Portrait von Ehrenringträgerin Anna Dengel an LTP van Staa überreicht

Würdiges Andenken an eine große Tirolerin

Der langjährige ärztliche Leiter des LKH Hochzirl Hans Peter Rhomberg war der Tiroler Missionsärztin und Ordensgründerin Anna Dengel noch zu ihren Lebzeiten freundschaftlich eng verbunden. Umso mehr freute sich Landtagspräsident Herwig van Staa über ein Protraitbild von Anna Dengel, dass er für das Land Tirol aus den Händen von Hans Peter Rhomberg persönlich entgegennehmen konnte.

Anna Dengel wurde am 16. März 1892 in Steeg geboren. Nachdem sie die Pensionatsschule der Heimsuchungsschwestern in Hall in Tirol besuchte, erfuhr sie durch Zufall von der schottischen Ärztin Agnes Mc Laren, die Ärztinnen für Indien suchte und daher junge Frauen unterstützte, die Medizin studieren wollten. Anna Dengel studierte darauf hin an der Universität Cork/Irland Medizin und promovierte im Jahr 1919 zu einer der ersten Ärztinnen Tirols. Ein Jahr später begann sie ihre Tätigkeit in Rawalpindi im damaligen Indien (heute Pakistan) und arbeitete in der Geburtshilfe, da Frauen dort aus religiösen Gründen keine medizinische Hilfe von Männern annehmen durften. Ihr Wunsch nach Eintritt in einen Orden hätte für Anna Dengel den Verzicht auf ihre ärztliche Tätigkeit bedeutet, da es damals Ordensleuten nicht gestattet war, den Arztberuf in vollem Umfang auszuüben. Im Jahr 1925 gründete sie daher mit drei Frauen, einer Ärztin und zwei Krankenschwestern, eine „Pia Societas“ (fromme Gemeinschaft), und nach Änderungen im Kirchenrecht legten Anna Dengel und ihre Schwestern im Jahr 1941 die Ewigen Gelübde ab. Anna Dengel wurde zur ersten Generaloberin der missionsärztlichen Schwestern, die bald schon weltweit Spitäler aufbauten. Mit dem Wachsen der Gemeinschaft wurde Anna Dengel auch in ihrer Heimat immer bekannter. „Das Land Tirol hat Anna Dengel bereits im Jahr 1966 mit seiner höchsten Auszeichnung, dem Ring des Landes, gewürdigt. Bemerkenswert ist hier nicht nur, dass sie die erste Frau war, der diese Ehre zuteil wurde, sie war auch die erste Person, der der Ring mit einem eigenen Gesetzesbeschluss zuerkannt wurde“, so Präsident van Staa. „Ich habe veranlasst, dass das Portrait dieser großen Tirolerin einen Ehrenplatz im Eingangsbereich zum Sitzungssaal des Tiroler Landtages erhalten wird“.