Aktuelles aus der Regierungssitzung

Soziales Schulticket Tirol, Neues für LandesvertragslehrerInnen

LH Mattle: „Tirol führt ‚Soziales Schulticket Tirol‘ für Kinder und Jugendliche ein“

  • „Soziales Schulticket Tirol“ für SchülerInnen aus Familien mit Mindestsicherungsbezug
  • Tiroler Landesregierung beschließt Budget in Höhe 250.000 Euro
  • Land Tirol rechnet mit 2.800 Anträgen und übernimmt 80 Prozent der Kosten eines Schultickets Tirol 
  • Antragsformular und VVT-Gutscheincode werden zugesendet – unbürokratisch einlösbar zwischen 7. August und 14. Oktober 2023

Öffis sind für viele Kinder und Jugendliche das Fortbewegungsmittel schlechthin – sei es zum Sport, um sich mit FreundInnen zu treffen oder im Rahmen von Schulausflügen. Doch die Teuerung hat die Situation für Familienhaushalte, die sich in finanziellen Notlagen befinden und Mindestsicherung beziehen, nochmals verschärft. „Ich will, dass jedes Kind in Tirol dieselben Chancen und Möglichkeiten hat. Kein Schulkind soll aufgrund der angespannten familiären finanziellen Situation auf Freizeit mit Freundinnen und Freunden oder auf Schulausflüge verzichten müssen. Vonseiten des Landes werden deshalb für das ein Jahr gültige Schulticket Tirol 80 Prozent der Kosten übernommen. Damit ermöglichen wir allen Kindern öffentliche Mobilität“, freut sich Finanzreferent LH Anton Mattle über den heute, Dienstag, beschlossenen Regierungsantrag – pünktlich vor Beginn der Sommerferien und dem damit im September beginnenden neuen Schuljahr. Gemeinsam mit Soziallandesrätin Eva Pawlata und Mobilitätslandesrat René Zumtobel brachten die drei Regierungsmitglieder das „Soziale Schulticket Tirol“ heute vor. Die Tiroler Landesregierung beschloss, dafür ein Budget in Höhe von 250.000 Euro bereitzustellen.

Damit haben die Kinder und Jugendlichen im kommenden Schuljahr nicht nur für ihre direkte Schulstrecke ein gültiges Öffi-Ticket (das klassische Schulticket kostet 19,60 Euro), sondern können 365 Tage lang mit dem Schulticket Tirol in ganz Tirol mit Bus, Bahn und Tram unterwegs sein. Das Schulticket Tirol kostet regulär 99,80 Euro, wovon das Land Tirol 80,20 Euro übernimmt (Selbstbehalt: 19,60 Euro). Mobilitätslandesrat Zumtobel begrüßt das Angebot: „Sich frei bewegen zu können und mobil zu sein, ist wesentlich für ein gesellschaftliches Miteinander – unabhängig des Alters. Wir gewährleisten mit dieser Maßnahme, dass die öffentliche Mobilität von Schülerinnen und Schülern aus Familien in finanziellen Nöten erweitert und für ein ganzes Jahr sichergestellt ist. Das Schulticket Tirol gilt nicht nur für den Schul- und Nachhauseweg, sondern kann über ein ganzes Jahr für alle öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Tirol genutzt werden.“

Das Land Tirol rechnet mit rund 2.800 Anträgen. „Das sind 2.800 Kinder und Jugendliche, die wir mitnehmen und damit gesellschaftliche Teilhabe fördern“, sagt LRin Pawlata. Es handelt sich hierbei um eine wesentliche Antiteuerungsmaßnahme: „Alle Schülerinnen und Schüler sollen in gleichem Maße Zugang zu Mobilität haben. ‚Zu wenig Geld für das Bus- oder Bahnticket‘ soll damit kein Ausschlusskriterium mehr sein“, ist die Soziallandesrätin überzeugt.

