Kinderbildung und Kinderbetreuung im Bezirk Schwaz

Insgesamt 138 Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen in Schwaz

  • Fokus auf flächendeckendem Ausbau und flexibleren Öffnungszeiten
  • Koordinierungsstellen in Pilotbezirken und gemeindeübergreifende Kooperationen sind zentrale Punkte des 10-Punkte-Maßnahmenplans

Um eine bedarfsgerechte ganztägige und ganzjährige Kinderbildung und Kinderbetreuung für alle Kinder ab zwei Jahren flächendeckend in Tirol anbieten zu können, bedarf es vor allem auch erweiterter Öffnungszeiten sowie Ferien- und Nachmittagsbetreuung. Um dies im Rahmen des geplanten Rechts auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes umzusetzen, werden die Gemeinden als Erhalter in die Vorbereitungen und den Projektaufbau bestmöglich eingebunden. Dazu lud Bildungslandesrätin Cornelia Hagele heute, Freitag, die BürgermeisterInnen des Bezirks Schwaz zum Austausch. Insgesamt wird derzeit in 138 Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen für die Betreuung und Bildung von Kindern unter 15 Jahren gesorgt. Bereits jetzt in mehreren Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen im Bezirk erweiterte Öffnungszeiten angeboten.

„Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach erweiterten Öffnungszeiten, werden vor allem in den Ferienzeiten bereits vermehrt gemeindeübergreifende Kooperationen zwischen den Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen genutzt, um Betreuungsplätze angepasst an den aktuellen Bedarf zur Verfügung zu stellen. Um das Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes bestmöglich umzusetzen, wollen wir das Modell gemeindeübergreifender Kooperationen künftig weiter stärken und darüber hinaus den Verwaltungsaufwand für die Erhalter erleichtern“, betont LRin Hagele.

Erweiterte Öffnungszeiten und Ferienbetreuung geplant

Während in Tirol bereits jetzt ein breitgefächertes Betreuungsangebot für Kinder ab drei Jahren zur Verfügung steht, liegt der Fokus künftig vor allem auf der frühkindlichen Bildung und Betreuung, Öffnungszeiten und erweiterter Ferien- und Nachmittagsbetreuung. Mit der Novelle zum Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz konnte mit der Adaptierung des Fördersystems bereits ein Anreiz für erweiterte Öffnungszeiten erreicht werden. „Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen vor allem ein regionales Angebot, Öffnungszeiten und Betriebstage der Betreuungseinrichtung eine wesentliche Rolle. Durch erweiterte Öffnungszeiten und Ferienbetreuungsmöglichkeiten können wir Familien gezielt entlasten, echte Wahlfreiheit in der Kinderbetreuung bieten und beide Elternteile beim Wiedereinstieg ins Berufsleben unterstützen“, so die Landesrätin.

In den Tiroler Kinderkrippen werden Öffnungszeiten vermehrt flexibler angeboten: Mit einer Öffnungszeit von 7 bis 17 Uhr und nur rund zehn Schließtagen im Jahr bieten im Bezirk Schwaz beispielsweise bereits der Kindergarten Jenbach Tratzbergsiedlung sowie die Kinderkrippe Achenkirch eine erweiterte Wochenöffnungszeit von rund 50 Stunden an.

Aktuelle Betreuungssituation in Schwaz

Im Betreuungsjahr 2022/23 betreuten rund 663 ElementarpädagogInnen und Assistenzkräfte in Schwaz insgesamt über 4.500 Kinder unter 15 Jahren. Aufgeteilt auf die verschiedenen Einrichtungsbereiche gibt es in Schwaz 62 Kindergärten, 35 Kinderkrippen, 19 Horte, vier Tageseltern für eine Tagesbetreuung, fünf Kinderspielgruppen sowie 13 Ganztagsschulen. Neben den 91 öffentlichen Einrichtungen der Gemeinden stehen zudem 28 privat geführte Einrichtungen sowie eine Betriebskinderkrippe und ein Betriebskindergarten zur Verfügung. Im Zuge der BürgermeisterInnen-Konferenzen wird der 10-Punkte-Maßnahmenplan des Landes mit den Gemeinden im Detail besprochen. Einen wichtigen Punkt stellen dabei die geplanten Koordinierungsstellen dar. Diese sollen in den jeweiligen Planungsverbänden angesiedelt und in einer ersten Pilotphase im Betreuungsjahr 2024/25 getestet werden. Mithilfe einer digitalen Anmeldeplattform sollen zudem Bedarfsermittlung sowie die Vergabe der Plätze in den Gemeinden künftig erleichtert werden. „Ich begrüße den Vorstoß des Landes zur Umsetzung des Rechts auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes in Tirol. Natürlich gilt es vor allem in Bezug auf den personellen und finanziellen Aufwand, die Gemeinden als Erhalter der öffentlichen Einrichtungen auf dem Weg dorthin bestmöglich zu unterstützen“, so Tiroler Gemeindeverbandspräsident und Bürgermeister von Vomp Karl-Josef Schubert.

Kampagne liefert Einblick in die Elementarbildung

Der erste Schritt hin zur Umsetzung des Rechts auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes in Tirol ist mit dem Start der Kampagne „Wir sind elementar“ Anfang Oktober bereits in Umsetzung. Ziel der Kampagne ist es, in den kommenden Wochen und Monaten Personen für die Elementarpädagogik zu begeistern bzw. bestehendes Personal zu halten. Die Webseite www.wirsindelementar.at bietet dabei Informationen zu den verschiedenen Berufsbildern und listet alle elementarpädagogischen Ausbildungswege für Weiter-, Quer- und NeueinsteigerInnen auf. Individuelle Beratungen sind über eine eigens geschulte Ausbildungsberaterin per Telefon oder E-Mail möglich