Innovationskraft am Standort Tirol wird weiter ausgebaut

Kompetenzzentrum VASCage als Leuchtturmprojekt für Tiroler Spitzenforschung

  • 1,1 Millionen Euro für 2024 für Dissertationsprogramm an Tiroler Hochschulen
  • Nächste Ausschreibung NachwuchsforscherInnenförderung startet im Februar 2024
  • Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie mit fünf zentralen Handlungsfeldern
  • Über 80 Maßnahmen sollen bis Ende 2024 eingeleitet werden

Von Förderungen junger NachwuchsforscherInnen über wissenschaftlich-wirtschaftliche Kooperationen bis hin zum Ausbau der Spitzenforschung – um den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Tirol weiterzuentwickeln, sollen im Rahmen der Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie bis 2030 zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden. Gesetzt wird dabei einerseits auf einen bedarfsorientierten Ausbau der Bildungs- und Forschungsstrukturen in Tirol. Andererseits sollen Forschungs- und Entwicklungs-Einrichtungen, Tiroler Unternehmen und Hochschulen noch intensiver zusammenarbeiten. Einige Projekte – wie die Unterstützung des Kompetenzzentrums VASCage sowie die Förderung von Dissertationen mit konkretem Unternehmensbezug – werden bereits umgesetzt.

Das Tiroler Wissenschaftsprogramm sieht vor, bis 2027 innovative Forschungsprojekte, Veranstaltungen und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. „Über 40.000 Studierende absolvieren eine akademische Ausbildung am Hochschulstandort Tirol. Um die Innovationskraft der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Tirol zu halten und weiter auszubauen, muss wissenschaftlicher Nachwuchs auch gefördert werden. Mit dem Tiroler Wissenschaftsförderprogramm unterstützt das Land Tirol innovative, wissenschaftliche Projekte und fördert junge Forscherinnen und Forscher bei ihrem Einstieg in Forschung und Wirtschaft“, betont LH Anton Mattle. Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele ergänzt: „Mit Initiativen wie dem neuen Dissertationsprogramm für Tiroler Hochschulen fördern wir zudem Kooperationen zwischen Forschungs- und Entwicklungs-Einrichtungen und Tiroler Unternehmen. Dabei können Nachwuchsforscherinnen und -forschern praxisnahen Fragestellungen nachgehen und ihre wirtschaftsnahen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten stärken. Das wiederum kommt den Unternehmen und der Tiroler Wirtschaft zu Gute.“

„Neben Förderungen für Tiroler Hochschulen ist es uns ebenso ein großes Anliegen betriebliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu unterstützen. Mit Initiativen wie den ‚InnovationsassistenInnen‘ fördert das Land Tirol Betriebe und Tourismusverbände beispielsweise in der Umsetzung von Automatisierungs- und Robotikprojekten. Damit können wir die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken sowie ein nachhaltiges Wachstum der Tiroler Wirtschaft erreichen“, betont Wirtschaftslandesrat Mario Gerber.

Kompetenzzentrum vereint Spitzenforschung

Am Tiroler Kompetenzzentrum VASCage in Innsbruck wird seit 2019 Forschung zu Gefäßgesundheit und Schlaganfällen auf höchstem internationalen Niveau betrieben. Die Federführung liegt bei der MedUni Innsbruck und Universität Innsbruck. Im Rahmen von Langzeituntersuchungen konnten beispielsweise entscheidende Ergebnisse zur Gefäßalterung ermittelt werden: So wurde bei Frauen nach der Menopause eine höhere Gefäßsteifigkeit erkannt, was zu einem höheren Schlaganfallrisiko bei Frauen ab den Wechseljahren beitragen kann. Diese Ergebnisse sollen als Grundlage zur weiteren Vorhersage und Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen dienen. „An diesem Beispiel zeigt sich, wie durch die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft Grundlagenforschung möglichst rasch in moderne Therapien umgesetzt und in der medizinischen Praxis angewendet werden kann“, erläutert LRin Hagele. „Künftig gilt es, weitere Tiroler Unternehmen und Wissenschaftspartner zu motivieren an nationalen und internationalen Förderprogrammen zu beteiligen, um die Tiroler Innovationsfähigkeit zu stärken und internationale Netzwerke auszubauen“, ergänzt LR Gerber.

Bei Förderprogrammen der Österreichischen Fördergesellschaft (FFG), dem Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), dem Europäischen Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) oder der Standortagentur Tirol können Tiroler Unternehmen und Forschungseinrichtungen innovative Projekte einreichen und von (inter)nationalen Partnerschaften profitieren. Weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten finden sich auf der Website des Landes.

Dissertationsprogramm und NachwuchsforscherInnenförderung stärken Innovationspotenzial

Um das Zusammenspiel zwischen Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft weiter zu fördern, werden für das im Jahr 2023 gestartete „Dissertationsprogramm für Tiroler Hochschulen“ 2024 rund 1,1 Millionen Euro vonseiten des Landes bereitgestellt. Mit dem Programm werden Dissertationsprojekte an Tiroler Hochschulen gefördert, die an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stehen und damit den Wirtschafts- und Forschungsstandort Tirol nachhaltig stärken.

Unterstützt werden wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Naturwissenschaft und Technik. Die Forschungsfragen müssen einen konkreten Bezug zu Tiroler Unternehmen vorweisen. „Durch das im Jahr 2023 eingeführte Förderprogramm sollen Nachwuchsforscherinnen und -forscher vom Einblick in reale Problemstellungen in der Wirtschaft sowie Unternehmen von der wissenschaftlichen Expertise profitieren“, ist die Wissenschaftslandesrätin überzeugt und führt weiter aus: „Gut qualifizierter wissenschaftlicher Nachwuchs ist eine Voraussetzung, um Forschungskompetenz und Innovationsfähigkeit am Forschungsstandort Tirol nachhaltig zu sichern.“ Die Förderung angehender WissenschaftlerInnen zählt deshalb für das Land Tirol zu einer wichtigen Aufgabe. Die nächste Ausschreibung für die Tiroler NachwuchsforscherInnenförderung findet vom 1. Februar bis 15. März 2024 statt.

Über die Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie

Die Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie wurde im Jahr 2021 von mehr als 100 Stakeholdern, PraktikerInnen und ExpertInnen erarbeitet. Ziel ist es, Tirol bis 2030 noch stärker als attraktiven Wirtschaftsstandort für Industrie, Gewerbe und Tourismus mit weltweit führenden Unternehmen, moderner Infrastruktur und anerkannten Bildungs- und Forschungseinrichtungen zu positionieren. Das darauf aufbauende erste Maßnahmenprogramm fußt auf den fünf Handlungsfeldern Wirtschaftsstandort, Fachkräfte und berufliche Qualifizierung, Wissenschaft, Forschung und Innovation, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit und Ökologisierung und soll bis Ende 2024 umfassend auf Schiene gebracht worden sein.

Alle Infos zur Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie und zum Maßnahmenprogramm finden sich unter www.tirol.gv.at/wirtschafts-und-innovationsstrategie.