LH Platter: „Land Tirol stärkt Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“

Mitfinanzierung von sechs neuen Primärversorgungseinheiten mit 2,2 Millionen Euro an Landesmitteln in den Jahren 2022 und 2023

  • Förderung von Gemeinschaftspraxen oder Gesundheitszentren, in denen Leistungen von Ärzteschaft sowie weiteren Gesundheitsberufen für Bevölkerung gebündelt werden

Die Tiroler Landesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung der Vereinbarung des Landes Tirol mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) über die Mitfinanzierung von sechs neuen Primärversorgungseinheiten in Tirol zugestimmt. Der Kostenbeitrag des Landes beläuft sich auf bis zu eine Million Euro für das Jahr 2022 und auf bis zu 1,2 Millionen Euro für das Jahr 2023 – also insgesamt rund 2,2 Millionen Euro. Mit den Primärversorgungseinheiten sollen die Krankenanstalten, insbesondere deren Ambulanzen, entlastet und die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum gestärkt werden. So wird dadurch etwa der Zusammenschluss von einzelnen ÄrztInnen zu Gemeinschaftspraxen oder interdisziplinären Gesundheitszentren und -netzwerken ermöglicht, in denen neben der Ärzteschaft auch weitere Berufsgruppen wie diplomiertes Gesundheits- und Pflegepersonal oder Physiotherapeuten und ExpertInnen aus den Bereichen Gesundheitsprävention, Diätologie und Sozialarbeit ihre Leistungen anbieten können.

„In der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig eine umfassende Gesundheitsinfrastruktur für die Gesellschaft ist. Jetzt geht es darum, die Versorgung für die Zukunft zu sichern, weiter auszubauen und insbesondere die bestehenden Krankenanstalten zu entlasten. Ein Schwerpunkt muss dabei in den Regionen liegen. Wir müssen die Daseinsvorsorge im Bereich Gesundheit für die Bevölkerung noch moderner denken und die Vernetzung zwischen den einzelnen Gesundheitsberufen anregen und fördern, um der Bevölkerung die bestmögliche und wohnortnahe Gesundheitsversorgung anzubieten“, betont LH Günther Platter.

„Wir wollen die Infrastruktur speziell in den ländlichen Regionen sichern und die medizinische Versorgung für die Bevölkerung vor Ort weiter ausbauen. Die Primärversorgungseinheiten bieten die Möglichkeit, umfassende Gesundheitsleistungen gebündelt anzubieten und beispielsweise einen Arztbesuch mit dem Besuch beim Ergotherapeuten oder der Gesundheitspsychologin zu verbinden. Das kompakte Versorgungsangebot erspart den Patientinnen und Patienten Zeit und oft auch lange Fahrtwege“, ergänzt LHStvin Ingrid Felipe.

Qualität der Gesundheitsversorgung weiter verbessern

Mit dem finanziellen Beitrag des Landes werden insbesondere das Primärversorgungs-Management, die Anschubfinanzierung, die Leistung der Gesundheits- und Krankenpflege sowie weiterer Gesundheits- und Sozialberufe finanziert. „Es freut mich, dass wir eine Einigung mit der ÖGK erzielen konnten. Wir forcieren damit die Gesundheit im Sinne der Bevölkerung und im Rahmen des ‚Regionalen Strukturplans ambulant‘. Durch Primärversorgungszentren werden nicht nur die Angebote für Patientinnen und Patienten optimiert und erweitert, sondern auch die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten sowie vielen weiteren Gesundheitsberufen attraktiviert. So können sich niedergelassene Ärztinnen und Ärzte vernetzen, ihre Kompetenzen bündeln und beispielsweise Öffnungs- und Ordinationszeiten abstimmen und ausweiten“, sagt Gesundheitslandesrätin Annette Leja. Die Diagnostik und Versorgung könne dadurch insbesondere für PatientInnen im ländlichen Raum vereinfacht und Wege verkürzt werden. Zudem könnten Überweisungen in Spitäler oder zu FachärztInnen gezielter und effizienter erfolgen. „Die Bündelung von Kompetenzen verschiedener Berufsfelder bietet enormes Potential, das wir nutzen wollen, um die Qualität der Gesundheitsversorgung weiter zu verbessern“, so LRin Leja.


