- Neubau wurde nach dem klimaaktiv „Gold Standard“ errichtet: 156 Tonnen CO2 eingespart
- Nachhaltige Nutzung Dank alternativem Heizsystem und erneuerbarer Energiequellen
- Bauprojekt bekam höchste Auszeichnung für nachhaltiges Bauen und Sanieren
Ein moderner, zweigeschossiger Holzbau, mit großen Glasfronten in Mitten der Natur, im Hintergrund das Bergpanorama der Tuxer Alpen – so präsentiert sich das neue Gästehaus am Tiroler Bildungsinstitut (TBI) Grillhof in Igls bei Innsbruck. Doch nicht nur der Ausblick besticht: Der Neubau glänzt vor allem durch die nachhaltige und energiesparende Bauweise und Nutzungsmöglichkeit. So wurde das Bauprojekt bereits mit dem European Energy Award, einer Auszeichnung für besonderes Engagement im Klimaschutz, und dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Heute, Montag, wurde das Gästehaus unter Beisein von Hochbaulandesrat Johannes Tratter feierlich eröffnet. In der Bildungseinrichtung Grillhof des Landes Tirol finden jährlich zahlreiche Weiterbildungskurse des Landes, Seminare für Kultur- und wissenschaftliche Einrichtungen, sowie österreichweite und internationale Veranstaltungen statt.
Nachhaltiger Bau – nachhaltige Nutzung
Sowohl bei der Planung als auch bei der Ausführung des Baus wurde auf eine besonders ökologische Materialwahl und die Vermeidung schadstoffreicher Chemikalien geachtet. „Allein durch die gewählte Holzbauweise wurden im Vergleich zu einem reinen Betonbau 156 Tonnen an CO2 eingespart. Zur Einordnung: Um 156 Tonnen CO2 zu binden, bedarf es umgerechnet rund 60 ausgewachsener Fichten. Damit jedoch nicht genug: Für den langfristig ressourcenschonenden und nachhaltigen Betrieb des Gästehauses wurde eine Wärmepumpe mit Tiefenbohrung errichtet. Ergänzt wird das nachhaltige Energiekonzept durch die Mitnutzung der bereits am Dach des Haupthauses installierten Photovoltaikanlage, sowie der thermischen Solaranlage, welche die Warmwasseraufbereitung übernimmt“, freut sich LR Tratter über das nachhaltige Vorzeigeprojekt. „Nachhaltiges Planen, ressourcenschonendes Bauen und energieeffiziente Nutzung tragen nicht nur zur Energieunabhängigkeit unseres Landes, sondern auch zum Klimaschutz bei. Das Land Tirol hat hier eine Vorbildwirkung, welcher wir – wie hier am Grillhof – in vielen Projekten im ganzen Land nachkommen. Denn nur so können wir unser Ziel, die Energieautonomie 2050, erreichen.“
Bau glänzt durch Auszeichnung und Kosteneinhaltung
Bereits im Juli wurde das Bauprojekt im Rahmen der European Energy Awards in Kufstein mit der klimaaktiv-Gebäudeauszeichnung „Gold Standard“ im Bereich „Bauen und Sanieren“ ausgezeichnet und erhielt damit die höchste Auszeichnung im Bereich klimaaktiv-Bau. „Bei der Umsetzung des Bauprojekts wurde nicht nur auf ökologische Qualität geachtet, sondern auch auf die Einhaltung des Kostenrahmens. Mit Gesamtkosten in Höhe von 3,7 Millionen Euro wurde das Projekt innerhalb des angepeilten Budgets umgesetzt. Für den Bau wurden zudem beinahe ausschließlich Tiroler Unternehmen herangezogen“, erklärt der Vorstand der Abteilung Hochbau, Gerhard Wastian.
Design und Komfort vereint
Nach einem Architektenwettbewerb, aus dem das Büro dreiplus Architekten als Sieger hervorging, wurde das bisherige, nicht mehr sanierbare Gästehaus abgetragen und im Februar 2020 mit dem Neubau begonnen. Das neue Gästehaus besteht aus zwei oberirdischen und einem unterirdischen Geschoß. Diese beherbergen einen Gemeinschaftsraum, elf große Komfort-Gästezimmer, sowie zwei Wohneinheiten für MitarbeiterInnen. „Das beim Bau verwendete Massivholz ist in vielen Bereichen des Gebäudes sichtbar und unbehandelt geblieben und trägt somit zum Wohlfühlfaktor bei. Ergänzt wird dies durch große Fensterfronten, die nicht nur für natürliche und damit energiesparende Belichtung sorgen, sondern auch die Ruhe der umliegenden Natur in die Räumlichkeiten übertragen“, erklärt Architekt Stephan Hoinkes vom Büro dreiplus Architekten das Design des Gästehauses. Franz Jenewein, Institutsleiter des TBI Grillhof, ergänzt: „In unserem Bildungshaus ist Nachhaltigkeit – von der Verpflegung bis zum Abfallkonzept – gelebte Praxis und spiegelt sich mit dem nach klimaaktiv Standard errichteten Bau nun auch architektonisch nach außen hin. Gleichzeitig bietet das neue Gästehaus moderne und komfortable Unterkünfte für Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer, Referentinnen und Referenten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“