Aktuelle Nachweise von Großraubtieren in Tirol

Derzeit drei verschiedene Wolfsindividuen in diesem Jahr in Osttirol nachgewiesen

  • Kein Nachweis eines Großraubtieres bei Rissen in Längenfeld, Ehrwald und Matrei am Brenner
  • Schwer verletztes Jungrind im Gemeindegebiet von Stams, mögliche Beteiligung eines Großraubtieres

Aktuelle Ergebnisse von genetischen Untersuchung nach Rissen im Bezirk Lienz liegen vor: Bei begutachteten toten Schafen vom 9. Juli 2022 im Gemeindegebiet von Lavant konnte ein Wolf aus der italienischen Population genetisch nachgewiesen werden. Im Zuge der Untersuchung von einem Schafsriss vom 27. Juni 2022 aus dem Gemeindegebiet von Außervillgraten wurde hingegen heuer erstmalig ein Wolf aus der nördlichen Population genetisch nachgewiesen. Die DNA eines Wolfes aus der italienischen Population wurde weiters bei am 10. Juli 2022 begutachteten Schafen – ebenfalls aus dem Gemeindegebiet Außervillgraten – festgestellt. Dementsprechend wurden heuer nach derzeitigem Kenntnisstand bereits drei verschiedene Wolfsindividuen im Bezirk Lienz genetisch bestätigt.

Bei Proben, die im Zuge der Beurteilung von toten Schafen im Gemeindegebiet von Längenfeld (Bezirk Imst) und Ehrwald (Bezirk Reutte) sowie bei der Begutachtung von toten Hühnern in Matrei a. B. (Bezirk Innsbruck-Land) entnommen wurden, konnte jeweils keine DNA von einem großen Beutegreifer nachgewiesen werden.

Im Gemeindegebiet von Stams (Bezirk Imst) wurde gestern, Mittwoch, ein schwer verletztes Jungrind begutachtet. Es besteht die Möglichkeit eines Großraubtieres als Verursacher. Proben zur genetischen Abklärung wurden entnommen.

Wie vom Amt für Jagd- und Fischerei des Kantons Graubünden (Schweiz) mitgeteilt wurde, ist Anfang Juli dieses Jahres ein männlicher Wolf, der in Graubünden zur Erforschung des Raumnutzungsverhaltens besendert wurde, über Südtirol nach Nordtirol eingewandert. Das Tier hat ins Kaunertal und weiter ins Pitztal gewechselt. Eine zeitnahe örtliche Nachverfolgung ist jedoch aufgrund der topografischen Verhältnisse und den damit verbundenen Herausforderungen bei der Datenübermittlung nur in unregelmäßigen und nicht vorhersehbaren Zeitabständen möglich. Das Land Tirol befindet sich im laufenden Austausch mit den KollegInnen aus Graubünden.

Weitere Informationen zu Großraubtieren finden Sie unter www.tirol.gv.at/baer_wolf_luchs.