LH Mattle: „Tariferhöhung für die Pflege sichert Versorgungsqualität“

25 Millionen Euro mehr für Alten- und Pflegeheime, Tagespflege und 24-Stunden-Betreuung im Jahr 2023

  • Aufstockung auf insgesamt 15 geförderte Ausbildungsplätze für Case Management
  • Erweiterung BezieherInnenkreis Tiroler Pflegestipendium PLUS bis Ende 2023

Diese Woche beschloss die Tiroler Landesregierung die Tarife für die Alten- und Pflegeheime, die Tagespflege sowie den Zuschuss für die 24-Stunden-Betreuung für das Jahr 2023 zu erhöhen. Der Beschluss wurde auf Empfehlung des Geschäftsführenden Ausschuss Pflege – bestehend aus Land Tirol, Tiroler Gemeindeverband und der Stadt Innsbruck – gefasst. Auf Antrag von LH Anton Mattle und Pflegelandesrätin Cornelia Hagele werden zusätzlich 25 Millionen Euro für eine einheitliche und hochwertige Versorgungsqualität aufgewendet. „Die importierte Teuerung darf die Qualität unseres Gesundheitswesens nicht gefährden. Mit der Tariferhöhung sichern wir den hohen Standard in der Pflege und Betreuung in den Tiroler Pflegeheimen, der Tagespflege sowie der 24-Stunden-Betreuung und unterstützen die Versorgung der Pflegebedürftigen in Tirol“, betont LH Mattle. Das Basisbudget von Land, Stadt Innsbruck und Gemeinden für stationäre und mobile Pflege, Kurzzeit- und Tagespflege sowie 24-Stunden-Betreuung beläuft sich für das Jahr 2023 auf rund 381 Millionen Euro. Der Antrag auf zusätzliche 25 Millionen Euro wird dem Tiroler Landtag zur Beschlussfassung vorgelegt.

Tariferhöhung Alten- und Pflegeheime und Tagespflege

Insgesamt 92 Alten- und Pflegeheime in Tirol profitieren von einer Tariferhöhung. Dabei werden die Tarife für die Pflege und Betreuung jährlich auf Basis von Personal- und Sachkosten neu berechnet. Allein die Erhöhung der Tarife in den Alten- und Pflegeheimen sowie der Tagespflege belaufen sich auf Mehrkosten von rund 25 Millionen Euro. Außerordentlich erhöht wurde dabei beispielweise der Tarif ‚Normkosten Fahrten‘ in der Tagespflege von acht auf zehn Euro. „Diese finanziellen Mittel sind eine wichtige Investition zur künftigen Absicherung einer hochqualitativen Pflege und Betreuung der pflege- und betreuungsbedürftigen Tiroler Bevölkerung. Durch die Aufstockung des Budgets ist somit auch weiterhin eine optimale Versorgung aller Pflegebedürftigen sowie eine angepasste Entlohnung in der Pflegelandschaft in Tirol sichergestellt“, erläutert LRin Hagele.

Tariferhöhung für 24-Stunden-Betreuung

Seit Jänner 2008 gibt es zwischen dem Bund und den Ländern eine Vereinbarung über die gemeinsame Förderung der 24-Stunden-Betreuung. In der Vereinbarung ist eine Kostentragung der Länder in der Höhe von 40 Prozent der Bundesförderung festgelegt. Der Bund hat in Abstimmung mit den Bundesländern die Förderbeträge der 24-Stunden-Betreuung erhöht. Das bedeutet bei Verwendung einer selbstständigen Betreuungsperson wird einen Anstieg von derzeit 275 Euro auf 320 Euro monatlich und bei Verwendung von zwei selbstständigen Betreuungspersonen von 550 Euro auf 640 Euro monatlich verzeichnet.

Mehr Ausbildungsplätze für Case ManagerInnen als Schnittstelle

Case ManagerInnen agieren als Schnittstelle zwischen VersorgungsanbieterInnen im Krankenhaus, der mobilen bzw. häuslichen Betreuung und den PatientInnen sowie ÄrztInnen, TherapeutInnen, Krankenkassen und anderen VersorgungsanbieterInnen im sozialen-pflegerischen Bereich. Durch ihren Einsatz wird die vom Land Tirol gestellte Prämisse „ambulant vor stationär“ zusätzlich unterstützt. Seit Mai 2020 wird gemeinsam mit dem Department für Pflegewissenschaft und Gerontologie der Tiroler Privatuniversität UMIT und dem Ausbildungszentrum West für Gesundheitsberufe (AZW) – mit Unterstützung des Landes Tirol – ein Universitätskurs für das sozial-pflegerische Case Management am Standort des AZW Innsbruck angeboten. In der Regel können zehn diplomierte Pflegepersonen pro Jahr zu Case ManagerInnen ausgebildet werden – diese Zahl wird nun einmalig auf 15 geförderte Ausbildungsplätze angehoben.

Erweiterung BezieherInnenkreis Tiroler Pflegestipendium PLUS

Wer sich für eine Ausbildung zur Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz oder für das Bachelorstudium für Gesundheit und Krankenpflege entscheidet, erhält seit September letzten Jahres 600 Euro im Rahmen des Pflegepakets des Bundes. Davon werden 400 Euro vom Bund und 200 Euro vom Land übernommen. Damit löste der bundesweite Ausbildungsbeitrag das vom Land geschaffene Tiroler Pflegestipendium (130 Euro pro Monat) und Tiroler Pflegestipendium PLUS (340 Euro pro Monat) ab. Von dieser finanziellen Unterstützung sind jedoch Personen, die eine Förderung vom AMS erhalten ausgenommen. Diese erhalten über das AMS seit Dezember 2022 ein Pflegestipendium in der Höhe von 1.400 Euro. Ausgenommen vom Pflegestipendium des AMS sind jedoch Personen, die ihre Ausbildung vor dem 1. September 2022 begonnen haben, weshalb das Land Tirol mit einem Beschluss im Jänner dieses Jahres das Tiroler Pflegestipendium PLUS auch jenen Pflegeauszubildenden als Überbrückungsleistung bis Ende 2023 gewährt.

In Umsetzung des Pflegestipendiums des AMS hat sich nun herausgestellt, dass auch Auszubildende, die eine AMS Leistung in Form der Bildungskarenz erhalten und ihre Ausbildung in der Zeit vom 1. September bis 31. Dezember 2022 begonnen haben, ebenfalls vom Pflegestipendium des AMS ausgenommen sind. Im Rahmen der gestrigen Regierungssitzung beschloss die Tiroler Landesregierung nun den Kreis der Bezugsberechtigten für das Tiroler Pflegestipendium PLUS für das Jahr 2023 zu erweitern. „Damit soll Auszubildenden, die nicht von der erhöhten Beihilfe des AMS zur Deckung des Lebensunterhaltes umfasst sind, die Fortführung der Ausbildung in der Pflege erleichtert werden“, betont LRin Hagele.

Weitere Informationen zu Förderungen für Pflegeauszubildende sowie zu allen Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege finden sich auf der Website des Landes.