Neue Fahrzeuge für den grenzüberschreitenden Zugverkehr

Neue Mehrsystemfahrzeuge werden ab Mitte 2026 geliefert und ermöglichen geplanten Halbstundentakt zwischen Innsbruck und Bozen ohne Umsteigen am Brenner

  • Erste Umsetzungsschritte der gemeinsam beschlossenen „Schienenresolution“
  • Tirol und Südtirol arbeiten weiter an einer grenzüberschreitenden Eisenbahnstrategie der Zukunft

Sechs Fahrzeuge des Typs Coradia Stream des französischen Herstellers Alstom machen den gemeinsamen Fahrzeug-Pool für den grenzüberschreitenden Euregio-Zugverkehr künftig komplett. Die Züge werden gemeinsam von der österreichischen Bahngesellschaft ÖBB und dem Land Südtirol über die Südtiroler STA – Südtiroler Transportstrukturen AG angekauft und werden ab Dezember 2026 im Auftrag des Verkehrsverbundes Tirol (VVT) erstmals grenzüberschreitend unterwegs sein. 

„Bahnfahren muss bequem, unkompliziert und schnell sein, damit sich mehr Menschen für den Zug und gegen den Pkw entscheiden. Die nun gemeinsam angekauften Mehrsystemfahrzeuge kommen mit den unterschiedlichen technischen Voraussetzungen in Österreich und Italien zurecht, womit längere Halte und das Umsteigen am Brenner in Zukunft entfallen. Tirol und Südtirol haben sich erst kürzlich in einer gemeinsam unterzeichneten Schienenresolution dazu bekannt, bis zum Fahrplanwechsel 2027 eine durchgehende Regionalverbindung im Halbstundentakt zwischen Innsbruck und Bozen zu realisieren. Mit den nun bestellten Fahrzeugen werden wir dieses Ziel erreichen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs leisten“, so Tirols Mobilitätslandesrat René Zumtobel. 

Die Coradia Stream-Züge bieten den Fahrgästen insgesamt 381 Sitzplätze und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Züge sind zudem mit einem vergrößerten Fahrradabteil ausgestattet, verfügen über das aktuelle europäische Zugsicherungssystem ETCS und werden voraussichtlich ab Mitte 2026 ausgeliefert.

Die sechs Fahrzeuge – finanziert von den ÖBB innerhalb des bestehenden Verkehrsdienstevertrages – werden gemeinsam mit den vom Land Südtirol bereits angekauften 15 Fahrzeugen des Typs Corradia Stream auf allen Euregio-Bahnnetzen unterwegs sein und in technischer und qualitativer Hinsicht den Anforderungen eines modernen Bahnverkehrs entsprechen. „Nur durch gute Zusammenarbeit und modernste Gerätschaften können die hohen Ziele, die wir uns im grenzüberschreitenden Personentransport per Zug gesetzt haben, erreicht werden. Diese Kooperation zwischen dem Land Südtirol, dem Bundesland Tirol, der STA, dem VVT und den ÖBB ist ein exzellentes Beispiel für funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit“, zeigt sich Südtirols Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider erfreut.

„Die Verkehrswende braucht moderne und schnelle Züge. Genau das wird die Region Tirol nun bekommen. Mit den neuen Mehrsystem-Elektrotriebwägen fallen umständliche Umstiege im Nahverkehr an der Landesgrenze zwischen Österreich und Italien weg. Das bringt eine echte Verbesserung für Urlauberinnen und Urlauber genauso wie für Pendlerinnen und Pendler. Ein weiterer Grund, das Auto daheim stehen zu lassen“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

 „Mit der Anschaffung dieser Mehrstrom-Triebzüge setzen die ÖBB gemeinsam mit ihren Partnern ihre Internationalisierungsstrategie fort. Nicht nur im Fernverkehr, sondern auch im Nahverkehr werden grenzüberschreitende Verbindungen immer wichtiger. Die ÖBB leisten somit einen Beitrag zu einer grenzenlos guten Zusammenarbeit in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“, so ÖBB-Personenverkehr AG Vorständin Sabine Stock.