Nach Sturmschäden: Vermehrte Wegsperren im Wald

Nach Sturmschäden der vergangenen Wochen vermehrt Forstarbeiten im Wald – Missachtung von Sperrgebieten und Wegsperren kann zum Teil lebensgefährlich sein

  • „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“ bietet Informationen für FreizeitsportlerInnen und WaldbewirtschafterInnen: www.bergwelt-miteinander.at/sommer/absperrungen.html
  • Bergrettung Tirol immer wieder mit Einsätzen nach Missachtung von Sperren konfrontiert

Ein rundes gelbes Schild mit der Aufschrift „Befristetes forstliches Sperrgebiet – Betreten verboten“: Sperrgebietstafeln wie diese finden sich immer wieder auf Waldwegen und entlang von Forststraßen – gerade nach den aktuellen Sturmschäden in ganz Tirol. Solche Wegsperren signalisieren laufende Holzarbeiten im betroffenen Gebiet und dienen dem Schutz aller, die sich im Wald aufhalten. Immer wieder werden diese jedoch missachtet.

„Wandern, Biken, Laufen, Schwammerlsuchen, Nordic Walking – viele Menschen treibt es in der Freizeit in die Tiroler Wälder. Während Forstarbeiten kann die erholsame Natur jedoch auch gefährlich werden. Herabfallende Äste, umfallende Bäume oder auch die eingesetzten Maschinen und Seilwinden können potentiell zu Unfällen führen. Nach den Stürmen der vergangenen Wochen finden in den Tiroler Wäldern vermehrt Forstarbeiten statt. Wir bitten daher all jene, die sich in den Wäldern aufhalten, die Wegsperren einzuhalten, sich zu informieren und die nötige Vorsicht walten zu lassen“, appelliert LHStv Josef Geisler. Dem pflichtet auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol, Josef Hechenberger, bei und ergänzt: „Eine Missachtung der Wegsperren ist nicht nur für Freizeitsportlerinnen und -sportler, sondern auch für die Forstarbeiterinnen und -arbeiter gefährlich. Werden diese bei ihrer ohnehin schwierigen Arbeit gestört oder abgelenkt, steigt das Unfallrisiko.“

Bergwelt Tirol bietet Informationsangebot für konfliktfreie Nutzung der Wälder

Mehr Aufmerksamkeit für das Thema schafft das Landesprogramm „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“. Neben der Sensibilisierung der Bevölkerung, steht das Informationsangebot für WaldbewirtschafterInnen im Vordergrund: „Der Wald ist nicht nur Erholungsraum, sondern auch Arbeitsplatz. Das führt leider immer wieder zu Nutzungskonflikten“, erklärt Klaus Pietersteiner von Bergwelt Tirol. „Werden Forstarbeiten und Wegsperren nicht klar kommuniziert, steigt die Unfallgefahr. Mit unserer Initiative informieren wir über die rechtlichen Rahmenbedienungen für Sperren, Haftungsfragen und Möglichkeiten, Sperren klar und verständlich zu kommunizieren. Dazu gehören etwa Sperrgebietstafeln mit Angaben zur Dauer der Sperre oder auch physische Barrieren. Ganz im Sinne des Grundgedankens von ‚Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben‘ möchten wir damit einen Beitrag für ein Miteinander aller Nutzerinnen und Nutzer in der Natur leisten.“ Mehr Informationen finden sich auf der Website von „Bergwelt Tirol – Miteinander Erleben“ unter www.bergwelt-miteinander.at/sommer/absperrungen.html. Ein anschaulicher Kurzfilm zum Thema findet sich zudem unter www.youtube.com/watch?v=RYU1T4rYAkM.

Missachtete Sperren führen immer wieder zu Einsätzen der Bergrettung

Wird eine Wegsperre missachtet, kann es zu verheerenden Unfällen kommen. Immer wieder muss deswegen auch die Bergrettung ausrücken, erklärt Hermann Spiegl, Landesleiter der Bergrettung: „Jeder und jedem muss bewusst sein, dass die Missachtung von forstlichen Absperrungen immer mit Lebensgefahr verbunden sein kann. Vermeintliche Abkürzungen durch gesperrtes Gebiet können mitunter in Unfällen oder auch teuren Bergungseinsätzen enden. Beispielsweise musste dieses Jahr bereits eine Familie per Hubschrauber geborgen werden, nachdem sie eine Wegsperre missachtete und sich daraufhin in dem nicht gesicherten Gebiet verstieg.“