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

 

„Richtig Heizen mit Holz“ wird fortgesetzt: Die im Jahr 2012 gestartete Umweltinitiative, getragen von der Abteilung Umweltschutz des Landes in Zusammenarbeit mit der Energie Tirol und dem Klimabündnis Tirol, wird auch im Jahr 2022 fortgesetzt. Das Land Tirol stellt dafür 52.000 Euro zur Verfügung. „Falsch beheizte oder alte Holzöfen sowie falsches oder geringwertiges Brennmaterial verschlechtern die Luftqualität erheblich und sind damit eine Belastung für die Umwelt. Mit der Fortführung dieser erfolgreichen Initiative wollen wir zur weiteren Reduktion von Feinstaubemissionen aus falsch betriebenen Holzfeuerungsanlagen beitragen und den vermehrten Einsatz von Zentralheizungen auf Basis von Biomasse forcieren“, informiert die zuständige LHStvinIngrid Felipe. Geplant sind unter anderem die Durchführung weiterer „Klimaaktiv-Heizungschecks“ für ältere Heizanlagen zur Steigerung der Effizienz sowie zur Reduktion der Emissionen, eine Verlosung für einen Jahresvorrat an „Tiroler Ofenholz“ und ein Informationsstand auf der Seniorenmesse SenAktiv zum Heizen mit Biomasse. „Zudem geht es um eine weitere Intensivierung und Pflege der Zusammenarbeit mit den langjährigen Kooperationspartnern wie den Tiroler Gemeinden, der Landesinnung der RauchfangkehrerInnen, der Lebenshilfe Tirol, des Vereins Tiroler Ofenholz, dem Umwelt Verein Tirol oder dem Tiroler Heizwerkerverband, um die Projektidee gemeinsam auch weiterzuentwickeln“, so Umweltreferentin Felipe.

 

Land fördert Errichtung von „Haus der Natur“ im Pitztal: Auf Antrag von LHStv Josef Geisler hat die Landesregierung die anteilige Finanzierung des „Hauses der Natur“ in St. Leonhard im Pitztal in der Höhe von 1,6 Millionen Euro beschlossen. Als Erweiterung des bestehenden Steinbockzentrums samt Anbindung an den Museumsbetrieb soll ein neues Gebäude mit innovativer Holz-Glas-Architektur errichtet werden – mit Ausstellungsflächen zu den Themengebieten Jagd und Forst sowie Flora und Fauna des Hochgebirges im Pitztal, Möglichkeiten für Seminare und Schulungen, als Ausgangspunkt für Exkursionen, Ort für Veranstaltungen und Vorträge – etwa für Schulklassen – sowie Forschungsprojekte. Zudem fungiert das neue Haus auch als Ausbildungszentrum für den Tiroler Jägerverband. „Das Steinbockzentrum in St. Leonhard ist eine Erfolgsgeschichte. Es ist ein Ort, an dem Mensch und Natur gleichermaßen im Mittelpunkt stehen und ein Besuchermagnet für Einheimische wie Touristen. Mit dem ‚Haus der Natur‘ als Ergänzung entsteht nun ein Bindeglied zu und Seminarzentrum für die Systempartner Naturpark Kaunergrat, TVB Pitztal und Tiroler Jägerverband“, betont LHStv Geisler. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der Covid-19-Konjunkturoffensive des Landes.

 

Weitere Photovoltaikanlagen auf Landesgebäuden: Die Tiroler Landesverwaltung wird klimafit – und das Schritt für Schritt: Im Sinne der Energiestrategie „Tirol 2050“ hat die Landesregierung nun die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen der Wasserbauhalle des Baubezirksamts Innsbruck (Bauhofareal in der Valiergasse) sowie des Seminargebäudes des Tiroler Bildungsinstituts Grillhof – in Ergänzung zur PV-Anlage des Haupthauses – beschlossen. Das Land Tirol nimmt dafür insgesamt 486.000 Euro in die Hand. „Mit der Errichtung dieser Anlagen wird das Ziel einer fossilfreien Energieversorgung und das Erreichen einer möglichst hohen Versorgungssicherheit der Landesverwaltung aktiv weiterverfolgt“, so LR Johannes Tratter, auf dessen Initiative der Regierungsbeschluss gefasst wurde.