„Gebäude, Plätze, bebautes Umfeld – Wie siehst du Tirol?“

Wahrnehmungswettbewerb an Tiroler Schulen für Kinder wird ausarbeitet

  • Ziel ist es, Kinder für die bewusste Wahrnehmung ihres Lebensumfeldes zu sensibilisieren
  • Initiative geht auf Impulspapier „Alles Tun hat Raumbezug“ zurück

Das Lebensumfeld ist geprägt von der vom Menschen geschaffenen und bebauten Umgebung – jedes Haus und jede Kirche, aber auch jeder Platz, jeder Begegnungsraum und jedes Denkmal beeinflussen die Empfindung des Lebensumfelds. Vom sparsamen Umgang mit Grund und Boden bis zum Erhalt der Tiroler Baukultur – die Gestaltung von Architektur, Raumplanung sowie von Siedlungs-, Wirtschaft- und Naturräumen hat Auswirkungen auf die langfristige und nachhaltige Entwicklung Tirols. „Es ist daher wichtig, Bewusstsein und Sensibilität für unseren Lebensraum und vor allem auch unsere bebaute Umgebung zu schaffen. Hinsehen lernen und reflektieren, was mein direktes Umfeld mit mir macht, kann diese Sensibilität schaffen: Fühle ich mich wohl, fügt sich ein Bauwerk in die Umgebung ein und harmoniert es mit der Natur und dem Landschaftsbild? Wenn man beginnt diese Dinge wahrzunehmen, kann man sie in der Folge auch gestalten und positiv beeinflussen“, erklärt Raumordnungslandesrat Johannes Tratter. Bildungslandesrätin Beate Palfrader ergänzt: „Gerade für junge Menschen ist es wichtig zu lernen, das bebaute Umfeld bewusst wahrzunehmen. Wer im jungen Alter beginnt, genauer hinzusehen, kann später besser einschätzen, ob eine Gestaltung – von der Architektur bis zum verwendeten Material und der Lage –  passend, nachhaltig und qualitätsvoll ist oder im Widerspruch zu unserer Baukultur und Natur steht.“ Um Kindern dieses Bewusstsein zu vermitteln und sie zu animieren, aktiv hinzusehen, rufen LRin Palfrader und LR Tratter den Wahrnehmungswettbewerb „Gebäude, Plätze, bebautes Umfeld – Wie siehst du Tirol?“ ins Leben.

Entwicklung eines Gespürs für qualitätsvolle Gestaltung

Eine Arbeitsgruppe aus ExpertInnen erstellt zunächst nun ein niederschwelliges Konzept, welches Inhalte einer nachhaltigen Lebensraumplanung auf leicht verständliche und erlebbare Weise Kindern und Jugendlichen nahebringt. „Ziel ist es, Kindern spielerisch beizubringen, welche Auswirkungen etwa die Architektur und Raumordnung auf ihr Leben haben. Sie sollen ein Gespür dafür entwickeln, welche Form von Gestaltung sie anspricht und wo sie sich wohl fühlen – und im besten Fall auch warum sie sich genau dort wohl fühlen“, so LRin Palfrader. Von geführten Stadtspaziergängen über Zeichenwettbewerbe bis hin zu kindergerechten Gesprächen mit ExpertInnen sollen verschiedenste Vorhaben für Kinder und Jugendliche ausgearbeitet und an Tiroler Schulen durchgeführt werden.

Ideenpapier als Ausgangspunkt der Bewusstseinsbildung

Ursprung des Wahrnehmungswettbewerbes ist das Impulspapier „Alles tun hat Raumbezug“, welches auf Initiative von LR Tratter vergangenes Jahr von einer Expertengruppe ausgearbeitet wurde. Inhalt dessen ist eine breite Ideensammlung für die weitere Entwicklung des Landes Tirol rund um den Tourismus, den Umgang mit Grund und Boden, den Klimawandel und viele weitere hochaktuelle Themen im Bereich der Raumordnung. „Wie der Titel des Impulspapiers bereits verrät: Jedes Tun – von der Landwirtschaft bis zum Tourismus – hat Raumbezug. Jede noch so kleine einzelne Maßnahme wirkt sich auf die Gesamtqualität und das Gesamterscheinungsbild des Landes und damit auch auf die Lebensqualität in unserem Land aus. Eine wesentliche Aussage des Impulspapiers war es daher, die Wahrnehmung für qualitätsvolles Gestalten in der Bevölkerung zu steigern und so auch mehr Bewusstsein für Themen wie Bodensparen und Nachhaltigkeit zu erzeugen. Mit dem Wahrnehmungswettbewerb fangen wir mit der Bewusstseinsbildung bereits bei den Kleinsten an“, so LR Tratter.