Überregionaler Austausch zur Pflegeausbildung und Pflegelehre

Einblicke in das Ausbildungsmodell „Pflegelehre“ in Liechtenstein

  • Pflegelehre in Tirol: Erste Austausch- und Vorbereitungsmaßnahmen starten
  • Informationen zu Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten unter www.tirol.gv.at/pflegeberufe

 

Um die Pflegeausbildung weiter zu stärken und mehr junge Menschen für das den Pflegeberuf zu begeistern, sollen künftig verschiedene Ausbildungsmodelle genauer beleuchtet werden. Vorreiter ist dabei beispielsweise das Modell der „Pflegelehre“ in der Schweiz, das mittlerweile zu jenen Lehrberufen mit den größten Zuläufen zählt. Eng an das Schweizer Modell angelehnt, ist auch die Pflegeausbildung in Liechtenstein. Dazu fand diese Woche mit Pflege- und Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele sowie Wirtschaftskammer-Fachgruppenobmann der Gesundheitsbetriebe Oswald Jenewein und Geschäftsführer der Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD) Hubert Innerebner ein überregionaler Austausch in der Liechtensteinischen Alters- und Krankenhilfe (LAK) in Vaduz statt.

„Mit dem Ausbau bestehender Ausbildungen und der Erweiterung der Ausbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich setzen wir einen wichtigen Schritt in der Attraktivierung des Berufsbildes und gewährleisten damit einen wohnortnahen und niederschwelligen Zugang für alle Interessierten“, betont LRin Hagele.

Auch ISD-Geschäftsführer Innerebner hebt die Vorteile neuer Ausbildungsmodelle für die Praxis hervor: „Die Pflegelehre bietet eine gute Möglichkeit, nach der abgeschlossenen Pflichtschulzeit direkt in den Pflegeberuf einzusteigen. Derzeit ist ein Einstieg in Tirol über die dreieinhalbjährige Ausbildung an einer berufsbildenden mittleren und höheren Schule oder der Ausbildung in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ab 17 Jahren möglich. Mit dem Lehrberuf würde die Altersschwelle gesenkt und der Zugang in den Pflegeberuf erheblich erleichtert werden.“

Lehre zur/m Fachfrau/-mann Gesundheit

Die Liechtensteinische Alters- und Krankenhilfe (LAK) ist ein Pflegeheimverbund mit sechs Standorten in Liechtenstein. Rund 430 Mitarbeitende betreuen etwa 300 BewohnerInnen. Jährlich starten rund 15 Auszubildende ihre Lehre als Fachfrau/-mann Gesundheit in der LAK. Lehrinhalte sind die Begleitung, Pflege und Betreuung pflegebedürftiger Menschen in ihrem Alltag im stationären wie ambulanten Bereich: von der Körperpflege über medizintechnische Verrichtungen, Administration bis hin zu organisatorischen Arbeiten. In drei Jahren absolvieren die Lehrlinge ihre praktische Ausbildung an den verschiedenen Standorten des LAK und je nach Lehrjahr ein bis zwei Tage pro Woche an der Berufsfachschule. Zudem absolvieren sie verschiedene überbetriebliche Kurse, in denen der theoretische Unterrichtsstoff mit praktischen Übungseinheiten zu verschiedenen Themen wie medizintechnische Pflege, Betreuung in Notfallsituationen usw. verknüpft werden.

Pflegeausbildung: Lehre und weitere Schulen

Seit 2020 kann die dreieinhalbjährige Ausbildung mit dem Schwerpunkt Pflegeassistenz an der Ferrarischule in Innsbruck sowie an allen fünf Standorten der Landwirtschaftlichen Lehranstalten (LLA) Rotholz, Imst, Landeck-Perjen, Weitau/St. Johann und Lienz in Kooperation mit den Tiroler Gesundheits- und Krankenpflegeschulen abgeschlossen werden. Zudem wurde nun auch die Diplomausbildung an den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen ab Herbst 2023 noch einmal ermöglicht. Aufgrund der erfolgreichen Bilanz des Ausbildungsschwerpunkts Pflege an den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen soll auch dieses Modell auf weitere Standorte erweitert werden. Mit Herbst 2023 startet die Ausbildung zur Pflegefachassistenz voraussichtlich an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLWest) in Innsbruck und an der Höheren Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS) in Zams.

Darüber hinaus wird künftig auch eine „Lehre in einem Assistenzberuf der Pflege“ (Pflegelehre) angedacht. Nach dem Austausch in Liechtenstein soll in einer ersten Vorbereitungsphase in den kommenden Monaten alle an dem Lehrberuf beteiligten PartnerInnen und Organisation zusammengeführt, mögliche Standorte geklärt und Vorbereitungsmaßnahmen getroffen werden.

Weitere Informationen zu allen Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege finden Sie unter www.tirol.gv.at/pflegeberufe.