Infoschreiben + Antragsformular + Gutscheincode

Bezugsberechtigt sind Kinder und Jugendliche aus Haushalten mit Mindestsicherungsbezug – also jene, in denen bis zum Stichtag 30. Juni 2023 Schulkinder bis zur zweiten Sekundarstufe (allgemeinbildende und berufsbildende höhere Schule, berufsbildende mittlere Schule und polytechnische Schule) leben. Diese erhalten ein Informationsschreiben samt Antragsformular vom Land Tirol mit einem 16-stelligem VVT-Gutscheincode. In weiterer Folge kann dieser Gutscheincode für den Erwerb des Schultickets Tirol im Zeitraum von 7. August bis 14. Oktober 2023 unbürokratisch eingelöst werden – das Antragsformular zu Schulbeginn gemeinsam mit dem Gutscheincode in der Schule abgeben, online über die VVT Ticket App (für unter 18-Jährige) oder in allen Verkaufsstellen von VVT, IVB und ÖBB einlösen.


LRin Hagele: „Mehr Planbarkeit: LandesvertragslehrerInnen noch schneller in unbefristetes Dienstverhältnis aufnehmen“

  • Bereits nach erstem Dienstjahr künftig unbefristeter Dienstvertrag für LandesvertragslehrerInnen möglich
  • Neue Vertragsbedingungen mit Einsatzmöglichkeit in ganz Tirol gekoppelt
  • Ziel: Unterrichtsqualität in Tirol aufrechterhalten und Lehrberuf weiter attraktivieren

Von fünf Jahren auf drei und nun eines: In Sachen Attraktivierung des Lehrberufs setzt die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, einen weiteren Schritt. Auf Antrag von Bildungslandesrätin Cornelia Hagele sollen Landesvertragslehrpersonen ab sofort und für die kommenden fünf Jahre bereits nach einem Dienstjahr die Möglichkeit auf einen unbefristeten Dienstvertrag haben. Dies soll für bestimmte Stellenausschreibungen angewendet werden, die einen Einsatz an Standorten abseits von Ballungszentren vorsehen. „Während im August des Vorjahres die Frist von fünf auf drei Jahre bereits verkürzt wurde, schärfen wir nochmals nach und ermöglichen ein unbefristetes Dienstverhältnis nach einem absolvierten Dienstjahr. Dass eine Verkürzung des befristeten Dienstverhältnisses dazu beiträgt, den Lehrberuf zu attraktivieren, zeigte sich in jüngster Vergangenheit: Durch kürzere Fristen auf dem Weg hin zu einem unbefristeten Dienstverhältnis haben die Bewerbungen auf Lehrerstellen in allgemein bildenden Pflichtschulen bereits spürbar zugenommen“, sagt LRin Hagele, die sich vom neuerlichen Herabsetzen der Frist eine nochmalige Attraktivierung verspricht.

Transparenter Ausschreibungsprozess für Planungssicherheit

So wird es künftig konkrete Ausschreibungen geben, die die neue einjährige Fristen-Variante mit einer Einsatzmöglichkeit in ganz Tirol bzw. in geographisch dislozierten Standorten koppelt. „Es braucht eine transparente Vorgehensweise, in deren Rahmen Bedienstete und Dienstgeber Planungssicherheit erhalten. Für eine Übernahme müssen selbstredend auch die regulären Qualitätsstandards und Anstellungserfordernisse erfüllt werden. Mit dieser Vorgehensweise wollen wir die Besetzung von offenen Stellen an Schulen gewährleisten, bei denen die Stellenbesetzung aufgrund ihrer geographischen Lage oftmals mehr Zeit in Anspruch nimmt“, erklärt die Bildungslandesrätin.

Hochwertigen Unterricht in ganz Tirol gewährleisten

Die Herabsetzung der Übernahmefristen stehen in Zusammenhang mit der Überbrückung des Personalmangels im Bereich der Lehrkräfte: „Bereits in der vorangegangenen Legislaturperiode wurden Maßnahmen auf den Weg gebracht, um diesem Mangel effektiv zu begegnen. Wir ziehen hier nochmals nach, um auch die Besetzung von Stellen außerhalb von Ballungszentren schneller nachbesetzen zu können. Wir müssen in ganz Tirol den qualitativ hochwertigen Unterricht auch in Zukunft gewährleisten“, betont LRin Hagele. Man bewegt sich hierbei im Rahmen bundesgesetzlicher Vorgaben, wobei die von der Landesregierung festgelegte Regelung vorerst für die Dauer von fünf Jahren gilt.