Neue Optik für Fachberufsschule in Hall

Spatenstich für Erweiterung und Modernisierung der Tiroler Fachberufsschule (TFBS) für Fotografie, Optik und Hörakustik

  • Nachhaltiger Bau inklusive großflächiger Photovoltaik-Anlage
  • Gesamtkosten von insgesamt 7,8 Millionen Euro
  • Bauprojekt fördert heimische Betriebe

SchülerInnen aus allen Bundesländern zieht es in die Tiroler Fachberufsschule (TFBS) für Fotografie, Optik und Hörakustik nach Hall in Tirol – die einzige Schule mit diesem Ausbildungszweig in ganz Österreich. Um ausreichend Platz für den stetigen Zuwachs an Auszubildenden zu schaffen, wird das Schulgebäude entsprechend erweitert und modernisiert. Heute, Montag, erfolgte der Spatenstich im Beisein von Hochbaulandesrat Johannes Tratter. Die Gesamtkosten des Bauprojektes belaufen sich auf insgesamt 7,8 Millionen Euro, die Fertigstellung ist für Februar 2023 geplant.

„Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen. Das Land Tirol investiert dementsprechend laufend in seine zahlreichen Schulstandorte, um beste Bedingungen für die Berufsausbildung der Jugendlichen zu schaffen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Daher war es auch hier ein großes Anliegen, diesen in Österreich einzigartigen Standort auszubauen und teilweise zu erneuern“, so LR Tratter.

Über 730 SchülerInnen besuchen aktuell die TFBS Hall. Hinzu kommen rund 30 weitere SchülerInnen in der am Standort angesiedelten, privaten höheren technischen Lehranstalt für Optometrie. „Wir verzeichnen einen ständigen Zuwachs. Für das Schuljahr 2022/23 rechnen wir mit über 800 Schülerinnen und Schülern alleine in der Berufsschule“ erklärt die Direktorin der TFBS Hall, Michaela Vogl. „Aus Platzmangel, aber auch auf Grund des Alters des Gebäudes, war der Unterricht in den vorhandenen Räumlichkeiten bereits jetzt teilweise erschwert durchzuführen. Daher bedarf es dringend einer Erweiterung, aber auch einer Modernisierung des bereits bestehenden Gebäudes.“

Modernes und klimafreundliches Bauprojekt

Beim ArchitektInnenwettbewerb zum Bauprojekt für die Schulerweiterung setzte sich der Entwurf der Architekten Peter Mayrhofer, Gilbert Sommer und Volker Flamm durch. Dieser sieht einen dreigeschossigen Erweiterungsbau im Süden der Schule vor, der durch seine mit großen, zurückgesetzten Glasflächen bestückte Fassade lichtdurchflutete Klassenräume schafft. Das moderne Lüftungssystem erzeugt zudem eine optimale Luftqualität im gesamten Gebäude. Mit der gewählten Massivbauweise aus Holz, der Wärmeversorgung über das Fernwärmenetz und der Installation einer großflächigen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach punktet der Neubau zudem in Sachen nachhaltiger und sparsamer Energieversorgung. Insgesamt kann somit eine positive Energiebilanz erreicht werden: Innerhalb weniger Betriebsjahre wird der Neubau so viel Energieüberschuss produzieren, dass er die gesamten Klimaemissionen aus seiner Errichtung kompensieren wird. „Alleine die Photovoltaik-Anlage wird bis zu 49 Kilowatt an elektrischen Strom erzeugt – umgerechnet können damit rund 20 Haushalte mit Strom versorgt werden. Das Projekt hat Vorbildfunktion und zeigt, wie nachhaltiges und klimafreundliches Bauen funktionieren kann“, freut sich LR Tratter. Wie auf der TBFS werden auf den Dächern aller Neubauten im Einflussbereich des Landes – sei es bei den Bezirkshauptmannschaften oder wie hier auf dem Schuldach – Photovoltaik-Anlagen installiert. Bis 2030 sollen zudem weitestgehend alle bereits bestehenden und geeigneten Immobilien mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. „Unser Ziel ist es, bis 2050 in Tirol energieautonom zu sein. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und sichern so die Lebensqualität in Tirol“, so LR Tratter.

Optimale Lernumgebung auch im Bestandsgebäude

Neben dem Neubau wird auch das bestehende Gebäude der TFBS modernisiert: Im ersten Obergeschoss werden offen gestaltete Lern-/Aufenthaltsmöglichkeiten für die SchülerInnen geschaffen. Für den Aufenthalt an der frischen Luft wird zudem ein Freibereich auf dem Dach realisiert. Gleichzeitig wird das Dachgeschoß thermisch saniert und teilweise angehoben. Die Klassenräume werden mit Akustikdecken und LED Beleuchtung ausgestattet. Zusätzlich wird auch der Eingangsbereich der Schule neu organisiert. „Wir möchten eine optimale Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler schaffen – sowohl im modernen Neubau als auch im bereits bestehenden Gebäude. Mit den umfangreichen Bauarbeiten wird die Schule noch mehr zu einem Ort, an dem sich die Jugendlichen wohl fühlen und bestmöglich für ihr künftiges Leben vorbereitet werden. Die gewählte Energieversorgung in Kombination mit der Installation eines modernen Lüftungssystems wirkt zudem positiv auf die Betriebskosten aus“, so Direktorin Vogl.

Förderung heimischer Betriebe

Im Rahmen des öffentlichen Vergabeverfahrens wurden mehrheitlich Tiroler Unternehmen ermittelt. „Das zeigt einerseits, dass unsere Tiroler Betriebe absolut konkurrenzfähig sind. Andererseits freut es mich, dass dieses Landesbauprojekt einmal mehr ein Beispiel für geschlossene regionale Wirtschaftskreisläufe ist“, führt LR Tratter aus. Die Erweiterung der TFBS wirkt sich zudem positiv auf den Standort Hall in Tirol aus, wie Bürgermeister Christian Margreiter weiß: „Mit der TFBS ist Hall das Ausbildungszentrum für Fotografie, Optik und Hörakustik in Österreich. Gemeinsam mit den vielen anderen Bildungseinrichtungen in der Stadt – wie etwa die UMIT, das AZW oder auch die Tiroler Fachberufsschule für Garten, Raum und Mode – bieten wir ein umfassendes Angebot.“