LHStvin Felipe: „Der Nationalpark war mir in den letzten zehn Jahren eine Herzensangelegenheit“

61. und letzte Arbeitssitzung als Vorsitzende des Tiroler Nationalparkkuratoriums.

Am heutigen Dienstag, 19. Juli 2022, fand im Gemeindesaal Dölsach die 61. Arbeitssitzung des Tiroler Nationalparkkuratoriums Hohe Tauern Tirol statt.  Für Naturschutzlandesrätin LHStvinIngrid Felipe eine besondere, denn nach beinahe einem Jahrzehnt Zuständigkeit für den Osttiroler Nationalparkanteil und insgesamt 19 Sitzungen als Kuratoriumsvorsitzende, leitete sie zum allerletzten Mal dieses Gremium.

„Zehn Jahre politische Zuständigkeit für den Nationalpark Hohe Tauern verbindet – mit den Menschen in der Region, mit der einzigartigen Natur und auch den Herausforderungen, die ein derartig großes und bedeutendes Schutzgebiet mit sich bringt“, betont LHStvin Felipe nach der Sitzung.

Ihr Blick zurück auf die vergangenen Jahre lässt sich am besten mit dem Wort „Vielfalt“ beschreiben. Für die Tiroler Naturschutzreferentin steht der Nationalpark nämlich nicht nur für seine Artenvielfalt: „Ich durfte den Nationalpark auch als Ort der Erholung, der Bildung und der touristischen Nutzung, der bergbäuerlichen Almwirtschaft und als Labor für die Wissenschaft kennenlernen und unterstützen. Die große Herausforderung dabei war es, die unterschiedlichen Interessen auszugleichen, sodass der Nationalpark in seiner Gesamtheit davon profitieren kann“, so LHStvin Felipe über die hohe Bandbreite.

„Mit Blick auf die Zukunft ist der Nationalpark Hohe Tauern hinsichtlich Erforschung des Klimawandels ohne direkten menschlichen Einfluss nicht nur ein geeigneter Langzeitforschungsraum, sondern auch bei Interaktion mit dem Menschen direkt betroffen. Speziell die höher gelegenen Bergwege sind gegenwärtig durch das Abschmelzen des Permafrosts schon häufig gefährdet“, erläutert Nationalparkdirektor Hermann Stotter die anstehenden Herausforderungen.  

Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die positive Einstellung der Bevölkerung gegenüber dem Nationalpark merklich gestiegen ist: 88 Prozent der Bevölkerung in den Nationalpark-Gemeinden haben eine „sehr positive“ und „positive“ Einstellung. „Aufgrund des steigenden Nutzungsdrucks auf das Schutzgebiet müssen wir natürlich auch in Zukunft darauf achten, dass wir die Erwartungshaltung der Besucherinnen und Besucher erfüllen und auf eine Ausgewogenheit von Naturschutz, Erholung und Tourismus achten“, so LHStv. Felipe zu einer der Herausforderungen. Auf Basis einer Meinungsumfrage im Bundesland Tirol aus dem Jahr 2019 erwarten sich 67 Prozent der Bevölkerung im Nationalpark „eine unberührte Natur“ anzutreffen.

Der Trend zu „mehr Naturerlebnis“ hat sich in den letzten Jahren auch in der stark gestiegenen Nachfrage nach geführten Touren mit NationalparkrangerInnen widergespiegelt: Beginnend mit 11.771 teilnehmenden Personen im Rahmen des Sommer- und Winterprogramms 2011, konnte die TeilnehmerInnen-Zahl bis ins Vorcorona-Jahr 2019 mit 31.033 fast verdreifacht werden. Im vergangenen Jahrzehnt wurden aber nicht nur die Angebote der Umweltbildung erweitert, sondern auch massiv in die BesucherInneninfrastruktur investiert. „Vom NaturKraftWeg Umbalfälle, dem BesucherInnenzentrum Glocknerwinkel bis zum umgebauten Nationalparkhaus Matrei, dem Wildtierbeobachtungsturm in St. Jakob oder dem neuen Iseltrail entlang dem Natura-2000-Schutzgebiet konnten wir Akzente und Verbesserungen setzen, um den Gästen und Einheimischen ein besonderes Nationalpark- und Naturerlebnis zu bieten“, zeigt sich Felipe erfreut.

Im Rahmen der letzten Arbeitssitzung des Nationalparkkuratoriums bedankte sich LHStvin Felipe für die gute Zusammenarbeit bei sämtlichen PartnerInnen und der Nationalparkverwaltung: „Mein besonderer Dank gilt den bäuerlichen GrundbesitzerInnen, den Gemeindeverantwortlichen und deren VertreterInnen in den Gremien. Auch bei kritischen Themen herrschte immer eine gute Diskussionskultur und Zusammenarbeit. Herzlichen Dank auch an das gesamte Nationalpark-Team rund um Direktor Hermann Stotter für die wertvolle und im wahrsten Sinne des Wortes zukunftsweisende Arbeit der vergangenen Jahre!“