Kampagne „Wir sind elementar“ startet in nächste Phase

Ausbildungsmöglichkeiten, Förderungen sowie Berufschancen im Fokus

  • Land Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, Arbeiterkammer Tirol, Stadt Innsbruck, Tiroler Gemeindeverband und Plattform Kinderbetreuung Tirol unterstützen Kampagne zur Elementarbildung
  • Alle Informationen zur Kampagne „Wir sind elementar“ unter: www.elementar.tirol

Insgesamt rund 6.300 Menschen arbeiten derzeit in Tirol in Kinderkrippen, Kindergärten, Horten und als Tageseltern. Dabei leisten sie tagtäglich essenzielle Arbeit in der Kinderbildung und Kinderbetreuung. Für Bildungslandesrätin Cornelia Hagele ist klar: „Die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung ist entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft. Deshalb ist die Arbeit von Elementarpädagoginnen und -pädagogen sowie Assistenzkräften und Tageseltern von grundlegender Bedeutung.“ Genau das ist auch die Kernbotschaft der tirolweiten Kampagne „Wir sind elementar“, die gemeinsam von Land Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, Arbeiterkammer Tirol, der Stadt Innsbruck, dem Tiroler Gemeindeverband und der Plattform Kinderbetreuung Tirol seit Oktober 2023 umgesetzt wird. Diese startet mit heute, Mittwoch, in die nächste Phase, in der vor allem Ausbildungsmöglichkeiten, Förderungen sowie Berufschancen im Fokus stehen.

Kampagne wichtiger Schritt hin zum Rechtsanspruch

Die Kampagne „Wir sind elementar“ wurde als eine essenzielle Maßnahme des 10-Punkte-Maßnahmenplans auf dem Weg hin zur Umsetzung des Rechtes auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes in Tirol definiert. „Um ein bedarfsgerechtes, leistbares, ganztägiges und ganzjähriges Angebot für Kinder ab dem zweiten Geburtstag auszubauen, liegt von Anfang an ein klarer Fokus darauf, auch die Zahl der Pädagoginnen und Pädagogen zu stabilisieren, zu stärken und zu erweitern und die Bedeutung des Berufsbildes in der Gesellschaft zu verankern“, betont LRin Hagele.

In insgesamt drei Wellen soll die Kampagne genau dies bewirken: Die erste Phase startete bereits im Oktober und zielte auf die Wertschätzung jener Personen ab, die in der Branche tätig sind. Im März startet nun die zweite Welle, um Personen auf die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten und Berufschancen aufmerksam zu machen. Die dritte und letzte Kampagnenphase beginnt mit Sommer 2024 und zielt auf Wieder- und QuereinsteigerInnen sowie auf jene Personen ab, die sich in der Phase der Berufsorientierung befinden. Ziel der Kampagne ist es, Personen für die Elementarpädagogik zu begeistern bzw. bestehendes Personal zu halten.

Ausbildungen, Gehaltsrechner und Förderungen im Fokus

Die Webseite www.elementar.tirol liefert Informationen zu den verschiedenen Berufsbildern sowie zu den Ausbildungsmöglichkeiten für Weiter-, Quer- und NeueinsteigerInnen. Neben Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten erhalten Interessierte auch Informationen zu Gehaltsberechnungen und Fördermöglichkeiten für die Ausbildung: Über das Bildungsgeld-Update, den Weiterbildungsbonus, die Ausbildungshilfe oder die neue Implacementstiftung „Elementarpädagogik Tirol“ erhalten Auszubildende bis zu 90 Prozent ihrer Ausbildungskosten rückerstattet oder die Möglichkeit eine gänzlich geförderte Ausbildung im Bereich der Elementarbildung zu absolvieren.

Nach Abschluss der Ausbildung gibt es je nach Anstellung drei Grundlagen für die Berechnung des Gehaltes – das Gemeindevertragsbedienstetengesetz, den SWÖ-Kollektivvertrag und den Mindestlohntarif für private Kinderbildungseinrichtungen. Für die Berechnung sind zudem einschlägige Ausbildungen und Vordienstzeiten relevant. So verdienen eine pädagogische Fachkraft zwischen 2.900 und 3.200 Euro brutto, eine pädagogische Assistenzkraft zwischen 2.400 und 2.700 Euro brutto und Tageseltern zwischen 1.700 und 3.000 Euro brutto jeweils monatlich bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden ohne Vordienstzeiten.


Statements der FördergeberInnen:

Martina Entner, Wirtschaftskammer Tirol: „Wir unterstützen es sehr, dass die Kampagne ‚Wir sind elementar‘ in die zweite Runde geht. Gemeinsam gehen wir hier einen wichtigen Schritt des Weges. Wir haben innerhalb der Wirtschaftskammer eine Ansprechpartnerin, die unsere Mitgliedsbetriebe bei der Umsetzung von betrieblichen Kinderbetreuungsangeboten unterstützt. Für uns liegt in der frühkindlichen Bildung und Betreuung eine große Chance – vor allem in Bezug auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielt die Kinderbildung- und betreuung unserer Kleinsten eine wesentliche Rolle. Auch für die Kinder selbst bedeutet ein gutes Angebot Chancengleichheit, da sie in guter Betreuung optimale Förderung erfahren.“

Erwin Zangerl, Arbeiterkammer Tirol: „Die Bedeutung von Elementarpädagoginnen und -pädagogen für die Gesellschaft wird nach wie vor massiv unterschätzt. Sie leisten mit ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit Großartiges und sind ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Zukunft unserer Kinder geht. Dies ist mit ein Grund, warum wir die Kampagne ‚Wir sind elementar‘ unterstützen, nicht nur um unsere Wertschätzung gegenüber allen Elementarpädagoginnen und -pädagogen auszudrücken, sondern auch um auf die Attraktivität dieses Berufsbildes hinzuweisen.“

Elisabeth Mayr, Stadt Innsbruck: „Wir freuen uns, dass die Kampagne nun in die nächste Phase startet. Um die notwendigen Rahmenbedingungen für die beste frühkindliche Bildung und Betreuung für alle Kinder zu schaffen, müssen wir in einem ersten Schritt die so wichtige Arbeit der pädagogischen Fachkräfte, Assistenzkräfte und Tageseltern hervorheben. Mit der Kampagne ,Wir sind elementar‘ rücken wir die wertvollen Berufe in der elementaren Bildung ins Licht der Öffentlichkeit.“

Karl-Josef Schubert, Tiroler Gemeindeverband: „Ein leistbares, ganztägiges und ganzjähriges Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsangebot ist ein wesentlicher Faktor, um Familien direkt in der Heimatgemeinde und darüber hinaus – sei es am Arbeitsplatz oder am Weg dorthin – in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bestmöglich zu unterstützen. Dabei sind es vor allem die Elementarpädagoginnen und –pädagogen, die dieses Angebot überhaupt erst möglich machen. Es gilt dabei im Rahmen des Rechtes auf Kinderbildung und Kinderbetreuung die besten Rahmenbedingungen für Familien, Gemeinden und vor allem auch für die pädagogischen Fachkräfte zu schaffen.“

Susanne Marini, Plattform Kinderbetreuung Tirol: „Der Beruf der ElementarpädagogIn, Assistenzkraft oder Tagesmutter bietet eine so bereichernde Arbeit, bei der so viel Wertvolles und Bereicherndes jeden Tag passiert. Wir freuen uns sehr, dass wir in der Kampagne ,Wir sind elementar‘ diesen Mehrwert jetzt sichtbar machen können. So erreichen wir sicherlich viele Menschen, die dieses Berufsfeld für sich entdecken möchten.“