Normalbetrieb in Tiroler Spitälern soll schrittweise wieder hochgefahren werden

Zahl der Coronavirus-IntensivpatientInnen stabil

In Tirols Spitälern bereitet man sich derzeit für ein Hochfahren hin zum Normalbetrieb vor. In enger Abstimmung zwischen Land Tirol und den Ärztlichen Direktoren der Tiroler Spitäler werden mögliche Maßnahmen evaluiert – gestern, Freitag, tagte der Sonderstab Gesundheit mit den medizinischen Experten und den Ärztlichen Direktoren. Im Rahmen der stufenweisen Wiederaufnahme der Versorgung von elektiven PatientInnen wird eine patientenorientierte Priorisierung nach medizinischer Dringlichkeit erfolgen. Die nach wie vor eingeschränkte Versorgungsstruktur in Tirol wird dabei berücksichtigt: „Es gilt auch weiterhin, die Intensiv- und Beatmungseinheiten in Tirols Spitälern weitestgehend zu schonen. Auf Basis dessen sowie der Berücksichtigung der bestehenden Ressourcen der Häuser sowie des allgemeinen Gesundheitszustandes der Patientinnen und Patienten und vorhandener Beschwerden werden elektive Eingriffe schrittweise wieder durchgeführt. Weiterhin prioritär behandelt werden selbstverständlich akut vorzunehmende Eingriffe“, sagt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg.

Entwicklungen werden genau im Auge behalten

So sind es beispielsweise ursprünglich geplante orthopädische Eingriffe oder Operationen im Zuge von chronischen Beschwerden, die nun wieder durchgeführt werden sollen. Um eine Einschleppung des Virus in Krankenhäuser auch weiterhin zu verhindern, sollen PatientInnen auch auf das Coronavirus im Vorhinein getestet werden. „Die Details des Konzepts zur Wiederaufnahme der Behandlungen werden nun entsprechend der abzuwartenden Vorgaben des Bundes ausgearbeitet. Grundsätzlich werden vonseiten des Landes Empfehlungen an die Einrichtungen ausgesprochen. Es wird von uns ein Monitoring geben, auf Basis dessen wir rasch reagieren und proaktive Maßnahmen setzen können, wenn es die Situation erfordert“, sagt LR Tilg.

Die Entwicklungen hinsichtlich der Coronavirus-Infektionen und die daraus resultierenden Krankenhausaufnahmen, Funktionalität von Versorgungsketten und Materialbeständen werden in den nächsten Wochen genau beobachtet und analysiert. Die Behandlung von PatientInnen bei medizinischer Dringlichkeit und Notfällen sowie die Versorgung von PatientInnen mit einer Coronavirus-Erkrankung werden jedenfalls wie bisher auf hohem Niveau gewährleistet sein.

Ausreichend Spitalsbetten in Tirol verfügbar – auch im Intensivbereich

Bis dato sei es auch aufgrund der intensiven Vorarbeiten des Sonderstabs Gesundheit erfolgreich gelungen, einen Engpass bei den Spitalsbetten – insbesondere im Intensivbereich – abzuwenden und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung bestmöglich aufrechtzuerhalten. Es gehe nun darum, dass Eingriffe abseits von Notoperationen und Behandlungen durchgeführt werden, so der Landesrat. Dabei erlangt der Schutz von Personal sowie PatientInnen durch Aufrechterhaltung der bisher gesetzten Maßnahmen in den Tiroler Spitälern weiterhin höchste Priorität. Die Einschränkungen für BesucherInnen würden deshalb aus derzeitiger Sicht ebenso aufrecht bleiben.

Von den gesamten Intensiv-Bettenkapazitäten für Erwachsene sind mit Stand heute 63 Prozent belegt. „Aktuell befinden sich 112 Patientinnen und Patienten mit einem positiven Testergebnis in den Spitälern. Davon werden weniger als die Hälfte, nämlich 49, intensivmedizinisch betreut. Die Zahl der Coronavirus-IntensivpatientInnen bleibt damit weiter stabil“, sagt LR Tilg.

Dank an Verantwortliche und Bevölkerung

Einmal mehr dankt LR Tilg den Verantwortlichen im medizinischen Bereich: „Unser Dank gilt unter anderem vor allem dem Krankenhauspersonal, den Ärztinnen und Ärzten, den Pflegekräften und der engagierten Ärzteschaft im niedergelassenen Bereich.“ Ein Dank gelte darüber hinaus der Bevölkerung, die sich sehr diszipliniert verhalte und damit zur Stabilisierung der Lage in den Spitälern entscheidend beigetrage.