Räumung der Geschiebebecken im Stubaital hat begonnen

Appell zu umsichtigem Verhalten im Falle von weiteren Starkregenereignissen

  • Mehrere hundertausend Kubikmeter Material in Geschiebebecken und Bachbetten
  • Aufräumarbeiten sind in vollem Gange

Die Geschiebebecken in den Gemeindegebieten von Neustift, Mieders und Fulpmes haben bei den Unwettern am Freitagabend im Stubaital tausende Kubikmeter Geschiebe – also Gestein und Geröll – abgefangen und konnten somit weitere Vermurungen des Tals verhindern. Allein im Geschiebebecken des Margaretenbachs befinden sich zwischen 20.000 und 25.000 Kubikmeter Geschiebe. Auch entlang der Bachläufe haben sich tausende Kubikmeter angesammelt. Nun wurde mit den Räumungsarbeiten begonnen. „Die Geschiebebecken haben ihren Zweck erfüllt und konnten das Schadensausmaß in den Gemeinden so gut wie möglich eingrenzen. Nun gilt es, die Becken so rasch wie möglich wieder zu leeren, um bei weiteren Unwettern wieder genügend Fassungsvermögen zu haben und auch die Bachläufe rasch auszubaggern, um den Wasserabfluss zu gewährleisen“, erklärt Ivo Schreiner von der Wildbach- und Lawinenverbauung. Das Land Tirol, die Gemeinden und die Wildbach- und Lawinenverbauung arbeiten eng mit lokalen Erdbewegungsunternehmen zusammen, um die Räumungsarbeiten rasch voranzutreiben. Die Becken entlang des Oberbergbachs haben schon wieder eine ausreichende Kapazität, um bei moderaten Unwettern Material abzufangen – ebenso wurde der Margaretenbach soweit ausgebaggert, dass weitere Geröll- und Wassermassen im Ernstfall unter Brücken hindurchkommen. Grundsätzlich dauert das Ausbaggern und der Abtransport des entsprechenden Materials je nach Größe des Beckens zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen. „Aktuell ist der Aufenthalt in Ufernähe bzw. im Bereich der Geschiebebecken und vermurten Bäche ein unnötiges Risiko. Wir erleben, dass sich viele Bewohnerinnen und Bewohner oder auch Wanderer gerne ein Bild von der Lage machen möchten, davon raten wir jedoch dringend ab“, so Schreiner.

Weitere Gewitter im Laufe der Woche möglich

Laut Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) sind bereits morgen, Montag, weitere Niederschläge im Stubaital möglich. „Wir appellieren an die Bevölkerung, sich bei erneuten Starkregenereignissen und Gewittern entsprechend achtsam zu verhalten und gefährdete Bereiche, wie etwa in der Nähe von Fließgewässern in solchen Fällen zu meiden“, so Michael Fankhauser von der Abteilung Krisen- und Gefahrenmanagement des Landes Tirol. Vonseiten der Gemeinden im Stubaital wird zudem an die Bevölkerung appelliert, sich von den betroffenen Gebieten wie beispielswese dem Margaretenbach in Fulpmes, fernzuhalten und kein unnötiges Risiko einzugehen.