Austausch mit ExpertInnen aus Bildung und Pflege im Bezirk Lienz und Kufstein

Kinderbetreuungsanwendung und Ausbau der Schwerpunktpflege im Fokus

  • Insgesamt 184 Kinderbildungs- und 37 Pflegeeinrichtungen in den beiden Bezirken
  • LeiterInnen werden in Umsetzung von Strukturplan Pflege und Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung einbezogen

„Dort sein, wo die Menschen sind“ – getreu diesem Motto setzt Gesundheits- und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele dort an, wo sie bereits im Vorjahr viele Anregungen sammelte und spannende Gespräche führte. Damals waren es die BürgermeisterInnen, dieses Mal sind es die LeiterInnen von Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen als auch von Pflegeeinrichtungen. Nicht verändert hat sich der Gesprächsschwerpunkt: Das Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes sowie die Weiterentwicklung der Pflege im Bezirk. Die Bezirkstage starteten bereits vergangene Woche im Bezirk Lienz. Diese Woche stand der Bezirk Kufstein auf dem Programm.

„Der engagierte Einsatz der Gemeinden und allen voran der Fachkräfte von Elementarbildungs- und Pflegeeinrichtungen ist von unschätzbarem Wert. Gemeinsam gestalten wir aktiv die Umsetzung der beiden wegweisenden Maßnahmen, um die Kinderbetreuung und Pflege in den Bezirken weiterzuentwickeln. In diesem Kontext ist es deshalb besonders wichtig, auch die Leiterinnen und Leiter von Kinderbildungs- und Pflegeeinrichtungen maßgeblich einzubinden und von ihrer Fachkompetenz zu profitieren“, verweist LRin Hagele auf die Wichtigkeit dieser Besuche und Gespräche und hält auf Basis der erfolgten zwei Besuche fest: „Durch ihre Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag können wir punktgenaue Akzente setzen und regional notwendige Entwicklungen vorantreiben.“

Bildung und Pflege im Bezirk Lienz und Kufstein

58 Kinderbildungs- und 12 Pflegeeinrichtungen im Bezirk Lienz sowie 126 Kinderbildungs- und 25 Pflegeeinrichtungen im Bezirk Kufstein: Die Gespräche haben gezeigt, dass im Bereich Kinderbildung vor allem in der Verwaltung und im Bereich Pflege in der regionalen Weiterentwicklung des Angebots angesetzt werden muss.

Im Pflegebereich betreuen im Bezirk Kufstein aktuell 800 Pflege- und Betreuungskräfte insgesamt rund 2.800 Menschen stationär und mobil in den 15 Alten- und Pflegeheimen sowie in zehn weiteren Pflege- und Betreuungsorganisationen. Und rund 940 ElementarpädagogInnen und Assistenzkräfte bilden und betreuten insgesamt über 4.900 Kinder unter 15 Jahren.

Im Bezirk Lienz sind es aktuell rund 510 Pflege- und Betreuungskräfte, die insgesamt 1.625 Menschen stationär und mobil in den vier Alten- und Pflegeheimen sowie in acht weiteren Pflege- und Betreuungsorganisationen betreuen. Im Elementarbildungsbereich sind es 285 ElementarpädagogInnen und Assistenzkräfte, die insgesamt über 1.850 Kinder bilden und betreuten.

Verwaltung in der Kinderbetreuung vereinfachen

Im Rahmen der Umsetzung des Rechts auf Vermittlung auf einen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes konnten bereits konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, um die Arbeit für die PädagogInnen vor Ort zu erleichtern: Die zentrale Kinderbetreuungsanwendung (KIBET) bereits übersichtlicher gestaltet sowie die Arbeitsdokumentation und Datenänderung wesentlich vereinfacht. In der KIBET werden Förderungen abgewickelt, Statistiken geführt sowie die pädagogische und rechtliche Aufsicht. Vonseiten des eingerichteten KIBET-Service-Teams werden die LeiterInnen durch telefonische aber auch persönliche Beratungen vor Ort und Online-Schulungen unterstützt.

Pflege regional weiterentwickeln

Gemeinsam mit der Stabstelle Strukturentwicklung Pflege unterstützt das Land Tirol die Einrichtungen und Gemeinden dabei, Synergien zu nutzen und Potenziale zur Stärkung der Regionen auszuarbeiten. Langfristig sollen in den Regionen sogenannte Pflegeleuchttürme entstehen. Diese umfassen ein Angebot aus mehreren Pflegeformen wie stationäre Pflege mit Tagespflege und mobiler Pflege. Dadurch werden den Pflegebedürftigen die beste medizinische Versorgung in höchster Qualität ermöglicht und pflegende Angehörige unterstützt. Auch bestehende Einrichtungen wie die Landespflegeklinik in Hall sollen durch regionale Entwicklungen entlastet werden. So sind ab 2027 auch am Bezirkskrankenhaus in Kufstein insgesamt zehn neue Schwerpunktpflegeplätze und am Bezirkskrankenhaus Lienz weitere 24 Plätze geplant.