Auswirkungen verzögerter Wiederbewaldung im Schutzwald
Testo in italiano
Auswirkungen verzögerter Wiederbewaldung im Schutzwald auf die Sicherheit von Naturgefahren (insbesondere Abflussbildung)
Interreg-Projekt Italia-Österreich:
Laufzeit: März 2018 –Februar 2020; Volumen ca. € 170.100,--; 70% (80% - Italien) Förderung aus EFRE-Mitteln
Die Herausforderung
Beobachtungen im Bezirk Landeck (Nordtirol) und im Forstinspektorat Schlanders (Südtirol), aber auch in anderen Regionen Nord- und Südtirols zeigen, dass die Anzahl und das Ausmaß bewirtschaftungs- und nutzungsbedingter bzw. teilweise auch durch natürliche Prozesse (Schneedruck, Erosion) entstandener Blößen im alpinen Schutzwald zunehmen und Bestände mit mangelnder Schutzwirkung einer dringenden Verbesserung bedürfen. Nach Ansicht der Experten ist die Abklärung dieser Frage für künftige Planungen und Maßnahmensetzungen dringend notwendig. Daher sollen im Rahmen des beantragten Projektes konkrete Auswirkungen der Zunahme von Freiflächen im Schutzwald bzw. von Beständen mit suboptimaler Bestockung auf die Sicherheit vor Hochwasser in Testgebieten im Bezirk Landeck in Nordtirol und im Forstinspektorat Schlanders in Südtirol untersucht werden.
Unterstützung durch Hilfsmittel der EU
Die EU erachtet die Inhalte und Zielsetzungen des Projektes für wesentlich und unterstützt es im Rahmen des INTERREG V-A Programmes Italia-Österreich.
Das Programm ist eines von 60 grenzübergreifenden Förderprogrammen innerhalb der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ). Ein Ziel des Programmes ist die Förderung der Integration und der lokalen Eigenverantwortung im unmittelbaren Grenzgebiet durch integrierte grenzübergreifende Strategien. Durch die enge Zusammenarbeit der BFI Landeck und des FI Schlanders können als Ergebnis unter anderem grenzüberschreitende Handlungsstrategien zur Bewirtschaftung und Information der Stakeholder über die Auswirkung von verzögerter Wiederbewaldung erarbeitet werden. Die im Projekt gesteckten Ziele leisten somit einen wichtigen Beitrag für die im Programm definierten Ergebnisse.
Projektergebnisse
- Eine Zunahme an Blößenflächen kann tendenziell bestätigt werden, wobei hier regionale Unterschiede bestehen.
- Die Oberflächenrauhigkeit eines Bestandes hat maßgeblichen Einfluss auf das Abflussverhalten.
- Der saisonale Vergleich der Bodenfeuchtemessungen zeigt deutlich, dass alle Messstandorte auf Blößen signifikant höhere Bodenfeuchtewerte als die verglichenen Waldstandorte aufweisen.
- Handlungsanleitungen für Waldbewirtschafter sowie ein Folder wurden erstellt und stehen zum Download zur Verfügung.
Projektpartner
- Land Tirol und BFI Landeck
- Provinz Bozen und FI Schlanders