugute. Der entsprechende Regierungsbeschluss wird dem Mai-Landtag vorgelegt. „Mit diesen Fördermitteln stellen wir sicher, dass wichtige Beratungs-, Betreuungs- und Wohnangebote in den Bereichen Sucht und Abhängigkeiten sowie sexuelle Gesundheit weiterhin gewährleistet werden. Davon profitieren nicht nur betroffene Menschen in akuten Notlagen, sondern auch deren Umfeld und – durch die vielzähligen Maßnahmen im Bereich der Prävention – die Gesamtgesellschaft. Die nun abgeschlossenen Fördervereinbarungen gelten für die Jahre 2023 bis 2025 und garantieren damit eine langjährige Planbarkeit für die Trägervereine im Rahmen der sozialen Versorgung“, betont LRin  Eva Pawlata.

Fokus Prävention

Die Drogenarbeit Z6 ist Bestandteil des Vereins Z6 mit Sitz in Innsbruck und bietet sowohl Drogenberatung wie auch mobile Drogenarbeit für Jugendliche, junge Erwachsene und deren Bezugspersonen an. So informiert, berät und begleitet die Fachstelle bei Fragen rund um Drogenkonsum und mögliche Auswirkungen. Im Rahmen der mobilen Arbeit („MDA basecamp“) sind die BeraterInnen auf Veranstaltungen, in Clubs oder im öffentlichen Raum unterwegs. Im Vorjahr 2022 wurden – aufgrund der Verschiebung der Partylandschaft in öffentliche und private Räume – auch die Projekte „MDA geht auf die Straße“ und „MDA Lastenrad“ in den Tiroler Gemeinden sowie erlebnispädagogische Aktionen („Walk About“) ins Leben gerufen.

Suchthilfe: elf Beratungsstellen in Tirol

Präventions- und Hilfsangebote zu den vielzähligen Formen von Abhängigkeit bietet für betroffene Menschen und Angehörige die Suchthilfe Tirol. Sie verfügt landesweit über elf Beratungsstellen: Diese befinden sich in Hall, Imst, Innsbruck, Kitzbühel, Landeck, Lienz, Reutte, Schwaz, St. Johann, Telfs und Wörgl. Die Themen, denen sich die MitarbeiterInnen annehmen, reichen von Alkohol und Nikotin über Medikamente und Drogen bis hin zu PC/Internet und Glücksspiel. Im Auftrag des Landes und gemeinsam mit dem Psychosozialen Pflegedienst Tirol (PSP) betreibt die Suchthilfe Tirol auch den Psychosozialen Krisendienst als Erst-Anlaufstelle für Menschen in psychischen Krisen sowie deren Angehörige. Für den Psychosozialen Krisendienst, den zu drei Vierteln das Land Tirol und zu einem Viertel die Sozialversicherungsträger finanzieren, werden von Landesseite zusätzlich 415.000 Euro pro Jahr zur Verfügung gestellt.

AIDS-Hilfe bietet „Betreutes Wohnen“

Die AIDS-Hilfe Tirol bietet kostenlose Beratungen zu den Themen HIV, sexuelle Gesundheit und sexuelle Orientierung. In Workshops vermitteln die MitarbeiterInnen Wissen und Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen und Schutzmöglichkeiten sowie einer positiven und respektvollen Haltung zu Sexualität – frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt. In der AIDS-Hilfe sind für alle Menschen anonyme Testungen auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen möglich. Menschen mit HIV werden von SozialarbeiterInnen weiterführend unterstützt und begleitet: etwa bei der Existenzsicherung, der Wohnungssuche und dem Umgang mit Ämtern und Behörden. Im Rahmen des „Betreuten Wohnens“ stellt die Aids-Hilfe wohnungslosen KlientInnen insgesamt sechs Wohnungen zur Verfügung.


Drogenarbeit Z6
Drogenberatung und mobile Drogenarbeit für junge Erwachsene und deren Bezugspersonen
Dreiheiligenstraße 9
6020 Innsbruck
Tel: 680 3066075
E-Mail: zentrale@drogenarbeitz6.at
Website: www.drogenarbeitz6.at

Zentrale Suchthilfe Tirol
Individuelle Beratung, Hilfe zur Selbsthilfe und vielfältige Therapieprogramme bei Abhängigkeit für betroffene Menschen und deren Angehörige
Innsbrucker Straße 85/1
6060 Hall in Tirol
Tel.: 0512 580080
E-Mail: vermittlung@suchthilfe.tirol
Website: www.suchthilfe.tirol

Weitere Beratungsstellen in Imst, Innsbruck, Kitzbühel, Landeck, Lienz, Reutte, Schwaz, St. Johann, Telfs und Wörgl.

Psychosozialer Krisendienst
Telefonische Beratung und Unterstützung für Menschen in psychischen Krisen und deren Angehörige; evtl. Koordination von benötigten Weiterbehandlungen
Tel.: 0800 400120
Erreichbarkeit: Montag bis Sonntag 8 bis 20 Uhr

AIDS-Hilfe Tirol
Fachstelle HIV und sexuelle Gesundheit – Prävention, Beratung, Testung, Begleitung
Kaiser-Josef-Straße 13
6020 Innsbruck
Tel.: 0512 563621
E-Mail: office@aidshilfe-tirol.at
Website: www.aidshilfe-tirol.at