Biodiversität
Das Bundesforschungszentrum für Wald, Wien hat Daten der Waldinventur für einen ersten Biodiversitätsindex ausgewertet. Dabei wurden folgende Parameter bewertet:
- Vergleich der aktuellen und potenziell natürlich vorkommenden Baumarten
- Vorkommen von neophytischen Baumarten
- Totholzmenge
- Veteranenbäume
Potentiell natürliche Waldgesellschaft
Ein aus Biodiversitätssicht optimaler Zustand wird dann erreicht, wenn die Waldbestände jene Baumarten aufweisen, die der potenziellen natürlichen Vegetation entsprechen. Nach dem Grad der Abweichung von der PNWG wurden 0, 50, 75 oder 100 Biodiversitätspunkte vergeben.
Eine Totholzmenge von mindestens 10 % des stehenden Gesamtvorrates wird mit 100 Biodiversitätspunkten als optimal beurteilt, ein geringerer Anteil ergibt proportional weniger und bis zu 0 Punkte.
Neophyten: Tritt keine neophytische Baumart auf, dann erhält die Probefläche 100 Biodiversitätspunkte.
Veteranenbäume: Ein Veteranenbaumanteil von 5 % oder mehr an der Bestandesgrundfläche entspricht 100 Biodiversitätspunkten.
Tirols Wald wird vielfältiger
Quantitative Angaben zur biologischen Vielfalt sind eine große Herausforderung für die Forschung, da der Begriff sehr allgemein definiert ist. Das Thema Biodiversität umfasst zudem eine Vielzahl von Aspekten, die zum Teil zahlenmäßig schwer erfassbar sind. Der Biodiversitätsindex für den Wald und die Daten der österreichischen Waldinventur liefern jedoch klar interpretierbare Ergebnisse für vergleichende Aussagen und die Darstellung der zeitlichen Entwicklung. Sie weisen insgesamt in eine positive Richtung.
Veränderung der Indikatoren in den österreichischen Naturräumen
Naturraum | 2007/09 | 2016/18 | Veränderung |
---|---|---|---|
Innen-und Zwischenalpen | 72 | 74 | +2 |
Randalpen | 64 | 67 | +3 |
Nördliches Alpenvorland | 47 | 50 | +3 |
Sommerwarmer Osten | 50 | 57 | +7 |
Mühl- und Waldviertel | 42 | 41 | -1 |
Gesamt | 62 | 65 | +3 |