Im Rokokosaal des Tiroler Landtages stellte Konrad Schwan, langjähriger erfolgreicher Betriebsberater und Wirtschaftsforscher, Sachverständiger, Hochschullehrer und Autor zahlreicher Fachbücher, sein aktuelles Werk vor.
LTP Herwig van Staa ging in seiner Begrüßungsansprache auf den überaus interessanten Lebensweg Schwans ein. Nach Abschluss einer Lehre als Maschinenschlosser und der Reifeprüfung studierte der gebürtige Deutsche an der Universität Innsbruck Wirtschaftswissenschaften und promovierte im Jahr 1970 bei Univ.-Prof. Dr. Clemens-August Andreae zum Thema „Öffentliche Unternehmen und öffentlicher Haushalt“. Neben seiner Lehrtätigkeit an zahlreichen Universitäten in ganz Europa gründete er im Jahr 1996 die Consulting Network Gesellschaft für interdisziplinäre Beratung, Forschung und Training für komplexe Projekte, zwei Jahre später die Consulting Company AG, Netzwerk für angewandte Unternehmenssicherung. Als renommierter Personalberater stand und steht er vor allem kleineren Unternehmen mit fundiertem Wissen und Rat zur Verfügung.
In seinen überaus spannenden und umfassenden Ausführungen ging Schwan u.a. auf die aktuelle Weltwirtschaftskrise und deren Profiteure und Verlierer ein. Ein Ende dieser Krise sei nur dann in Sicht, wenn es gelingt, wieder ausreichend Arbeitsplätze, vor allem für die jungen Menschen, zu schaffen. Eine besondere Gefahr für Europa sieht Schwan im aufkeimenden Neonationalismus in Teilen der EU, der zu einem schleichenden Verlust ureigenster Werte innerhalb Europas führe. Die aktuelle Krise der EU insbesondere im Hinblick auf die Lösung der Flüchtlingsproblematik sei daher vor allem eine moralische Krise. In seinen Augen brauche es dringend einen Paradigmenwechsel, gerade im Hinblick auf den seit den 1970er-Jahren von den USA nach Europa übergeschwappten Neoliberalismus.